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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Djamenah bei der CompuHosteß, während sie angeödet die Wartungshomöostaten beobachtete, die auf Mikrogravitatoren vor aufgeklappten Segmenten schwebten und mit wahren Garben nahezu haarfeiner Tentakel in den positronischen Schaltkreisen fummelten.
    »Ihre Nutzzeit beginnt in exakt einer Minute und vierzig Sekunden, Antragstellerin«, gab die Frau, eine hagere, herbe Person in einem mit Ziffern bedruckten, weißen Overall, nach einem Blick auf ihr Armband-Chronometer und den darin integrierten Datafunk-Minimonitor Auskunft.
    Ein Servohomöostat hatte die Folienkarte mit der Formel, die Djamenah im Habitat der Multidimensionsmechaniker von Nijmij ausgehändigt worden war, und fran Brigges Kontochip – der Genetiker übernahm die Gebühr für die Beanspruchung des CompuVerbunds – in den Schlitz eines subordinierten Terminals geschoben. Fran Brigge wirkte gespannt, ganz wie jemand im Zustand großer Erwartung.
    Die Organisation des Stern-Symbols , schlußfolgerte Djamenah, will das Exil der Messianer ausfindig machen. Anscheinend liegt ihr mindestens soviel wie mir daran. Aus welchem Grund? Sachte befingerte sie ihre Wangen, nicht nur heiß von der Versengung durch den Thermostrahl – die Haut schälte sich in weißlichen Filüren vom Gesicht –, sondern auch von Fieber: Djamenahs Stirn glühte regelrecht. Der Serophage hatte den Kampf gegen die Krebszellen des Vitalsymbionten aufgenommen. Djamenahs Hand glitt über die Wucherung, die sich oberhalb des Herzens unterm SynthStoff des indigofarbenen Kasacks abzeichnete, den ihr ein Spender-Automat zugeteilt hatte (an der Vorderseite war ein Großteil des Gewebes schwärzlichbraun verschmort, doch darum gab sie nichts); der Symbiont hatte sich in Djamenahs Fleisch gefressen, war zu einer davon untrennbaren Geschwulst geworden.
    Ein Indikativ ertönte, und aus dem Minimonitor am Handgelenk der CompuHosteß meldete sich die Vokoder-Krächzstimme eines Subterminals. »Antragstellerin Djamenah Shara, Ihre Identifikation ist fehlerhaft. Als Geburtsdatum ist fälschlich anno eintausendsechshundertfünfundfünfzig nach der Ära der Konstruktion angegeben.«
    Die CompuHosteß lächelte Djamenah gezwungen zu. »Bitte nennen Sie zur Vervollständigung unserer Datei das korrekte Datum, Antragstellerin.«
    Andeutungsweise schüttelte Djamenah den Kopf. »Das Datum stimmt.«
    Wie in völliger Verständnislosigkeit zog die CompuHosteß einen Schmollmund. Fran Brigge, der über Djamenahs vormalige Immortalität Bescheid wußte, lachte gedämpft in die Hand, auf die er sein Kinn stützte. »Antragstellerin Djamenah Shara, das angegebene Geburtsdatum ist eindeutig falsch«, beharrte die Positronik. »Es ist unvereinbar mit der durchschnittlichen maximalen Lebenserwartung Humanoider.«
    »Das Datum ist richtig.« Ärger färbte in Djamenahs Bewußtsein das Mandala dunkel wie das Blut aus Zarda LeVays Wunde. Laß dich durch nichts von deinem Weg abbringen. »Ich bin als Ciristin Immortale geworden.«
    »Antragstellerin Djamenah Shara«, leierte das Terminal, »Ihre Angabe wird ohne Wahrscheinlichkeitsbewertung oder Nachprüfung gespeichert, da sie für die Beantwortung Ihrer Frage irrelevant ist. Ihre Nutzzeit hat eine Dauer von einhundertzwanzig Sekunden und beginnt mit dem nächsten Tonsignal.«
    Während es für einige Augenblicke im winzigen Lautsprecher des Minimonitors knisterte, fran Brigge, der sich nun unablässig nervös am Kinn schabte, von einem Servohomöostaten den Kontochip zurückerhielt, die CompuHosteß Djamenah mit scheelem Blick anschielte, versuchte Djamenah, die Ruhe zu bewahren, vom Entscheidenden der Situation unbeirrt zu bleiben. Dann klimperte erneut das Indikativ.
    Lediglich ein paar Sekunden der Bearbeitung von Djamenahs Anfrage verstrichen, bis der Vokoder wieder zu artikulieren anfing. »Antragstellerin Djamenah Shara, die Analyse der eingespeicherten Formel ergibt die Antwort: Tod.«
    Tod? Djamenah starrte das Lautsprecherchen an. In ihren Schläfen begann es zu pochen. Tod? Sie verstand nicht, was die Auskunft bedeuten sollte. Fran Brigge erhob sich halb aus dem Sessel, runzelte die Stirn. Tod? »Die Antwort muß auf einem Irrtum beruhen«, sagte Djamenah lasch. »Die Formel soll Daten über das sogenannte Exil der Messianer enthalten.«
    »Antragstellerin Djamenah Shara, Ihre Annahme ist falsch. Die eingespeiste Formel ist eine Kompilation der mit dem Zerfall von höheren Organismen verbundenen biochemischen Prozesse.«
    Djamenah sprang von ihrem Platz

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