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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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Mulder das Rascheln wieder. Ein Knistern, ein rasselndes Knurren. Er suchte die Dunkelheit ab, doch er sah nichts als reglose Schatten. Flach atmend wartete er, alle Sinne hellwach.
Endlich, als er schon beinahe überzeugt war, daß er nichts gehört hatte außer dem Surren seiner überreizten Nerven, erblickte Mulder für einen flüchtigen Moment eine Kreatur, die sich am Rande des Dschungels schlangenförmig bewegte.
Er wandte sich der Stelle zu und versuchte, in der unsicheren Beleuchtung etwas mehr zu erkennen. Zwischen den hohen, verfilzten Bäumen und den herabhängenden Kletterpflanzen entdeckte er schließlich einen riesigen, schlangenähnlichen Leib, der sich mit unglaublicher Lautlosigkeit gleitend und windend durch das Unterholz schob.
Mulder sog scharf die Luft ein – und das Wesen drehte sich nach ihm um. Er sah flammende Augen aufblitzen, einen Schimmer unerklärlich langgestreckter Reptilienschuppen – gefiederter Schuppen, die wie einander überlappende Spiegel eine schwindelerregende Vielzahl von Abbildern des Mondes zu ihm zurückwarfen.
Dann verschwand das Untier mit einem Rucken seines geschmeidigen Leibes in den mitternächtlichen Schatten. Es war das letzte, was Mulder von ihm sah, obwohl er noch viele Minuten abwartete und in die Nacht hinausstarrte. Einmal noch glaubte er, tief im Dschungel einen Ast knacken zu hören – doch das konnte alle möglichen Ursachen haben.
Schließlich kroch er in sein Zelt zurück und legte sich wieder hin... die Szene lief wieder und wieder vor seinem geistigen Auge ab. Er mußte herausfinden, was er gesehen hatte – falls er tatsächlich etwas gesehen hatte.
Es dauerte lange, bis er wieder einschlafen konnte.

18
    Ruinen von Xitaclan Montag,
Morgendämmerung
    Wie Fernando Aguilar vorausgesagt hatte, kehrten die einheimischen Helfer bei Tagesanbruch zurück. Aguilar saß am verloschenen Lagerfeuer, rauchte eine seiner selbstgedrehten Zigaretten und starrte finster zu den Indios hinüber, die sich mit gesenkten Köpfen auf die Plaza schlichen.
    Mulder kroch aus seinem Zelt und beobachtete die Einheimischen, die nicht anders aussahen als eine Gruppe von Arbeitern, die zu ihrer Morgenschicht erscheint. Vladimir Rubicon war schon auf und untersuchte die nächststehende Stele mit der gefiederten Schlange, indem er Moos und Flechten vorsichtig mit einem Taschenmesser entfernte, um die Glyphen besser sehen zu können.
    »Guten Morgen, Agent Mulder!« Rubicon nickte in Mulders Richtung. »Heute werden wir hoffentlich klären können, woran meine Tochter und ihr Team hier gearbeitet haben. Sie muß ein Geheimnis in diesen Ruinen entdeckt haben. Wenn wir dieselbe Entdeckung machen können, werden wir herausbekommen, warum ihr Team verschwunden ist.«
    Als sie die Stimmen hörte, kam auch Scully aus ihrem Zelt gekrabbelt. »Guten Morgen. Mulder, wie wär’s mit einem warmen Frühstück?«
    »Für mich nur Cornflakes und Milch, danke!«
    Aguilar schnippte den Stummel seiner übelriechenden Zigarette im hohen Bogen auf die Plaza. Da seine Auftraggeber alle aufgestanden waren, schien es ihm an der Zeit zu sein, seinen Pflichten als Expeditionsleiter nachzukommen: er sprang auf, drehte sich um und beschimpfte die Indios in einer Sprache, die Mulder nicht verstand, doch die Verachtung in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Was sagt er?« fragte Scully. »Was haben sie denn getan?«.
    Vladimir Rubicon lauschte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. »Es muß eine Ableitung der Mayasprache sein. Viele der Einheimischen sprechen immer noch die alte Sprache.« Er hob die Schultern. »Ach, ich vermute, sie haben nichts Falsches getan... außer daß sie gestern abend davongelaufen sind. Aguilar versucht nur, uns mit seiner Autorität zu beeindrucken.«
    »Ich hatte auch mal so einen Chef«, bemerkte Mulder.
    Aguilar kam herüber und grinste breit. »Guten Morgen, Amigos! Heute werden wir die Geheimnisse der
    versunkenen Stadt entdecken, eh? Wir werden herausfinden, was aus der hübschen Señorita Rubicon und ihren Gefährten geworden ist.«
»Haben Sie die Einheimischen gefragt?« erkundigte
    sich Scully und deutete auf die Indios, die nach der langen Tirade von Beschimpfungen immer noch eingeschüchtert beisammen standen.
    Aguilar rieb sich sein frisch rasiertes Kinn. »Sie behaupten, der Geist dieses Ortes hätte Señorita Rubicon entführt. Nach all den vielen Jahren dürstet es die alten Götter nach Blut. Darum haben die Einheimischen ihr Lager auch in

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