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Akte Mosel

Akte Mosel

Titel: Akte Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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gefunden … was nicht heißen soll, daß das ganze Haus nicht trotzdem voller heißer Ware ist.«
    »So ähnlich ist es gelaufen, übrigens hat es gleichzeitig bei allen anderen vom Kockelsberg auch eine Durchsuchung gegeben. Die Schweine vom Museum haben uns das eingebrockt.«
    »Das ist wohl der Dank.«
    »Hab’ ich mir auch gedacht, der eine macht Urlaub in Griechenland, der andere säuft sich die Hucke voll. Wir Blödmänner machen die Arbeit, und die Ehrlichen sind mal wieder die Dummen.«
    »Da kann ich ja nur von Glück sagen, daß ich am Freitag am Kockelsberg so früh die Kurve gekratzt habe. Das hätte mir noch gefehlt, da mit reingezogen zu werden. Und wie geht die Sache bei dir jetzt weiter?«
    »Ich habe den ganzen Nachmittag telefoniert, alle Zeitungen und Radiosender im Umkreis von 300 Kilometern sind informiert. Wenn es nach den Museumsheinis ginge, würden die wohl warten, bis sie ihre Artikel für die Fachzeitungen fertig hätten, und das würde mindestens noch Monate, vielleicht sogar Jahre dauern. Aber da haben sie sich geschnitten!«
    »Und, wie ist die Reaktion?«
    »RPR wird gleich in den Nachrichten um halb sechs was bringen und der Volksfreund morgen früh. Die übrige Presse wird nachziehen.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    »Eigentlich ist für die Stadt nur die überregionale Presse interessant. Es geht ja darum, daß die Sensation bekannt wird und noch mehr Touristen zu uns kommen.«
    »Mir reicht der momentane Rummel vollkommen«, meint Walde.
    »Jetzt ist ja auch Ferienzeit. Wenn im Museum eine Sonderausstellung zu dem Münzfund gemacht wird, dann kommen die Leute auch im Herbst und im Winter.«
    »Ist ja noch schlimmer«, stöhnt Walde. »Dann wäre das ganze Jahr über Saison. Du hast ja noch nie gegenüber der Porta wohnen müssen und weißt nicht, wie das ist, immer nur auf Touristen zu glotzen.«
    »Wie man’s nimmt, dafür bist du heute Miterbe eines Geschäftshauses in bester Citylage.«
    Die Sonne kommt zwischen den Wolken hervor und läßt die roten Sandsteinfelsen über Pallien aufleuchten. Am Bahnübergang zur Aachener Straße werden gerade die Schranken geöffnet.
    »Was sollen wir denn kaufen?« fragt Walde.
    »Zwei Sack Zement und einen Sack Kalk. Wenn wir noch nicht in die Medoc fahren, mache ich morgen weiter mit der Gartenmauer.«
    Auf dem Gelände des Baumarktes parkt Walde neben einer der großen Materialhallen. Jo geht zum Verwaltungsgebäude, und Walde schlendert zwischen den Hallen hindurch, die früher als Lokomotivschuppen dienten. Unter Blechdächern lagern Holzpfosten in verschiedenen Längen und Stärken, dann folgen Garagentore und Stahltüren. Ein Gabelstapler saust vorbei. Hinter den Hallen lagern im Freigelände Steine, Bauplatten, Pflaster und allerlei Kram. Ein Mann lädt mit einem kleinen Kran Paletten mit Ziegelsteinen von einem Lkw ab. Hier ist das Gelände zu Ende, Walde geht zurück und trifft Jo, der mit einem Lieferschein in der Hand am Eingang der Halle steht und auf Bedienung wartet. Ein Mitarbeiter in orangem Arbeitsanzug kommt mit dem Gabelstapler angefahren, greift sich, ohne anzuhalten, den Schein aus Jos ausgestreckter Hand und verschwindet in der Halle. Wenig später ist er mit einer Palette zurück, auf der drei Säcke liegen. Am Wagen bringt er die Palette auf die Höhe der Ladefläche, und Jo wuchtet die Säcke hinein. In Schrittempo fährt Walde am Bürogebäude vorbei. Gegenüber ist der Parkplatz nur noch halb belegt. Dahinter erblickt er einen Fahrradschuppen. Walde hält daneben an. Ein paar Fahrräder, ein Motorrad und ein rotes Mofa stehen hier.
    »Die machen in zehn Minuten zu, macht es dir etwas aus, wenn wir hier in der Nähe noch solange warten würden?« fragt Walde.
    »Wenn nicht geschossen wird, von mir aus.«
    Walde parkt gegenüber dem Baumarkt am Zaun eines Supermarktes. Durch die Frontscheibe hat er zwei Zufahrten des Baumarktes im Blick. Auf die dritte, die etwa dreißig Meter zurückliegt, stellt er Innen- und Außenspiegel ein. Dann nimmt er eine Kamera aus dem Koffer auf dem Rücksitz und schraubt ein langes Teleobjektiv an.
    »Wenn du mir sagst, nach was du Ausschau hältst, kann ich vielleicht helfen, du kannst ja wohl schlecht beim Fahren fotografieren«, bietet Jo an.
    »Ein Mann, Anfang Vierzig, auf einem roten Mofa.« Walde reicht Jo die Kamera.
    »Schönes Tele!« Jo richtet die Kamera auf die Rückenpartie einer jungen Frau, der beim Beladen des Kofferraums der kurze Rock hochrutscht.
    »Hat mir mein

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