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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unsere kleine Stadt
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George Kearns beide daran gelitten haben.“
„Kann sie sich vielleicht bei ihm angesteckt haben?“
Wieder schüttelte Scully den Kopf. „Sie kann vererbt werden, aber sie ist nicht ansteckend. Dass zwei Menschen in derselben Stadt, die nicht miteinander verwandt sind, beide daran erkranken, ist...“
Mulder sah zu ihr hinüber und unterbrach sie, um den Satz selbst zu beenden. „... ist immer noch wahrscheinlicher, als dass Paula Gray schon fast ein halbes Jahrhundert alt war.“
Scully seufzte. Paula Grays Alter war eine Frage, auf die sie in wenigen Minuten eine Antwort erhalten würden
- sobald sie ihre Geburtsurkunde überprüfen konnten. Scully war davon überzeugt, dass sie nichts Ungewöhnliches finden würden, abgesehen von dem Beweis für die Fehlerhaftigkeit der Personalakte. Wenn es aber doch kein Fehler war... Sie wollte nicht einmal darüber nachdenken, was das bedeuten könnte. Mit einem erneuten Seufzen richtete sie ihren Blick nach vorn.
Gerade noch rechtzeitig.
„Mulder, passen Sie auf!“
Ruckartig erwachte Mulder aus seinen Grübeleien und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Ein Lastwagen von Chaco Chicken kam ihnen entgegen. Er schleuderte über die schmale Landstraße, und Mulder konnte die wild herumschwankende Gestalt des Fahrers hinter dem Lenkrad erkennen. Trotz der Entfernung, trotz des entfesselten Fahrzeugs hätte Mulder schwören können, dass der Fahrer wie wahnsinnig die Augen verdrehte. Es gab nicht die geringste Hoffnung, dass der Mann sein Fahrzeug rechtzeitig wieder unter Kontrolle bringen würde.
Mulder fixierte den heranrasenden Laster. Seine Schleuderbewegungen waren vollkommen unberechenbar, weshalb Mulder nicht abschätzen konnte, ob er nun nach rechts oder nach links ausweichen sollte. Wenn er sich für die falsche Seite entschied...
Angesichts der Uferpfähle links neben der Straße, musste der Fluss gleich unterhalb der Fahrbahn verlaufen
- auf der rechten Seite wurde sie von Bäumen begrenzt. Ganz gleich, auf welcher Seite er es versuchte, ihm blieb wenig Platz zum Manövrieren, und wenn der Truck ihren Wagen auch nur ein bisschen streifte, würden sie entweder gegen einen Baum rasen oder wie ein Stein im Wasser versinken.
Mulder wartete bis zum allerletzten Augenblick, ehe er sich entschied. Einige endlose Sekunden fuhr der Truck direkt in der Straßenmitte, ohne nach rechts oder links zu schleudern. Mulder wusste, dass er keine Zeit mehr zu verlieren hatte, und wollte den Wagen gerade nach links steuern - als er bemerkte, dass sich der Lastwagenfahrer in dieselbe Richtung lehnte.
Hastig riss er das Lenkrad nach rechts, und der Wagen schoss, der Bewegung folgend, mit atemberaubender Geschwindigkeit auf die Bäume zu. Der Laster verfehlte sie nur um wenige Zentimeter.
Erneut zerrte Mulder am Lenkrad, um von den Bäumen wegzukommen, dann versuchte er, das Steuer ruhig zu halten. Nur noch die linken Räder befanden sich auf der Fahrbahn, die rechten holperten über die Wurzeln der Bäume am Straßenrand, deren Nähe Scully um ihr beider Leben bangen ließ. Endlich konnte Mulder den Wagen auf die Straße zurückbringen und ihn ausrollen lassen.
Den Lastwagen traf es weniger glücklich. Er raste über den linken Straßenrand hinaus, flog über die Uferbegrenzung und stürzte dann zehn Fuß tief in den Fluss.
Mulder und Scully sprangen aus ihrem Wagen und liefen auf die tiefen Reifenspuren zu, die die Stelle markierten, an der der Lastwagen von der Straße abgekommen war. Als sie die Böschung erreichten, sahen sie den Truck mit der Fahrerkabine voran im Wasser liegen. Auf dem Heck, das nun unerwartet steil in den Himmel ragte, prangte ein Sticker mit der Aufschrift: Wie gefällt Ihnen mein Fahrstil?
„Rufen Sie einen Krankenwagen!“ rief Mulder Scully zu, während er sich daran machte, zum Fluss hinunterzuklettern, um den Fahrer zu bergen. Doch Scully hatte ihr Funktelefon schon längst in der Hand.
Auf der Ladefläche des Lastwagens türmten sich Kunststoffkäfige mit lebenden Hühnern, die unterwegs zu Chacos Hühnerverarbeitungsbetrieb gewesen waren. Während er sich an ihnen vorbeitastete, konnte Mulder das panische Gackern von Hunderten von Vögeln hören. Einige der Körbe lagen unter der Oberfläche des schmutzigroten, faulig riechenden Wassers, und die in ihnen gefangenen Tiere waren vermutlich schon ertrunken.
Aber Mulder sah, dass die Fahrerkabine noch aus dem Wasser ragte. Die Motorhaube war zerbeult und aufgerissen, und die Frontscheibe war geborsten,

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