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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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letzten Schluck Cognac. »Der Agent, der mir Bericht erstattete, hat behauptet, seine Dienststelle hätte keine umfassenden Ermittlungen durchgeführt, da ihrer Ansicht nach weder die Sicherheit noch die nationalen Interessen der Vereinigten Staaten gefährdet seien.«
    Pitt starrte nachdenklich auf die gegenüberliegende Wand.
    »Al und ich waren vor etlichen Jahren in einem chilenischen Fjord, als wir einen von Terroristen entführten Passagierdampfer gesucht haben. Die Entführer hatten das Schiff bei einem Gletscher versteckt. Soweit ich mich an die Gewässer nördlich der Magellanstraße erinnern kann, gibt es zwischen den Inseln keine Durchfahrten, die breit und tief genug für derart gigantische Schiffe sind.«
    »Vielleicht sind sie nicht dazu gedacht, die sieben Meere zu befahren«, wandte Loren ein. »Vielleicht hat man sie nur gebaut, um darauf die angekündigte Katastrophe zu überstehen.«
    »So fantastisch es auch klingen mag«, sagte Pitt, während er noch versuchte, das Unglaubliche zu begreifen, »aber du hast es ziemlich auf den Punkt getroffen. Die Wolfs müssen Milliarden in ihre Wette auf den Weltuntergang gesteckt haben.«
    Pitt verstummte, und Loren sah, dass er tief in Gedanken versunken war. Sie stand auf und ging zur Damentoilette, während er immer noch hin und her überlegte. Auch wenn er sich nur schwer damit abfinden konnte, erkannte er allmählich, weshalb die Familie Wolf ihre Sprösslinge genetisch manipuliert hatte.
    Die alten Nazis, die sich einst aus Deutschland abgesetzt hatten, waren längst tot, aber an ihre Stelle war eine Familie von Supermenschen getreten, die stark genug sein sollten, die kommende Katastrophe zu überleben, die Macht über eine zerstörte Welt zu übernehmen und eine neue aufzubauen, in der sie die absolute Herrschaftsgewalt ausübten.
29
    Die grauen Granitklappen der Schlucht ragten wie riesige Schatten vor dem nächtlichen Sternenhimmel auf. Bläulich weiß schimmerte und glitzerte das Eis der uralten Gletscher im Schein des fast vollen Mondes.
    Der dreitausendsechshundert Meter hohe schneebedeckte Gipfel des Cerro Murallon erhob sich majestätisch über dem Westhang der südlichen Anden, um dann zum Meer hin steil abzufallen. Die Nacht war klar und wolkenlos. Im hellen Licht der Milchstraße huschte ein kleines Flugzeug zwischen den dräuenden Wänden der Schlucht hindurch wie eine Fledermaus auf der Suche nach Beute.
    In der südlichen Hemisphäre war der Herbst angebrochen, und in den höheren Lagen hatte es bereits geschneit. Die zerklüfteten Hänge waren bis hinauf zur Baumgrenze mit mächtigen Koniferen bestanden, doch darüber ragten nur noch die nackten Felszacken der Gipfel auf.
    Weit und breit war nirgendwo eine menschliche Ansiedlung zu sehen.
    Pitt konnte sich lebhaft vorstellen, wie herrlich und erhaben diese Landschaft bei Tageslicht sein musste, aber um zehn Uhr nachts wirkten die steilen Klippen und schroffen Felsschründe dunkel und bedrohlich.
    Das Moller M400 Skycar war nicht viel größer als ein Jeep Cherokee, flog aber genauso ruhig wie eine viel größere Maschine und konnte jederzeit auf einer städtischen Straße landen und daheim in der Garage abgestellt werden. Mit seinem lang gezogenen, spitz zulaufenden Bug und dem windschnittigen Rumpf sah es aus wie eine Mischung aus einem futuristischen Auto und einem Raketenjäger aus
Krieg der Sterne
. In jeder der vier Triebwerksgondeln befanden sich zwei in Gegendrehung laufende Turbinen, mit denen das Mollen wie ein Hubschrauber starten und landen, gleichzeitig aber im Horizontalflug eine Reisegeschwindigkeit von fünfhundert Stundenkilometern bei einer Gipfelhöhe von etwa neuntausend Metern erreichen konnte. Auch wenn einer oder zwei Motoren ausfallen sollten, konnte es noch sicher landen. Und wenn alle auf einmal versagten, öffneten sich zwei in der Zelle verstaute Fallschirme, an denen das Skycar zu Boden schwebte, ohne dass den Insassen ein Haar gekrümmt wurde.
    Die gesamte Technik wurde über zahlreiche Sensoren ständig von vier Bordcomputern überwacht, die das Fluggerät automatisch per GPS-Satellitenpeilung auf einem vorgegebenen Kurs hielten, über Flüsse und Berge hinweg, durch Täler und Schluchten. Das Navigationssystem war so zuverlässig, dass die Maschine auch ohne einen Piloten flog.
    Pitt bekam nicht viel von der Umgebung mit, denn nur selten blickte er aus der Kanzel. Er wollte gar nicht sehen, wie der Schatten der Maschine im fahlen Mondlicht unmittelbar unter

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