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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seinem Ende.
Mein Mann war ein ausgesprochen untüchtiger Mensch, Lieutenant.«
    »Und Sie trauern nicht um ihn,
Mrs. Lloyd?«
    »Er wird mir hier im Haus
fehlen«, antwortete sie. »So wie einem ein Lieblingspudel abgehen würde. Aber
Sie wissen doch, was das Beste ist, wenn man einen Schoßhund verliert?«
    »Sich einen neuen kaufen«,
sagte ich. »George Cotlow?«
    »George war eine amüsante
Ablenkung«, sagte sie. »Während Nathan mich mit seiner miesen kleinen
Sekretärin betrog, betrog ich ihn mit seinem Partner. Aber da Nathan nun nicht
mehr da ist, um es richtig würdigen zu können, weiß ich nicht recht, ob es noch
sinnvoll ist.«
    »Ihr Mann wußte über Sie und
Cotlow Bescheid?«
    »Natürlich«, sagte sie
gleichmütig. »Ich habe schon dafür gesorgt, Lieutenant. Sonst hätte es ja
keinen Spaß gemacht. Klein Georgie ist nicht gerade
der beste Liebhaber der Welt. Jedesmal, wenn Nathan zu Spiel und Spaß mit
seiner Sekretärin wegfuhr, achtete ich streng darauf, daß er erfuhr, was sich
in seiner Abwesenheit abspielte.«
    »Trotzdem arbeitete er mit Cotlow
weiterhin im Büro zusammen«, sagte ich.
    »Nathan war ein völlig
rückgratloser Mensch«, sagte sie. »Man mußte ihn sehr gut kennen, um zu merken,
in welchem Umfang er das war. Jeder Ehemann mit einiger Selbstachtung hätte
mich am Haar durchs Haus geschleift und mir jedesmal in den Bauch getreten,
wenn ich ihm erzählte, daß ich mit seinem Partner schlafen würde. Nathan sah
nur vage unglücklich drein und haute ab.«
    »Vielleicht fand er, es lohnte
sich«, sagte ich milde.
    »Was?«
    »Ihre ganze Niederträchtigkeit
zu schlucken«, sagte ich und fuhr fort: »Als Gegenleistung lebte er in dem
Luxus, den Sie sich beide mit Ihrem Geld leisten konnten — und er hatte, wie
Sie selbst erwähnten, sein Hobby, das ihn bei Laune hielt. Das und seine kleine
blonde Sekretärin.«
    »Wenn Sie fertig sind,
Lieutenant«, sagte sie mit erstickter Stimme, »dann können Sie sich auf der
Stelle wegscheren.«
    »Sie sehen ganz so aus, als
erwarteten Sie Besuch«, bemerkte ich. »Vielleicht Klein Georgie ?«
    »Das geht Sie nicht das
geringste an«, sagte sie. »Verduften Sie. Oder muß ich den Hundefänger anrufen,
damit er Sie wegschafft?«
     
     
     

6
     
    Lynn Andrews öffnete mir ihre
Wohnungstür. Sie trug einen lose sitzenden Seidenkaftan mit großen braunen und
grünen Kringeln, die sanft schimmerten, wenn sie sich bewegte. Das hinter ihr
herausfallende Licht ließ klar die Umrisse ihres Körpers erkennen, und ich war
sofort überzeugt, daß sie unter diesem Gewand nichts weiter am Leib hatte. Die
Wohnung war gemütlich, die Lasagna exquisit, und die
Flasche einheimischen Weins, die ich mitgebracht hatte, war angemessen. Während
der Mahlzeit spielte die Amazone die wohlerzogene Gastgeberin, und unsere
Unterhaltung war nicht der Erwähnung wert. Als sich das Essen dem Ende näherte,
begann ich mich zu fragen, wozu, zum Teufel, ich eigentlich hier war. Dann
räumte sie den Tisch ab, und einen unangenehmen Augenblick lang fürchtete ich,
sie würde mich bitten, ihr in der Küche behilflich zu sein. Zum Glück schloß
sie die Tür hinter dem schmutzigen Geschirr und kam ins Wohnzimmer zurück.
    »Mögen Sie einen Magenwärmer,
Al?«
    »Scotch auf Eis, ein bißchen
Soda«, sagte ich.
    Sie goß die Drinks ein, und wir
setzten uns einander gegenüber. Ich begann den entsetzlichen Verdacht zu hegen,
sie würde mir als nächstes ihre Dias zeigen.
    »Wie ging es Julie Trent, als
sie von hier wegging?« fragte ich.
    »Ich glaube, sie hatte sich
erholt. Sie war froh, in ihre eigene Wohnung zurückzukehren, nachdem ich ihr
gesagt hatte, Sie fänden es so in Ordnung.«
    »Wirklich?« Ich unterdrückte
ein Gähnen.
    »Wie steht es mit Ihren
Ermittlungen, Al?«
    »Schlecht«, sagte ich.
    »Ein Jammer.«
    »Sie haben recht.«
    »Sie sind doch nicht etwa
krank, Al?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Nur müde, ja?«
    »Nein«, sagte ich wieder.
    »Ich wundre mich nur.« Die
feuchten braunen Augen betrachteten mich zweifelnd. »Ich meine, seit Ihrem
Eintreffen haben Sie nicht einmal den leisesten Versuch gemacht, mir
näherzutreten.«
    »Solange Sie die direkt aus dem
Knigge entsprungene Gastgeberin spielen«, sagte ich verbittert, »hätte ich
Angst, mit einem Silberlöffel auf die Finger geklopft zu bekommen, wenn ich
Ihnen zu nahe träte.«
    »Ich unternehme nicht gern den
ersten Vorstoß«, sagte sie im Ton der Verteidigung. »Es ist unweiblich, vor
allem, wenn man so

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