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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Nicken.
    »Wir sind gekommen, weil wir Sie um eine Auskunft bitten möchten«, sagte sie.
    Die Gravokapsel drehte sich mehrmals um die eigene Achse und sauste dann flink wie ein Kolibri heran. »Ich kenne dich. Du bist Djamenah Shara, die Messianermörderin.«
    Diese wenigen Worte zerstörten die Ruhe, die Djamenah auf dem Weg nach diesem Ort genossen hatte, erinnerten sie auf fatale Weise an ihre Lage und überzog die weiße Hälfte des Mandala mit einem bedrohlichen Grau. Der alte Mann berührte sie kurz am Arm, schwieg jedoch.
    »Ich habe weder meinen Präzeptor umgebracht«, erwiderte Djamenah mit gezwungener Beherrschung, »noch irgendwelche andere Messianer. Tatsächlich war ich es, die den wahren Mörder erschossen hat. Ich bin Ciristin, und wenn mich nicht binnen kurzer Zeit der Tod ereilen soll, brauche ich eine neue Dosis der Droge Ciri. Ich muß unbedingt das Exil der Messianer finden. Können Sie mir sagen, wohin sie gegangen sind?«
    Die Gravokapsel schwebte um sie herum, und durch die winzigen Fenster in dem ovalen Objekt sah Djamenah keinen Körper, sondern nur mehrfarbiges Wallen. Einige Optiken richteten sich auf sie. »Bestimmt willst du weitere Messianer umbringen. Aber diesmal sind sie vorsichtig. Diesmal wird es dir nicht gelingen, sie zu überraschen.«
    »Bitte«, sagte Djamenah und spürte, wie Verzweiflung in ihr entstand, wie sie aus einem Reflex die Fäuste ballte. Sie atmete mehrmals tief durch, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Bitte, ich brauche eine neue Dosis. Ohne Ciri werde ich sterben. Vielleicht schon in wenigen Tagen. Und außerdem ...« Sie überlegte. »Ich muß den Messianern eine Mitteilung machen. Die Ermordung einiger von ihnen war nicht das Werk eines Einzelnen, eines Wahnsinnigen.«
    Noch während sie diese Worte formulierte, begriff sie endlich, daß sie der Wahrheit entsprachen. Es handelte sich dabei um eine Erkenntnis, die bisher nur als Verdacht in ihr geschlummert hatte. Der Mann namens Vincent Winthrop, den sie im Demos der Demarkatoren mit der Waffe erschossen hatte, die ihr von der Ciristin Zarda LeVay zur Verfügung gestellt worden war – er war nur ein Werkzeug, ein Manipulierter gewesen, benutzt worden. Hüte dich vor Personen, die dem Stern verpflichtet sind. Ja, dem Symbol des siebenzackigen Sterns, das sie auf dem Umhang Loyer fran Brigges gesehen hatte, das Zeichen des Todes ihres Präzeptors. »Es steht vielmehr eine straff organisierte Vereinigung von Verschwörern hinter den Attentaten.«
    Ein kleines Servomobil kam auf insektoiden Stahlplastbeinchen heran. »Bist du eine Innovationsdiebin?«
    Djamenah trat das metallene Geschöpf fort. Es prallte gegen die nahe Wand und blieb reglos liegen.
    »Hm«, machte Nijmijs Sprachprozessor.
    »Geben Sie ihm die Karte«, sagte der Alte ruhig.
    Djamenah sah ihn einige Sekunden lang verwirrt an, erinnerte sich und suchte in den Taschen der Kombination, die sie sich nach ihrem Erwachen im Gleiter übergezogen hatte, nach der Folie. Ein Greifarm der Gravokapsel riß sie ihr aus der Hand, und eine sich plötzlich in der silbrigen Hülle bildende Öffnung verschlang sie. Eine Zeitlang herrschte völlige Stille. Dann sagte Nijmij mit veränderter Stimme: »Ich verstehe.« Die Optiken richteten sich kurz auf den alten Mann, und an die Ciristin gewandt fügte der paranoide Multidimensionsmechaniker hinzu: »Die Zuflucht der Messianer befindet sich hier und überall, in Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit, an einem Ort, der das ganze Universum umfaßt, in der Struktur der Atome, im Leuchten der Quasare und im Plätschern des Wassers meiner Springbrunnen.«
    Djamenah starrte die Gravokapsel an. »Das ist keine Antwort!« brauste sie auf. »Das ist nichts als verbaler Unsinn! Ich will eine klare Auskunft!«
    »Die habe ich dir gegeben, Ciristin.«
    Tränen des Zorns quollen ihr in die Augen, sie trat einen Schritt vor und hob die Fäuste, als wolle sie auf das Behältnis einschlagen. Die Gravokapsel schwebte zurück. »Bitte«, flehte Djamenah, als ihre Stimmung erneut umschlug, das Selbstmitleid die mentalen Ufer ihres Geistes wie mit einem gewaltigen Tsunami überflutete, »nenn mir die Koordinaten des Exils. Ich muß mich mit den Messianern in Verbindung setzen. Das ist meine einzige Überlebenschance. Bitte!«
    »Es gibt keine Koordinaten.«
    »Das ... das ist unmöglich. Wohin haben sich die Messianer zurückgezogen? Befinden sie sich auf einem Planeten? Oder in einem Raumschiff?« Das waren nur einige der

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