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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Äußerungen der sieben Urkräfte, die wiederum den sieben Gemeinden in der Offenbarung entsprechen.«
    Er lächelte schief, als Djamenah verwirrt die Stirn runzelte. »Oh. Ja. Verzeihen Sie. Sie sind noch jung, und die Offenbarung sagt Ihnen vermutlich nichts, ebensowenig wie der Siebengeist. Nun, um auf den Kern der Sache zu kommen: Das Symbol des Siebensterns muß terranischen Ursprungs sein, denn der Computer kann es keiner anderen Kultur zuordnen. Haben Sie schon einmal etwas von den Druiden gehört? Nein? Nun, sie waren keltische Priester auf der Erde des präkosmotopischen Zeitalters. Sie stellten einen Stern mit sieben Zacken dar – als Zeichen des Druidenordens und entsprechend der sieben Tugenden. Darüber hinaus ist der Siebenstern auch Ausgangspunkt der Chaldäischen Reihe, nach welcher die alten Wochentage den Planeten des Sonnensystems Sol zugeordnet waren. – Interessant, nicht wahr? Oh. Ja.«
    Der Archivar grübelte eine Weile. »Natürlich gibt es in Akasha keine Kelten – und Druiden schon gar nicht. Also können Sie mit dieser Auskunft nur wenig anfangen.
    Nun, der Kreis. Die Bedeutung dieses Symbols ist eindeutig: im Sinne von Geschlossenheit, Schutz, Abgrenzung ...«
    Curcun stöhnte. »Djamenah, ich ...«
    Sie winkte nur mit der Hand und drehte sich nicht um. Marheen sprach jetzt so lebhaft, daß ein starker Kontrast zwischen seinen Formulierungen und seinem äußeren Erscheinungsbild entstand.
    »Ein Stern in einem Kreis«, fuhr Marheen fort und starrte immer noch auf den Schirm. »Bleiben wir bei unseren bisherigen Definitionen, so haben wir es mit sieben Tugenden zu tun, die in sich geschlossen, das heißt: vom Außen getrennt sind.«
    Djamenah nickte langsam, und Aufregung begann das Stechen und Prickeln der Entzugserscheinungen zu überlagern. »Eine Gruppe also«, sagte sie leise. »Ein Zusammenschluß von bestimmten Personen.«
    Marheen hatte ihre Worte offenbar überhaupt nicht gehört. »Dann haben wir noch sieben Flammen und einen Blitz. In dieser Hinsicht gibt es mehrere mögliche Deutungen. Bei den Kashri gelten die Sechs Flammen als Weltenschöpfer, und die siebte, die in den Heiligen Schalen ihrer Tempel brennt, erachten sie als den Racheboten, als das Feuer der Vergeltung und des Verhängnisses. Wußten Sie, daß bei den Kashri die Blutfehde sogar heute noch weit verbreitet ist?«
    Es war zwar nur eine rhetorische Frage, aber Djamenah schüttelte trotzdem den Kopf.
    »Oh. Ja.« Marheen zwinkerte einige Male und war offenbar von seinem eigenen Redeschwall überrascht. »Wenn sie zutiefst gekränkt worden sind – oh, sie haben einen völlig übersteigerten Ehrbegriff –, klettern sie auf einen in ihrem Habitat extra für diesen Zweck angelegten Berg, und der Zeremonienmeister manipuliert die Justierungen der Klimakontrollmoduln derart, daß Wolken entstehen und es zu elektrischen Entladungen kommt. Die Energie der Blitze fangen die betreffenden Kashri dann mit speziellen organischen Abzapfern ein, machen sich anschließend auf den Rückweg und stürzen sich auf den, der sie beleidigt hat. Die Entladung tötet beide Kontrahenten.«
    Ein Zusammenschluß von bestimmten Personen, eine Gruppe, die sich ein Rache- oder Verderbenssymbol gegeben hatte. War das ein Hinweis?
    Irgendwo im Zwielicht der Kellergewölbe des Datenarchivs knarrte eine hölzerne Tür, und Schritte ächzten auf der langen Treppe. Djamenah sah sich kurz um, konnte in dem Halbdunkel aber nichts erkennen. Die schweren, staubigen und überladenen Regale erstreckten sich wie die erstarrten Gerippe sonderbarer Geschöpfe in die Finsternis, und am Rande der Nische zuckte der amorph gewordene Leib Curcuns.
    »Und weiter?« fragte sie drängend.
    Marheen starrte sie verwirrt an. »Sie sind doch kein Musenspitzel, nicht wahr? Wenn Wallmond Sie geschickt hat ... Er ist mein Feind, wissen Sie. Er hat den Musencomputer manipuliert und dafür gesorgt, daß ich herabgestuft wurde.« Er erhob sich zitternd.
    Djamenah umfaßte die schmalen Schultern des Greises; in einigen der metallenen Transplantate rasselte es. »Haben Sie nicht gehört, Marheen? Ist das alles? Enthält der Datenchip keine weiteren Informationen?«
    Plötzlich wurde es vollkommen dunkel. Das leise Summen des Computers erstarb, und das Bild auf der Schirmfläche löste sich auf. Irgendwo in der Finsternis erklang das kratzende Geräusch sich nähernder Schritte.
    »Oh«, machte Marheen. »Oh. Oh. Energiesperre. Wallmond weiß, an welch bedeutendem Werk ich

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