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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit Lachen beschäftigt, um Zeit zu finden herauszubekommen, wo sich Gerard
heute bis in die frühen Morgenstunden aufgehalten hat .«
    »Tyler sah, daß Sie an der Tür
lauschten, deshalb schlich er hinaus und horchte seinerseits unter dem
Fenster«, sagte ich. »Sie waren wütend auf Ihren Mann, weil er Sie mit einem
Callgirl betrogen hat, während Sie in Palm Springs waren. Deshalb haben Sie
absichtlich gelogen. Tyler sagte, Sie machten jedem das Leben zur Hölle, der
Sie ärgert. Das ist wörtlich zitiert .«
    »Ich werde ihm von jetzt
an das Leben zur Hölle machen«, sagte sie in einem Flüsterton, der einem das
Blut in den Adern gerinnen lassen konnte. »Na schön, vielleicht habe ich also
gelogen — aber vielleicht auch nicht !«
    »Wollen Sie’s nicht noch mal
von vorn versuchen, und wir sehen, ob dann was Sinnvolles herauskommt ?« fragte ich hoffnungsvoll.
    »Tyler zog sich gestern abend frühzeitig zurück.
Ich ging ungefähr eine Stunde später zu Bett und schlief ein. Niemand weiß,
wann Gerard nach Hause kam, da wir getrennte Zimmer haben .«
    »Dann betrifft Sie das alle
beide«, sagte ich. »Ihr Mann hat kein Alibi für die Mordzeit und Sie ebensowenig .«
    »Ich?« Sie gurgelte vor Lachen.
»Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst ?«
    »Vielleicht wußten Sie bereits
über Ihren Mann und Shirley Lucas Bescheid. Wußten möglicherweise auch, daß
Cordain sie mit nach Pine City gebracht hatte und daß Ihr Mann sie abends bei
ihm treffen würde. Sie können sie unter einem Vorwand hierhergelockt und
umgebracht haben. Dann ließen Sie ihre Leiche im Garten liegen, und heute früh
taten Sie so, als hätten Sie sie eben erst vorgefunden — in der Hoffnung, Ihr
Mann würde als erster verdächtigt und schließlich wegen Mordes verurteilt.«
    »Sie sind der hinterhältigste
und perverseste Schuft, der jemals meine Sympathie erringen könnte,
Lieutenant«, sagte sie voller Wärme. »Ich wette, Sie nehmen Leute ins
Hinterzimmer des Sheriffbüros und verprügeln sie, nur aufgrund Ihres guten,
sauberen Humors .«
    »Ich bevorzuge im allgemeinen
eine Lederpeitsche«, sagte ich. »Wie steht’s mit Ihnen ?«
    »Ich finde Eisenketten...« Ihr
Gesicht bekam etwas Angespanntes. »Ich habe alle diese Spuren auf ihrem Körper
gesehen. War es das — eine Lederpeitsche ?«
    »Irgend etwas Derartiges.« Ich
blickte über den Swimming-pool hinüber zu dem Strauch, der unschuldig vor sich
hinblühte. »Cordain hat, als ich heute morgen bei ihm war, über Sie gesprochen,
Mrs. Kingsley .«
    »Aber nicht gut, darauf gehe
ich jede Wette ein .« Ihre Stimme klang gepreßt. »Wenn
Sie anfangen, mich Adele zu nennen, kann ich aufhören, Sie mit
>Lieutenant< anzureden .«
    »Ich heiße Al«, sagte ich.
»Cordain behauptete, Sie hätten die Verbindung Ihres Mannes zur Gewerkschaft
oder zu ihm selbst nie gebilligt .«
    »Ich hatte immer geglaubt,
Gerard würde seinen Lebensunterhalt mit einer anständigen Anwaltskanzlei
verdienen«, sagte sie scharf, »anstatt sich mit Verbrecherorganisationen und
Schlimmerem einzulassen. Ich habe mich stets geweigert, etwas mit ihnen zu tun
zu haben. Stenson war klug genug, es dabei zu
belassen, aber Cordain gibt nicht auf. Ich glaube, für ihn bilde ich eine Art
Herausforderung. Ihn wurmt meine Herkunft, weil sie ihn fühlen läßt, was er
selbst in Wirklichkeit ist — nämlich minderwertig .« Sie stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf. »Allein über Cordain zu reden
verursacht mir einen üblen Geschmack im Mund. Gehen wir hinein und trinken wir
was .«
    Im Wohnzimmer ging sie hinter
die Bar in der Nische und stellte zwei Gläser auf die Platte. »Was wollen Sie
trinken, Al?«
    »Scotch auf Eis, ein bißchen
Soda«, sagte ich.
    »Ein bißchen Soda?« Sie
schauderte. »Sie müssen ja so was wie ein Masochist sein !«
    »Vielleicht eher so was wie ein
Voyeur«, erwiderte ich beiläufig. »Ihr Mann erzählte mir, Sie regulierten sein
Sexualleben dadurch, daß Sie eine Art Pluspunktesystem entwickelt haben .«
    Sie schob mir das Glas zu, hob
ihr eigenes zum Mund und trank einen Schluck von ihrem Bourbon. »Sie müssen ihm
hart zugesetzt haben«, murmelte sie. »Normalerweise ist er in solchen Dingen
zurückhaltend .«
    »Diese Art weiblicher
Philosophie irritiert mich ein bißchen«, gestand ich. »Sie entziehen sich Ihrem
Mann von dem Zeitpunkt seines Ausschlusses aus der Berufsorganisation an, aber
Sie werden wütend, sobald Sie erfahren, daß er sich mit einem Callgirl tröstet.
Das reimt sich

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