Akasha 02 - Der Attentäter
Bedauern entgegen, weil seine Konzeptoren, die stupiden biotischen Erschaffer der Engramme, aus denen es ganz und gar bestand, es einer so vulgären Emotionalität unterworfen hatten.)
Komm. Komm. Komm zu mir. Bei mir kannst du alles erreichen. Bei mir ist nichts unmöglich. Ich kenne keine Schranken. Ich kenne nur dich. Komm zu mir. Komm ...
... Bruchstücke eines Traums von Unsterblichkeit ...
... Scherben eines Traums vom Ewigen Glück ...
... Fragmente eines Traums von Omnipotenz ...
... Teile eines Traums vom Ewigen Leben ...
*Muß ich so unter allgemeiner Zurücksetzung leiden/wehklagt Collin Shavler/bloß weil ich ein Heterotrop bin?*
*Sie sprachen von einem Komplott*
/Mann mit Partnernarbe/
... Traum von unvergänglicher Schönheit ...
... Traum von immerwährender Jugend ...
(Shangratz Pi ersah eine Möglichkeit, den Zustand oberflächlicher Trance, in denen die Pseudo-Identität entschwebt war, für sich zu nutzen. Mit äußerster Behutsamkeit täuschte er jenem wirren, zu Schwulst und Kitsch verklitterten Sammelsurium unausgegorener Sehnsüchte und Wünsche, das unter dem Oberbegriff Offenbarung Großer Kosmischer Liebe durch die armselige Scheinseele ›Marielle Garlanders‹ rotierte, ein konkretes Ziel vor, lockte sie in eine intrapsychische Falle seines PSI-Potentials.)
Komm. Komm. Komm zu mir. Bei mir kannst du zur Vollendung gelangen. Bei mir wirst du Vervollkommnung finden. Komm.
Du kannst eine weiße Fee sein, Milch und Honig gleich, mit einem Blick wie Sonnenschein, mit Wunderhänden, die wie ein Füllhorn sind, während deine Füße wie auf Wolken wandeln. Du magst eine Göttin der Jagd sein, deren Beine geschwinder sind als jede Gazelle, deren Augen mit Falkenblick spähen, deren Pfeil niemals fehlgeht, und deine Rechte lenkt den Wind, während das Wild dir aus der Linken frißt. Du kannst die Verkörperung aller Mutterschaft sein, mit weitem Herzen und ausgebreiteten Armen, warm wie ein Ofen, genährt von der Liebe und Anhänglichkeit deiner Kinder, Enkel und Urenkel, aller Kinder, die deinen Weg kreuzen, und alle Waisen der Welt sollen die Güte, mit der du sie speist, nicht genug preisen können. Unzähmbar wie eine Raubkatze kannst du sein, und deine Zuneigung soll sich deinen Geliebten einbrennen wie der scharfe Schmerz einer Kratzwunde.
... Traum vom Lohn Gottes ...
/Ein Schriftzug, der in einem Leichnam, bekleidet mit einem schwarzen Kompensator-Anzug, wie Phosphor glüht: DSCHIHAD/
Deine samtene Haut soll ihnen unvergeßlich bleiben, während du in deiner Wildheit keine Schwäche verzeihst und aus deinen grünen Augen Säure der Verachtung trieft.
Komm zu mir. Komm. Komm. Mit mir vermagst du die höchsten Höhen zu erklimmen. Mit mir kannst du immer über allem stehen. Durch mich bist du die Krönung alles Edlen und Schönen. Komm. Komm zu mir. Komm ...
Und Marielle Garlander machte sich auf den Weg. Physisch blieb sie auf dem Felssims sitzen; ihre »Seele« hingegen begann eine Wanderung durch eine imaginäre Landschaft.
... Traum vom Leben auf einem Planeten ...
... Traum von Vergeistigung ...
/Collin gehorcht dem Zwang, schießt dem Asita einen Laserstrahl durchs linke Auge ins Hirn/
Das Licht der Messianerpsyche leuchtete der Traumzapferin wie ein Elmsfeuer.
Marielle Garlander folgte dem verführerischen leuchten mit einer unermüdlichen zielstrebigkeit, die ihr die absehbare erreichbarkeit vollständigen glücks verlieh. ihre füße ermatteten nicht, während sie dahinwanderte, dem licht entgegen, das ihre heimat zu werden verhieß. und auf der wanderschaft zur stätte der entrückung durfte sie bereits mehr als einen vorgeschmack ihrer dereinstigen seligkeit kosten.
nicht allein das hochgefühl, das ihr die aussicht bereitete, bald zur wohlverdienten vollendung und zum höhepunkt ihrer existenz zu gelangen, der neuen daseinsform, in der ihr alles möglich sein sollte, beschwingte sie und machte ihr die lange strecke leicht. der erdboden schien sie zu tragen, als bestünde er nur aus flaum. sachte brise kühlte ihre stirn und flüsterte von die längste zeit unausdenklich gewesenen wundern. das grün – bäume, gras, sträucher – beatmete sie mit frische, durch welche verschlungenen pfade sie auch ihre schritte führten; weiße tauben begleiteten sie und teilten mit gegurre allem mit, was da an getier mit braunen augen neugierig aus dem unterholz lugte: seht, da kommt unsere zukünftige herrin! seht unsere künftige gebieterin! sie spürte schlichte
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