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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Männer waren an einem elektrischen Schlag gestorben.
    Scully fragte sich, was die Autopsie dieses Mannes ergeben würde. Sie musste die Leiche in einen OP schaffen. Vielleicht würde ihr Fielding die Klinik . . .
    Sie erstarrte. Ihr Blick wanderte zu der Spritze, die der Mann noch immer in der verkrampften Rechten hielt. Die Klinik. Mulder war dort und suchte nach den unterirdischen Tunneln. Und wenn sie hinter Scully her waren - dann hatten sie es auch auf Mulder abgesehen.
    Eine Sekunde später war Scully auf den Beinen und zur Tür hinaus.

 
Kapitel 22
    Mulder wollte schreien, doch das Ungeheuer war zu schnell. Sein riesiger schwarzer Körper flog durch die milchiggraue Luft auf ihn zu. Das Monster landete schwer auf seiner Brust und schmetterte ihn zurück auf die Pritsche. Die wolfsähnliche Schnauze war nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, und er starrte voller Abscheu in die feuerroten Spiralaugen der Kreatur. Die gebogenen Stoßzähne kreuzten sich wie küssende Säbel, während von den Lefzen eitergelber Geifer auf Mulders Wangen tropfte.
    Plötzlich zuckten die klauenbewehrten Kopftentakel der Bestie wie Peitschenschnüre durch die Luft. Mulder spürte, wie seine Haut in brennenden weißen Streifen abgerissen wurde. Wieder und wieder schlugen die Tentakeln auf ihn ein, zerfetzten sein Gesicht, seinen Hals, seine Brust. Er warf sich hin und her, um den Klauen zu entgehen, doch das Ungeheuer kannte keine Gnade. Die Bestie war aus ihrem Schlaf geweckt worden - und sie war hungrig. Sie würde weiter auf Mulder einschlagen, weiter und weiter, bis sie jeden Quadratzentimeter von seiner Haut geschält hatte. Mit letzter Kraft bäumte sich Mulder auf, entschlossen, sich zu wehren, sich nicht kampflos zu ergeben. Er war noch nicht zum Sterben bereit. . .
    Mulder riß die Augen auf. Sein Blickfeld verschwamm, Übelkeit stieg in ihm hoch. Er würgte und versuchte, sich aufzusetzen - doch seine Arme waren an den Seiten gefesselt. Er blinzelte und wartete, bis das gelbliche Licht den Nebel vertrieb, dann erkannte er, dass er eine gewölbte Steindecke anstarrte, in die fluoreszierende Leuchtstreifen eingelassen waren. Er drehte den Kopf zur Seite und sah, dass er von einem blauen Plastikvorhang umgeben war. Plötzlich dämmerte ihm, wo er sich befand. Die unterirdische Kammer.
    Sein Kopf fiel auf die Pritsche zurück. Wieder blinzelte er und kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit. Er wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war, doch da seine Muskeln nicht schmerzten, konnte es nicht länger als ein paar Stunden gewesen sein. Um seine Brust und Arme lag ein schwarzer Gurt und fesselte ihn an die Trage; ein weiterer Gurt sicherte seine Beine. Er konnte seine Hände ein paar Zentimeter bewegen und mit den Zehen wackeln - doch ansonsten war er völlig hilflos.
    Seine Gedanken kehrten zu dem brutalen Angriff zurück, den die drei Männer ohne große Mühe für sich entschieden hatten, obwohl er aus nächster Nähe zwei Schüsse abgegeben hatte. Sollte er wirklich nicht getroffen haben? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Und der runde rote Ausschlag, den er im Nacken des Angreifers bemerkt hatte? War es der gleiche Ausschlag wie bei Perry Stanton und John Doe? Und was hatten die extrem erweiterten Pupillen und der abwesende Gesichtsausdruck der Männer zu bedeuten?
    Mulder holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Er wollte seine Energien nicht mit dem Aufstellen irgendwelcher Theorien verschwenden. Er dachte an den lächelnden eurasischen Jungen. Hinter diesem Lächeln verbarg sich Gewalttätigkeit - eine Art Gewalttätigkeit, die Mulder nur zu gut kannte. Im Laufe seiner Karriere hatte er diesen Ausdruck bei Dutzenden von Serienmördern gesehen. Kontrollierte Psychose. Der Bursche mit der Karamelhaut war ein Killer. Vielleicht war er der Junge, von dem Trowbridge gesprochen hatte, Emile Paladins Sohn. Vielleicht war er für den brutalen Doppelmord verantwortlich. Und vielleicht war er jetzt, in diesem Augenblick, hinter Scully her...
    Mulder biss die Zähne zusammen und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Gurt - doch ohne Erfolg. Er war hilflos. Machtlos. Ausgeliefert. Er konnte Scully nicht beschützen ... er konnte noch nicht einmal sich selber schützen.
    Oder doch? Plötzlich schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Er drehte und wand sich unter dem Gurt und spürte einen kleinen harten Gegenstand in seiner rechten Tasche. Langsam und vorsichtig schlössen sich seine Finger darum.
    Es kostete ihn

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