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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seiner Obduktion
fertig?«
    »Ich habe den Bericht hier.« Er
rammte die Zigarre wieder zwischen die Zähne und schob mir das Blatt hin.
    Im Bericht war die Zeit des
Todes noch einmal festgelegt und auch, daß er sofort eingetreten sei. Das
Geschoß war vom Kaliber 23 und aus nächster Nähe abgefeuert worden. Der
Alkoholtest war bei dem Toten negativ gewesen, er hatte sich in gutem
Allgemeinzustand befunden etc., etc.
    »Hat Sanger etwas
herausgefunden?« fragte ich.
    Lavers schüttelte den Kopf. »Das
angeheftete Blatt Papier gehört zu der Sorte, die man in jedem Warenhaus kaufen
kann, und die Worte sind aus verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften
herausgeschnitten worden. Keine Fingerabdrücke. In dieser Sache sind Sie völlig
auf sich allein angewiesen, Wheeler, und das finde ich einen unerträglich
deprimierenden Gedanken.«
    »Vielen Dank, Sheriff«,
murmelte ich bescheiden.
    »Glauben Sie, daß das Mädchen
in Gefahr ist?« fragte er plötzlich.
    »Julie Trent?« Ich schüttelte
den Kopf. »Ich nehme an, der Zettel sollte nichts weiter als ein
Ablenkungsmanöver sein.«
    »Hoffentlich haben Sie recht.«
Er blies eine weitere Rauchwolke auf mich zu.
    »Nun ja, das wär’s vermutlich
für den Augenblick, Sheriff«, sagte ich.
    »Okay. Ich werde mich morgen
beim Polizeidepartment in Los Angeles Petries wegen erkundigen.«
    Ich sah ihn verdutzt an.
»Warum?«
    »All dieser Sex und Alkohol«,
erwiderte er. »Ich wußte doch, daß Ihnen das früher oder später das Gehirn
aufweichen würde. Nur weil Petrie ein Kunstbein hat, nehmen Sie automatisch an,
daß er ein netter Kerl ist. Und ehrlich dazu.«
    »Vielleicht haben Sie recht«,
sagte ich kalt.
    »Ich habe immer recht,
Wheeler«, sagte Lavers beglückt. »Das sollten Sie
inzwischen wissen.« Er paffte erneut an seiner Zigarre. »Wie wär’s, wenn Sie
jetzt nach Hause gingen und sich gründlich ausruhten? Vergessen Sie nicht, daß
Sie morgen einen arbeitsamen Tag haben. Schließlich müssen Sie all die Namen
und Adressen, die Ihnen Ihr Busenfreund Petrie angegeben hat, überprüfen.«
    Ich verließ sein Büro und gab
mir Mühe, nicht an meinem eigenen Ärger zu ersticken. Dann fuhr ich nach Hause,
duschte mich und zog mich wieder an. Meine Abendessenverabredung war erst um
neun, und ich empfand Unruhe. Also holte ich den Wagen wieder aus der
Kellergarage und fuhr nach Valley Heights zurück.
    Alison Lloyd öffnete die
Haustür und schien nicht besonders entzückt, mich zu erblicken. Sie war nicht
eben wie eine Witwe gekleidet; ihr schwarzes Haar war glatt und glänzend, ihre
grünen Augen durch ein diskretes Make-up betont. Das Kleid war von trügerischer
Einfachheit — aus dunkel orangefarbenem Jersey, der eng ihre schlanke Gestalt
umschmiegte, ihre Brustwarzen mit fast obszöner Deutlichkeit hervortreten ließ
und alle Einbuchtungen an der richtigen Stelle herausstrich.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie
denn jetzt?« fragte sie in scharfem Ton.
    »Ich bedaure schrecklich, daß
ich Sie in Ihrem Schmerz stören muß, Mrs. Lloyd«, sagte ich überaus höflich.
»Nur zwei Fragen, okay?«
    »Kommen Sie herein«, sagte sie.
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer. Sie
drehte sich um und sah mich an, die Arme unter den kleinen Brüsten
übereinandergeschlagen, so daß sie nach oben gepreßt wurden und größer wirkten
als sie waren.
    »Hat Ihr Mann Ihnen nichts über
den Auftrag erzählt, den er übernommen hatte?« fragte ich.
    »Nichts«, antwortete sie brüsk.
»Er wußte, daß ich mich für seine Arbeit nicht interessierte. Es drehte sich
sowieso nur um so was wie ein Hobby. Er verdiente dabei nie viel Geld, es war
einfach etwas, das ihn tagsüber bei Laune hielt.«
    »Sie wollten vermutlich gar
nicht, daß er Erfolg hatte?« fragte ich.
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn er Erfolg gehabt hätte,
so hätte er Ihr Geld nicht mehr gebraucht«, sagte ich. »Er hätte sich von Ihnen
frei machen können, nicht wahr?«
    »Das ist ein bißchen
Klein-Moritz-Psychologie, Lieutenant, was?« Sie lächelte gezwungen. »Kriegt man
so was, während einem Schritt für Schritt das Gehen beigebracht wird, als
Beigabe zu Ihrer Ausbildung verpaßt?«
    »Er war wegen dieses Falles
sehr aufgeregt, bevor er ermordet wurde«, sagte ich. »Er teilte George Cotlow
mit, daß er hinter etwas sehr Bedeutsamem her sei.«
    »Nathan war immer hinter was
Bedeutsamem her«, sagte sie verächtlich. »Er lebte in einer Art Traumwelt.
Immer gab es irgendwo einen Regenbogen mit einem großen Topf Gold an

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