Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love
ist.«
»Ich danke Ihnen. Ich habe einen Brief und eine Schachtel erhalten … und sie nach Pasadena gebracht. Sie hatten die Erlaubnis, meinen Schlüssel zu nehmen und in das …«
»Das haben sie getan. Ich sprach mit Fierd darüber. Schrecklich, so etwas mit der Post zu bekommen. Wir suchen nun nach der Leiche des Mädchens. Keine Ahnung, wo man anfangen soll, aber wir haben eine Suchmeldung herausgegeben, falls jemand eine Person vermisst. Vielleicht bringt das etwas.«
»Aber Sie sind doch nicht hier, um darüber mit mir zu sprechen, nicht wahr?«
»Nicht unbedingt.« Fredricks wies auf die Stühle. »Setzen wir uns.«
Nachdem sie Platz genommen hatten, sagte Fredricks: »Ihre Tochter soll dem Sanitäter zugemurmelt haben, dass ein Mann versucht habe, sie umzubringen, indem er sie von der Straße abdrängen wollte.«
»Stimmt.«
»Gut, wir sind sicher, dass es sich bei diesem Mann um den Hacker handelt.«
»Sicher?«
»Das Revier in Pasadena hat einen Anruf erhalten. Es war der Hacker. Er gab die Sache zu und sagte: … Heute Nacht hole ich mir den Nigger und seine Familie …«
»Großer Gott!«
»Es könnte nur Gerede gewesen sein, aber es ist eine Drohung. Ich würde Sie gern um einen Gefallen bitten. Sie können ablehnen, wenn Sie wollen, und es kann sein, dass Sie das wollen, nachdem ich Ihnen erklärt habe, worum es geht.«
»Erzählen Sie.«
»Ich möchte, dass Sie den Köder in der Falle spielen.«
»Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
»Sie und Rachel gehen nach Hause und tun so, als wüssten Sie nichts von dem Anruf oder wenigstens, als ginge es Sie nichts an. Wir werden drinnen und draußen Männer postieren. Sie bekämen den größtmöglichen Schutz.«
»Wenn er ein Cop ist, weiß er davon. Es könnte sogar einer unserer Männer sein.«
»Nein. Daran habe ich auch gedacht. Mir kam selbst der Gedanke, dass er von unseren Plänen wissen könnte, aber
wenn er so durchgedreht ist, wie es scheint, würde er es möglicherweise so oder so versuchen. Außerdem würde ich nur Polizisten auswählen, die ein wasserdichtes Alibi für die Tage der Morde haben. Wenn er es versucht, haben wir ihn. Wenn nicht, auch gut, denn ich schlafe allemal besser, wenn ich weiß, dass Sie in Sicherheit sind. Fakt ist, ich habe bereits alles veranlasst. Ich habe Ihr Haus durchsuchen lassen, für den Fall, dass er dort bereits auf der Lauer liegt, und ich habe die Männer postiert. Vier draußen - zwei auf der anderen Straßenseite und zwei hinter dem Haus. Zwei Männer sollen drinnen sein, ich werde mich jedenfalls gleich dahinterklemmen. Bis jetzt gibt es nur einen. Ich werde noch einen dazu abstellen.«
»Und Sie haben mich.«
Fredricks schwieg für einen Moment. »Lieutenant. Sie sind ein guter Polizist, aber bei dieser Sache will ich Sie nicht dabeihaben.«
»Was?«
»Sie werden im Haus sein, natürlich … aber ich möchte nicht einmal, dass Sie Ihre Waffe tragen.«
»Es geht um meine Familie!«
»Genau deswegen will ich nicht, dass Sie ein Schießeisen mit sich herumschleppen. Lieutenant - und das meine ich in aller Freundschaft -, Sie sind ein bisschen, wie sagt man? - ein wenig neben der Spur.«
Hanson öffnete den Mund, um sich zu beschweren, aber er sagte nichts. Er dachte daran, wie er aus dem Haus gelaufen war und Rachel allein gelassen hatte. Blind vor Panik.
»Sie haben Recht«, sagte Hanson. »Sie haben absolut Recht.«
KAPITEL 6
SONNTAG · 2.30 Uhr
Ohne die Schusswaffe, die sich sonst immer an seine Rippen schmiegte, fühlte Hanson sich beinahe wie kastriert. Er hasste es, zugeben zu müssen, dass etwas dran war, wenn man immer vom Mann und seiner Waffe sprach, denn ihm war zumute, als hätte man ihm seine Männlichkeit mit einem Schlag brutal geraubt. Er hatte diesen Colt schon so lange getragen, dass er fast ein Teil von ihm war.
War er wirklich so neben der Spur? So angespannt? Sicher dachten sie nicht im Traum dran, er könne überschnappen und Kollegen und die Familie erschießen. Nein. Eher befürchteten sie, dass er den Hacker über den Haufen schießen würde, sollte er auftauchen. Und das hätte er auch tatsächlich getan.
Schweigend saß er im Dunkeln am Esszimmertisch und mischte langsam einen Stapel Spielkarten. Nur um die Hände zu beschäftigen. Es war ohnehin zu dunkel, um die Karten zu erkennen. Ihm gegenüber, die Hände im Schoß und mit der Beweglichkeit eines in sich erstarrten Leguans, saß ein Detective Sergeant namens Raul Martinez. Er war einer der Männer,
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