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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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früher hinzuziehen, aber ich konnte Sie nicht erreichen.«

    »Ich war im Kino.«
    »Ja, also, ich möchte Sie dort im Haus haben. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, dass Hanson kurz davor ist, zusammenzuklappen. Ich habe ihn vom Fall abgezogen und mir sogar die Waffe von ihm geben lassen.«
    »Ist das wahr?«
    »Ja. Momentan ist er reif für die Klapsmühle.«
    »Ja, Sir. Ich fürchte, Sie haben Recht.«
    »An dem Tag, als Sie mir von seinem Ausbruch in Evans’ Büro erzählt haben, hätte ich auf der Stelle seinen Arsch von dem Fall abziehen sollen. Ich denke, ich habe weder ihm noch den Ermittlungen einen Gefallen getan, ihn weitermachen zu lassen.«
    »Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, Sir. Gorilla - Lieutenant Hanson - war immer ein guter Officer, in der letzten Zeit stand er nur etwas unter Druck. Ich weiß nicht, warum. Vielleicht arbeitet er schon zu lange an der Sache.«
    »Danke, Sergeant. Nun machen Sie sich auf den Weg, und parken Sie etwas weiter weg. Gehen Sie zu Fuß zum Haus. Ich rufe Mitchel an und sage ihm, dass Sie kommen. Er sitzt in einem alten VW-Bus auf der anderen Straßenseite. Sie werden keine Probleme haben, ihn und Tyler zu finden.«
    »Bin schon auf dem Weg. Ach, Sir?«
    »Ja?«
    »Danke.«
    »Schon gut. Ich wusste, dass Sie in solch einer Situation in der Nähe des Lieutenants sein möchten.«
    »Da haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen, Sir.«
    »Viel Glück.«
    »Ja, bis dann, Captain.«

KAPITEL 7

SONNTAG · 2.51 Uhr
    Wenn sich emotionaler Schmerz mit Erwartung mischt, kriechen die Stunden im Schneckentempo dahin. Die Minuten scheinen ewig, und abgenutzte und an den Kanten ausgefranste Gedanken spuken durch die Korridore des Gehirns wie ruhelose, bösartige Gespenster.
    Gedanken an Joe. Gedanken an den Hacker. Wie Mäuse im Walzerschritt wirbelten sie durch Hansons Kopf, verschmolzen miteinander und wurden eins. Es musste so sein, entschied er. Es musste so sein.
    Das Telefon riss ihn aus seinem mentalen Loch.
    Wie verabredet, läutete es fünfmal. Wenn der Hacker anriefe, um Beschimpfungen und Drohungen auszustoßen, sollte ihn das glauben machen, die Familie schliefe.
    Außerdem könnte der Killer die Falle buchstäblich riechen, wenn das Telefon sofort abgenommen würde.
    Oben, im Schlafzimmer, klingelte das Telefon gleichzeitig mit dem im Erdgeschoss. Rachel saß aufrecht im Bett und lauschte.
    Das Läuten traf sie wie ein Messerstich ins Herz. Könnte das … er sein? Fredricks hatte gesagt, der Hacker könne anrufen, weil er solche Spielchen liebe und die damit erzeugte Angst genieße.
    Neben ihr schlief JoAnna wie in tiefer Betäubung. Wie ein Stein. Das Telefon war außerhalb ihrer Welt.

    Rachel sah sich so sehr in ihre angstvollen Gedanken verstrickt, dass sie es kaum wahrnahm, als das Telefon aufhörte zu klingeln.
     
    »Hanson«, sagte Hanson.
    »Barlowe, Lieutenant.«
    Das Telefon stand fast zwei Meter entfernt von Martinez, der sich nach vorn beugte und angestrengt versuchte mitzuhören.
    »Zur Hölle, weswegen rufen Sie um diese Uhrzeit noch an?«
    »Wird das Telefon abgehört?«
    »Nein.«
    »Es gibt etwas, das Sie wissen sollten. Können Sie sich unauffällig benehmen?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann tun Sie’s. Es ist dringend, aber ich glaube, dass Sie erst mal als Einziger informiert werden wollen.«
    »Einen Moment.« Hanson wandte sich an Martinez. »Kein Grund zur Panik. Ein Bekannter fragt, ob ich rüberkommen und Karten spielen möchte.«
    Martinez nickte, lehnte sich im Stuhl zurück und nahm wieder seine reglose Leguanhaltung ein.
    »Harry, bilde dir bloß nicht ein, ich bin aufgestanden, um mit euch Karten zu spielen. Ich meine, zur Hölle, Mann, du hast mich aufgeweckt.«
    »Ich muss Sie sehen.«
    »Nicht heute Nacht.«
    »Es ist verdammt wichtig. Sagen Sie irgendwas, Hauptsache, es klingt echt, aber hören Sie gut zu, und behalten Sie’s für sich. Fahren Sie schnell zu dieser Adresse.« Barlowe nannte die Adresse.

    In den Pausen sagte Hanson: »Ja, ja, ja, ein anderes Mal, Harry.« Dann, sehr zurückhaltend: »Warum ausgerechnet heute Nacht Karten spielen?«
    »Ich weiß, wer der verdammte Hacker ist. Deswegen heute Nacht.«
    Barlowe legte auf.
    Hanson redete jedoch weiter, als wäre nichts geschehen. »Ist ja gut. Ich bin nur immer etwas ungehalten, wenn ich aufgeweckt werde. Ich weiß, ich hätte da sein sollen. Ja. Ja. Bis dann.«
    »Wer war denn das?«, fragte Martinez.
    »Ein Freund. Normalerweise spielen wir

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