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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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Sie sich das hier an, Scully: Willkommen in Cancuen, ›wo die herrlich türkisfarbene karibische See die seidigen Sandstrände umschmeichelt‹. Das Wasser ist ›voll von romantischen Korallenriffen oder rätselhaften und aufregenden gesunkenen spanischen Galeonen‹. Da muß aber jemand einen guten Thesaurus benutzt haben, um diese Beschreibungen zusammenzubasteln.«
    »Klingt bezaubernd«, entgegnete sie ohne jede Ironie und betrachtete die sprühenden Farben unter der hellen Sonne. »Zumindest gefällt es mir hier besser als auf einer Forschungsstation in der Arktis oder in einer Hähnchenverarbeitungsfabrik in Arkansas.«
    Mulder sah weitere Broschüren durch, darunter eine Karte der Region, in der die meisten Hotels lagen, einer schmalen Landzunge zwischen der Karibik und der Nichupte-Lagune.
    Leuchtende Buchstaben verkündeten: »Fast jedes Zimmer mit Blick auf s Meer!«
    Rubicon saß mit seinem Seesack auf den knochigen Knien neben ihnen. Er schien entweder der Discomusik zu lauschen oder in seine eigenen Gedanken versunken zu sein... nur seine blauen Augen zwinkerten gegen einen feuchten Schimmer an. Scully verspürte tiefes Mitleid mit ihm.
    Plötzlich preßte der Fahrer die Hand auf die Hupe und murmelte Flüche auf Spanisch, während er abrupt ausscherte, um einem altmodischen Buggy auszuweichen, der nicht in seiner Spur blieb. Der lachende Gringo am Steuer des Buggy winkte und erwiderte dann das Signal mit seiner lauten, grellen Dreiklanghupe. Tonlos fluchend zwang sich der Fahrer des Kleinbusses, dem Touristen zuzulächeln, und winkte zurück.
    Rubicon hielt seine Halbbrille fest, die an ihrer Kette hin und her baumelte, und wandte sich an Mulder. »Eines der Hotels prahlt sogar mit seinem Golf-Parcours, der so angelegt ist, daß das neunte Loch um die Ruinen eines alten Maya-Tempels herum führt.« In seine großen Eulen-Augen trat ein Ausdruck der Abscheu.
    »Es ist traurig, daß so etwas erlaubt wird. Sie haben ihre Geschichte und Kultur ausgebeutet, zu Ausverkaufspreisen verschleudert. Sie sollten einmal den hollywoodähnlichen Rummel rund um Chichen Itza sehen. Da knöpfen sie einem einen Haufen Geld ab für ihre spektakuläre ›Tempel-Show‹ mit Licht- und Soundeffekten, bunten Scheinwerfern, die jeden Abend über die Pyramiden ziehen, und miserablen folkloristischen Tänzen, vorgeführt von Berufsschauspielern in Umhängen aus Plastikfedern und bunten Kostümen. Die Trommeln kommen aus der Stereoanlage.«
    Der verächtliche Tonfall des alten Archäologen überraschte Scully. Rubicon seufzte resigniert. »Die spanischen Konquistadoren waren nur die erste verheerende Invasion in Yucatan – als nächstes kamen die Touristen... Na ja, wenigstens wird ein Teil der Einnahmen aus dem Tourismus verwendet, um die Restaurierung archäologischer Fundstätten zu finanzieren...«
    Seine Züge entspannten sich etwas. »Wie zum Beispiel in Xitaclan.«
Ihr stuckverziertes Hotel rühmte sich einer modernen Konstruktion in pseudo-aztekischem Design, seiner Sonnenterrassen mit Sonnenschirmen aus Palmenblättern und seines direkten Zugangs zum Strand. Die heranbrandenden Wellen waren so juwelenblau und der Sand so pulverig-weiß, wie es die Prospekte versprochen hatten. Sie überließen ihr Gepäck dem Hotelpagen, während sich Mulder und Scully an der Rezeption anstellten, um sich anzumelden.
Rubicon murmelte etwas vor sich hin und holte seine handschriftlichen Notizen hervor, ungeduldig und begierig, sich ans Telefon zu hängen und mögliche Führer für ihre Expedition in den tiefen Dschungel zu organisieren. Bei der Suche nach seiner Tochter wollte er keinen Augenblick verlieren. Der alte Archäologe wanderte rastlos in der Lobby umher und musterte die aus Gips gegossenen Jaguar-Skulpturen, unechten Flachreliefs und stilisierten Maya-Glyphen.
»Willkommen im Caribbean Shores Hotel!« Der Portier überreichte ihnen ihre Zimmerschlüssel und spulte heiter seine auswendig gelernte Anpreisung der zahlreichen Abendveranstaltungen ab. »Señorita dürfen auf keinen Fall die Gelegenheit verpassen, heute abend den Dinner-Ausflug auf unserem Party-Dampfer mitzumachen.« Er wackelte mit den Augenbrauen.
Scully schüttelte höflich den Kopf. »Nein, danke. Wir sind geschäftlich hier, nicht zum Vergnügen.«
»Ah, aber zum Vergnügen ist immer Zeit«, säuselte der Mann. »Wir haben eine schöne Auswahl an HummerAusflügen oder Disco-Booten, sogar eine Abenteuertour mit den echten Piraten der Karibik.« Er klang immer

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