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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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rechnen, daß wir es mit ihnen selbst zu tun bekommen, sondern auch mit Ciristen und vielleicht noch anderen Helfern. Direkter und physischer Gewalt können die Biotiker der Einsatzarmee aufgrund ihrer körperinternen Waffensysteme mit großer Effizienz begegnen. Darüber hinaus haben ihre Körperradiationen zumindest teilweise eine blockierende Wirkung auf psionische Energien, von denen in diesem Zusammenhang die größte Bedrohung für uns ausgehen dürfte.«
    (Erneut wandte sich Patric DeTschenri den Meßinstrumenten zu. Bestimmt verfügten die anderen sechs Magister über Registratoren, die jeden zu offensichtlichen Versuch, entweder direkten Einfluß auf den Gedankenhaushalt des Betreffenden zu nehmen oder eine Motivationsanalyse durchzuführen, nicht nur sofort meldeten, sondern auch automatisch vereitelten. Er mußte also sehr vorsichtig sein. Die auf die Projektion des ersten Magisters justierte Konsole zeigte ein Emanationsmuster an, das die Elektronik als Besorgnis interpretierte, eine dumpfe Angst, die fast Paranoia gleichkam – was andererseits jedoch in keiner Weise die intellektuelle Leistungsfähigkeit des Entsprechenden beeinträchtigte. Man wurde nicht Magister, wenn man nicht dazu in der Lage war, bestimmte Situationen richtig zu beurteilen, konsequente Schlußfolgerungen daraus zu ziehen und angebrachte Maßnahmen zu ergreifen. Auch auf den anderen Monitoren und Bildschirmen begannen sich nun Muster zu bilden. Die Korrelatoren stellten Beziehungen her, und während DeTschenri weiter den Ausführungen des ersten Magisters zuhörte, der mit prägnanten Worten zusätzliche Logenvorbereitungen auf den zu erwartenden Gegenschlag der Messianer beschrieb, betrachtete er ein Gewirr aus Dutzenden von Linien und Kurven: Abneigungen und Sympathien, Kompetenzprobleme und Abgrenzungsbestrebungen, Gier nach Macht, die Entschlossenheit, den eigenen Einfluß weiter auszubauen, auch Wachsamkeit, die nicht etwa den Messianern galt, sondern den Kollegen, den anderen Magistern und deren Plänen. Der Magistrat, so machte sich DeTschenri klar, war keine geschlossene Körperschaft, kein einheitliches Leitungszentrum der Loge, sondern ein notgedrungener Zusammenschluß von Wesenheiten, die trotz des gemeinsamen Ziels der Unterwerfung ganz Akashas und der Schaffung einer Oligarchie versuchten, ganz persönliche Pläne zu verwirklichen. Der erste Magister hatte ihn beim Namen genannt, und das erinnerte ihn daran, daß seine Identität für die sechs anderen Mitglieder des Magistrats kein Geheimnis war; dieser Umstand machte ihn angreifbar.)
    »Wir haben noch Zeit genug, uns um die ökonomischen Potentiale unserer Habitate zu kümmern, wenn die von den Messianern ausgehende Gefahr endgültig aus der Welt geschafft ist«, setzte der erste Magister seine Ausführungen fort. »Vorläufig kommt es darauf an, alle wirtschaftlichen Kapazitäten – auch auf die Gefahr einer Regression hin – für weitere Vorbereitungen auf die Abwehr der Konterattacke einzusetzen.«
    Die so echt wirkende Projektion drehte den Kopf und sah die anderen Magister an. »Bitte machen Sie sich klar, daß der Fortbestand der Loge selbst auf dem Spiel steht. Wenn es uns gelingt, den Gegenschlag der Messianer abzuwehren, haben wir die Möglichkeit, unsere Ziele nicht in fünftausend Jahren zu erreichen, wie es die alten Szenarien vorsahen, sondern in wenigen Dekaden, maximal einigen Jahrhunderten. Geben Sie entsprechende Anweisungen an die Adepten, Lizentiaten und Exekutoren.«
    Kurzes Zögern.
    »In diesem Zusammenhang ist noch ein Punkt wichtig.« Der Blick des ersten Magisters fiel nun wieder auf DeTschenri. »Leider liegt uns noch immer keine Meldung über ein erfolgreich verlaufendes Experiment in Hinsicht auf das Erbrechtsproblem vor.«
    DeTschenri nickte. Er hatte damit gerechnet, daß dieses Thema zur Sprache kam. (Wieder blickte er auf die Anzeigen der Instrumente, und diesmal waren die Muster eindeutig: Die sechs anderen Magister hofften auf eine Abwehr des Gegenschlages und anschließend eine rasche Erreichung der endgültigen Logenziele. Da letzteres nunmehr in fast greifbare Nähe gerückt zu sein schien, mußte der Gedanke, zuvor dem natürlichen Tod zu erliegen und das nicht mehr zu erleben, was die Loge seit mehr als siebenhundert Normjahren anstrebte, unerträglich für sie sein.) »Die bisherigen Testreihen«, antwortete er, »wurden sabotiert. Es deutet alles darauf hin, daß Exekutor fran Brigge hinter den Versuchen steckt, einen

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