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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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herausfinden kann, wo sie geblieben sind. Mit unserer Unterstützung wird es dir möglich sein. Als Gegenleistung möchten wir nur eine gewisse Menge Ciri.«
    Der Vorschlag leuchtete auf seine einfache Weise ein, verlockte stark. Doch Djamenah konnte sich darauf nicht einlassen, nicht einmal, sollte sie zu vergessen imstande sein, was man ihr angetan hatte.
    Der faule Kompromiß des kleinsten gemeinsamen Nenners war unvereinbar mit den Prinzipien einer Ciristin. Den Ausschlag gab jedoch die Tatsache, daß sie über das Verschwinden der Messianer nicht mehr als andere wußte. Sie hatte die Suche aufgenommen, weil daraus ihre einzige Chance bestand; nun jedoch, da sich allem Anschein nach keine Messianer mehr im Kosmotop aufhielten, hatte auch sie keinerlei Aussicht, über ihren Verbleib Klarheit zu gewinnen.
    Schlichte Ehrlichkeit verbot es ihr, in dieser Hinsicht irgendwelche Zusagen zu machen.
    »Wenn die Messianer sich aus Akasha zurückgezogen haben, Mylady, ist es ihr Wille, nicht gefunden zu werden. Und wenn sie nicht gefunden werden wollen, kann niemand sie finden. Niemand.«
    Sie merkte, daß die Lady sie lange und eindringlich musterte, erduldete den Blick stumm und ohne die Augen zu heben, ertrug die kalte Feindseligkeit. Ihr war zumute, als erfröre sie. Schließlich wandte die Lady sich mit ihrer eigentümlichen Bedächtigkeit ab, als geriete ein Gletscher in Bewegung.
    »Du solltest dir überlegen, Djamenah, ob nicht doch einige Wahrscheinlichkeit besteht, daß es uns gelingt, über das Verbleiben der Messianer Aufschluß zu erhalten. Anders können wir nicht an Ciri kommen. Wir nicht, du nicht.«
    »Meine Aussagen lassen sich jederzeit durch Wahrheitsdrogen nachprüfen, Mylady«, erwiderte Djamenah mit einer mäßigen Regung von Ironie. »Oder mieten Sie einen Psioniker. Einen Psimentalisten.«
    So vieles war in den vergangenen Jahrzehnten käuflich geworden. Überall im Kosmotop, auf allen Ebenen der Gesellschaft, in allen kulturellen Sphären und sozialen Milieus, in sämtlichen Professionen traf man heute Mietlinge an.
    »Wie dir bekannt ist«, entgegnete Larissa ten Ghosten mit einem Anklang der Zurechtweisung in der Stimme, »verursachen derartige Verfahren geistige Schäden. Dergleichen darf in deinem Fall nicht einmal in Erwägung gezogen werden.«
    Sicher nicht, dachte Djamenah voller Bitternis. Sonst könnte ich euch nicht mehr zu Ciri verhelfen.
    Sie stand mit ihrem geschwächten, schutzlosen Leib da, schon verunstaltet und malträtiert, sich dessen bewußt, daß dieser Körper auch weiter das Schlachthaus abgab, das der Erzwingung ihrer Fügsamkeit, der Kooperation zu dienen hatte.
    Verliere nie den Mut. Zittrig hob sie die Schultern. »Sie haben es schwer mit mir, Mylady«, meinte sie und verbarg diesmal ihren Spott. Doch die Bemerkung sprach für sich, und sie mißfiel der Lady.
    Sie drehte sich auf dem Absatz um, das Lackkleid rauschte, und Djamenah schreckte unwillkürlich zurück. Aber Larissa ten Ghosten bewahrte Abstand. »Es wäre besser für dich«, sagte sie mit einer plötzlichen Präzision des Tonfalls, die in Djamenahs Gehör schnitt wie ein Laserskalpell, »würdest du unserem gemeinsamen Anliegen aufgeschlossener gegenüberstehen. Du mußt bedenken, daß wir ohne Ciri nur begrenzte Mittel haben, um dir zu helfen. Durch Zellregeneration förderliche Seren und kosmetische Chirurgie können wir deine Schnellalterung in gewissem Umfang verzögern und die Nachteile mildern.«
    Die Lady wies mit geisterhaftem Arm auf ihre schmuddlige OP-Ausstattung. Djamenah bezweifelte keineswegs, daß die Leading Lady so etwas zu leisten vermochte; ebenso stand jedoch fest, es liefe hinaus auf Folter: die Martern einer Expertin.
    »Sobald die Effektivität dieser Methoden schwindet, wird sich der Chef-Genetikus selbst deiner annehmen. Aber ich mache dich darauf aufmerksam, daß nicht einmal seine ausgefeilten, profunden genetischen Techniken, die sowohl chirurgische Maßnahmen wie auch den Einsatz hochspezialisierter Virophagen umfassen, dein Altern vollends abwenden können.«
    Djamenah wagte sich nicht vorzustellen, welche Greuel man ihr im Laufe der erwähnten Prozeduren zufügen könnte.
    »Leid, Siechtum und Tod, Djamenah, so heißt die Alternative, wenn du unser Angebot ausschlägst.«
    Tod. Jahrhundertelang hatte sie in der Suspension ihrer Alterungsvorgänge geglaubt, diese Niederlage nie erleben zu müssen. Nun war die lange Gnadenzeit der Selbstzufriedenheit vergangen, die Illusion
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