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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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wäre ein Allheilmittel, durch das sich der DNS-Code seiner Nervenzellen so modifizieren läßt, daß sein Zentralnervensystem die Psi-Kapazität steuern kann. Der Chef-Genetikus stuft die diesbezüglichen gentechnischen Probleme als unlösbar ein, weil eine derartig komplexe mentale Störung nicht auf ausschließlich physische Weise behoben werden kann, sondern eindeutig aktiver, therapeutisch gelenkter Selbstheilungsprozesse des psychischen Apparats bedarf.
    Insofern ist die Annahme, wir hätten Winthrop angestiftet, sich Ciri zu verschaffen, zu diesem Zweck gar einen Messianer zu ermorden, vollkommen abwegig. Er hat ohne unser Wissen gehandelt, und wir billigen nicht, was geschehen ist.
    Doch wie tragisch es auch sein mag, welche unerfreulichen Verwicklungen sich daraus auch für dich ergeben haben, Djamenah, es kann nicht rückgängig gemacht werden. Und deine Aussage, mißhandelt worden zu sein, fügt der Guardia des Demos großes Unrecht zu. Sie besteht aus disziplinierten, verantwortungsbewußten Hütern der Ordnung unseres Habitats, und es ist völlig undenkbar, daß sie sich an einer Ciristin vergreifen.«
    Die letzteren Äußerungen der Leading Lady drückten ein solches Maß an Unanfechtbarkeit aus, daß Djamenah beinahe selbst Zweifel zu hegen begann, als wären die Quetschungen und Blutergüsse überall an ihrem Körper, die wunden Stellen und Kratzer lediglich Folgen eines abenteuerlichen Lebenswandels.
    »Die Wahrheit ist«, sagte sie in einer matten Wiederbelebung früherer Aufsässigkeit, »daß ...«
    »Wahr ist, was offiziell als wahr gilt. Ich habe dir die offizielle Wahrheit mitgeteilt.«
    Man hörte Larissa ten Ghostens Stimme an, daß sie diesen Streitpunkt für erledigt hielt. »Unseres Erachtens empfiehlt es sich, nunmehr gemeinsam nach einem Ausweg zu suchen. Du benötigst Ciri. Wir würden gern weitere Untersuchungen an Ciri vornehmen, um seine biochemische Verwendbarkeit in der Gentechnik zu testen.«
    Worte , dachte Djamenah. Worte .
    »Deshalb stellen wir dir die Frage, wie es dank deiner internen Kenntnis der Organisation von Messianern und Ciristen sowie mittels unserer Möglichkeiten durchführbar sein könnte, neues Ciri zu beschaffen. Für uns. Und für dich. Wir müssen gemeinsame Sache machen.«
    Gemeinsame Sache. Einiges sprach für das Angebot. Ciri. Darum geht es ihnen. Djamenah glaubte nicht, daß die Machthaber des Demos keine Ahnung von Winthrops Tun gehabt hatten.
    Sie haben diesen Kranken benutzt. Aus irgendeinem Grund erhoffen sie sich gentechnische Neuerungen vom Ciri. Vielleicht artifizielle Psi-Fähigkeiten. Oder etwas Ähnliches. Und nun gedachte man den Umstand, daß sie dringend Ciri brauchte, zu nutzen, um sie zur Komplizin zu gewinnen.
    Nachdem Winthrops Aktivitäten unbefriedigende Ergebnisse erbracht hatten, wollten seine Auftraggeber versuchen, an ein ausreichendes Quantum der Droge zu gelangen, indem sie eine von ihrer Gnade und Ciri abhängige Ciristin für ihre Absichten einspannten.
    Djamenah wischte sich die Augen, heftete den Blick auf die weißen Lackslipper der Leading Lady, die sich mit gemächlichen Schritten wieder näherte.
    Laß dich durch nichts von deinem Weg abbringen.
    »Es ist sinnlos, Mylady. Die Ciri-Vorräte sind immer ausschließlich von Messianern verwaltet worden. Und die Messianer sollen alle verschwunden sein. Wegen der Morde. Winthrop muß mehr als einen Messianer getötet haben.«
    »Das ist ausgeschlossen. Dann hätte er mehr Ciri mitgebracht. Seine Tat dürfte durch die Ausbreitung von Gerüchten in anderen Habitaten ins Mehrfache gesteigert worden sein.«
    Worte. Worte.
    »Auch wir haben vom Verschwinden der Messianer gehört. Aber es kann unmöglich ein Zusammenhang mit Winthrops Fehlverhalten bestehen. Wieso sollte ein solcher Einzelfall die Messianer dazu bewegen, sich völlig aus dem Kosmotop zurückzuziehen? Ihr Rückzug muß andere Gründe haben. Es muß ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen vorliegen.«
    Worte.
    Einen Moment lang schwieg die Lady. »Die Politik und die Intentionen der Messianer sind immer undurchschaubar gewesen. Du müßtest mehr darüber wissen, Djamenah. Wer sonst?« Erneut blieb Larissa ten Ghosten unmittelbar vor Djamenah stehen. »Wohin sind die Messianer gegangen?«
    »Ich weiß es nicht, Mylady.« Djamenah spürte die Nähe der Frau wie eisiges diamantenes Licht. »Wenn ich's wüßte, könnte ich mir Ciri besorgen.«
    »Aber du bist jemand, der mit höherer Wahrscheinlichkeit als andere
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