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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Blick auf seine Platinarmbanduhr. »Ich bin
in einer halben Stunde mit Hal verabredet. Sie haben doch wohl nichts dagegen
einzuwenden, wenn ich weggehe, Lieutenant ?«
    »Nicht das geringste«,
versicherte ich ihm.
    »Danke .« Seine Nasenflügel blähten sich kurz. »Ich werde meinen persönlichen Assistenten
mitnehmen, wenn Sie auch dagegen keinen Einwand haben .«
    »Keineswegs, Mr. Kingsley«,
beteuerte ich. »Wie sieht Joe Dana eigentlich aus ?«
    »Warum?«
    »Reine Neugier.«
    »Er ist um die vierzig herum,
mittelgroß, mittelschwer, dünnes blondes Haar und sehr hellblaue Augen. Wenn
ich es mir recht überlege, sieht Dana eigentlich so durchschnittlich wie nur
möglich aus. Er wirkt freundlich, und ich habe es noch nie erlebt, daß er in
Rage gerät, nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als Hal ihn bei seiner Bewerbung auf
den so abrupt freigewordenen Posten von Stensen schlug .«
    »Ist er noch in San Francisco ?«
    »Wie?« Seine verschleierten
Augen sahen verblüfft drein. »Woher zum Teufel soll ich das wissen ?«
    »Eigentlich sollten Sie das
inzwischen nachgeprüft haben«, knurrte ich. »Er war der einzige andere wirkliche
Verdächtige, den Sie heute früh abgesehen von Ihnen selbst anbieten konnten .«
    »Er ist nicht in San
Francisco«, sagte er mit einem Unterton widerwilligen Respekts in der Stimme.
»Nach allem, was ich gehört habe — und meine Quellen sind verläßlich — , ist er vor drei Tagen verschwunden, und niemand weiß, wo
er sich aufhält. Er scheint sich in Luft aufgelöst zu haben und Lou Fisher mit
ihm .«
    »Aha«, sagte ich scharf. »Und
wer ist Fisher ?«
    »Einer der
Gewerkschaftsfunktionäre. Derjenige, der sich der Scherereien annimmt, bevor
sie außer Kontrolle geraten.«
    »Also ein Mitglied der
Agitatorengruppe?«
    »Er leitet sie .«
    »Sie haben nicht zufällig
Shirley Lucas gestern nacht angerufen, nachdem Sie
Cordains Apartment verlassen hatten ?«
    »Natürlich nicht.« Er
schüttelte ungeduldig den Kopf. »Es war mir peinlich genug, sie dort
anzutreffen! Das letzte, was ich wollte, war, irgendeinen Kontakt zu Shirley
aufzunehmen, während meine Frau hier auf mich wartete .«
    »War Ihre Frau noch wach, als
Sie nach Hause kamen ?«
    »Das weiß ich nicht, ich ging
nicht in ihr Zimmer .«
    »Sie haben getrennte
Schlafzimmer ?«
    »Ja, verdammt, Sie-« Er schloß
hastig den Mund, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. »Adele findet nicht,
daß Sex Bestandteil eines Ehekontrakts sei. Sie betrachtet ihn als eine Art
Belohnung für ihren Mann, wenn er sich ihr gegenüber gut benommen hat, und die
ihm vorenthalten wird, wenn es nicht so ist. Daß ich aus der Anwaltskammer
ausgeschlossen wurde, war ihr gegenüber eine ausgesprochene Unart, und dafür
werde ich nach wie vor bestraft .« Er warf erneut einen
Blick auf seine Uhr. »Sie müssen mich jetzt entschuldigen, Lieutenant, sonst
komme ich zu spät zu meiner Verabredung .«
    »Natürlich.«
    Ich wartete, bis er das Zimmer
verlassen hatte, dann schlenderte ich ohne Eile hinaus in den Garten hinter dem
Haus. Die Nachmittagshitze hatte noch immer etwas Drückendes, kein Windhauch
regte sich. Ich hörte, wie Wagentüren zugeschlagen wurden, dann entfernte sich
das Motorgeräusch. Tyler hatte sicher, den Zündschlüssel in der Hand, bereits
im Auto gesessen.
    Auf einem riesigen Badetuch lag
die blonde Tigerin auf dem Bauch ausgestreckt auf dem Betonrand des Beckens.
Das Unterteil des limonengrünen Bikinis war tief über die bronzefarbenen,
eingeölten Hinterbacken hinabgeschoben. Auf ihrem Rücken war ein feiner
goldener Flaum, und sie trug eine dunkle Brille, in der sich die glitzernden
Lichtflecken des Pools widerspiegelten. Sie richtete sich auf, als ich
nähertrat, und nahm die Brille ab, so daß mich der Blick ihrer eisblauen Augen
mit voller Wucht traf.
    »Sind Sie gekommen, um meinen
Mann festzunehmen, Lieutenant ?«
    »Noch nicht«, antwortete ich.
»Ich möchte ihn sich erst ein bißchen in falscher Sicherheit wiegen lassen. Auf
diese Weise wird er irgendeine Dummheit begehen und sich verraten. Das tun
Mörder immer. Zumindest die im Fernsehen.«
    »Sie haben einen lausigen Sinn
für Humor, Lieutenant, aber vermutlich ist das noch besser als gar keiner. Ich
wußte gar nicht, daß Polizeibeamte überhaupt Humor haben dürfen .«
    »Pine City verfügt über ein
fortschrittliches Polizeidepartment«, erklärte ich. »Wir haben die Genehmigung,
bis zu dreimal pro Tag zu lachen .«
    »Hoffentlich waren Sie nicht zu
sehr

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