Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
Vom Netzwerk:
Handeln die Welt retten würde... doch eines Tages konnte das durchaus passieren. Major Jakes behandelte jede Mission so, als wäre sie die Eine.
    Beiläufig dachte er an all die James-Bond-Filme, die er gesehen hatte, jene banalen Geheimdienstabenteuer, die so absurd und so uninteressant waren, verglichen mit seinen eigenen Missionen. In jedem dieser Filme kamen größenwahnsinnige Genies vor, die es auf die Weltherrschaft abgesehen hatten; sie alle bewohnten eine bizarre High-Tech-Festung irgendwo in der Wildnis.
    Während sich das Sonderkommando immer tiefer in den Dschungel von Yucatan grub, überlegte Jakes amüsiert, was für ein übergeschnapptes Genie den riesigen mittelamerikanischen Urwald ausgewählt haben mochte, um seinen Stützpunkt zu verstecken. Und warum sollte jemand eine strenggeheime Basis ausgerechnet in einer alten Maya-Ruine errichten?
    Egal. Sein Team würde Xitaclan zerstören, die Menschen töten und dann nach Hause zurückkehren. Weiter dachte Major Jakes nicht.
    Meile für Meile marschierten sie in gleichmäßigem, zügigem Tempo, immer weiter in den Dschungel hinein. Und mit jedem Schritt wurde das mysteriöse Signal lauter.

21
    Ruinen von Xitaclan Dienstag, 7.04 Uhr
    Nach einer weiteren schwülen Nacht voller gefräßiger Insekten und unheimlicher Geräusche erwachte Scully nur mühsam, blieb leicht benommen auf ihrer Iso-Matte liegen und versuchte zu entscheiden, ob sie sich noch ein paar Minuten ausruhen oder aufstehen und sich dem Tag stellen sollte.
    Im diffusen Licht, das durch die Zeltbahnen hereindrang, inspizierte Scully ihre Ausbeute an juckenden, roten Insektenstichen, Schwellungen und Hautausschlägen. Sie nahm eine Tube Salbe aus ihrem kleinen Verbandskasten und rieb sich die schlimmsten Stellen ein; dann kroch sie zur Zeltöffnung und schob ihren Kopf hinaus ins dunstige Morgenlicht.
    Das Lager lag still und reglos, als hielte es den Atem an. In einem Ring aus Steinen war das Lagerfeuer zu kalter, grauweißer Asche herabgebrannt. Scully stand auf, als sie Mulder in seinem Zelt rumoren hörte, doch sie erstarrte, als sie zum Zelt des alten Archäologen hinübersah.
    Es war in sich zusammengefallen... als wäre es von einem riesigen Tier flachgetrampelt worden.
    Beunruhigt ließ sie ihren Blick über die Plaza schweifen und schirmte ihre Augen gegen das schräg einfallende Morgenlicht ab. Die dunstige Luft ließ alles wie durch einen Weichzeichner erscheinen. Scully konnte keine Anzeichen von Vladimir Rubicon entdecken, ebensowenig von Fernando Victorio Aguilar oder irgendeinem ihrer indianischen Helfer.
    »Hallo, Dr. Rubicon?« Mit zunehmendem Unbehagen wartete Scully auf eine Antwort und rief dann noch einmal.
    Mulder kam aus seinem Zelt gekrochen und streckte sich.
»Dr. Rubicon scheint verschwunden zu sein«, teilte Scully ihm mit. »Schauen Sie, was mit seinem Zelt passiert ist. Haben Sie heute nacht was gehört?«
Auch Mulder war beunruhigt und suchte nach einer harmlosen Erklärung. »Vielleicht ist er früh wach geworden und setzt seine Erkundung von gestern fort.«
Scully formte ihre Hände zu einem Trichter und hob noch einmal die Stimme: »Dr. Rubicon!«
Draußen im Dschungel krächzten einige Papageien, wütend über die Störung. Scully und Mulder hörten ein Knacken in den Zweigen am Rande der Lichtung. Sie fuhren herum und fixierten die sacht schwankenden Farne.
An der Spitze seiner indianischen Helfer erschien Fernando Aguilar. Alle grinsten und schienen äußerst zufrieden zu sein. An einem langen Ast trugen sie einen toten Jaguar in ihrer Mitte, und Mulder wurde unwillkürlich an die Tarzan-Comics seiner Kinderzeit erinnert.
»Amigos, sehen Sie sich das an!« Aguilar platzte fast vor Stolz. »Diese Bestie schlich gestern ums Lager herum, aber unsere Freunde haben ihr mit ihren Pfeilen den Garaus gemacht. Jaguarfelle sind sehr wertvoll.« Süffisant grinsend hob er die Augenbrauen. »Nur gut, daß er nicht so hungrig war, um uns anzugreifen, eh?«
»Vielleicht war er es doch«, meinte Mulder. »Wir können Dr. Rubicon nicht finden.« Er deutete auf das zusammengebrochene Zelt.
»Sind Sie sicher, daß er nicht einfach schon auf Erkundungstour ist?« Aguilar ließ sich nicht aus seiner Hochstimmung bringen. »Wir jedenfalls waren schon seit Sonnenaufgang auf der Pirsch.«
»Es könnte sein, daß Dr. Rubicon sich einige der Gebäude ansieht, die wir gestern nicht mehr untersuchen konnten«, gab Scully beklommen zu, »aber er antwortet nicht auf meine

Weitere Kostenlose Bücher