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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihn.
    »Was soll das heißen?«
    »Sie haben das Haus gestern abend mit Barry gegen neun Uhr verlassen, um
Alkohol zu besorgen«, sagte ich. »Gegen elf Uhr kehrten Sie wieder zurück —
stimmt das?«
    »Ja, natürlich«, antwortete er.
»Wir fuhren weg und kauften den Stoff. Ich schätze, es war gegen neun Uhr, als
wir wegfuhren. Wir fuhren nach Pine City, besorgten das Zeug, tranken in einer
Bar ein paar Whiskys und kamen anschließend zurück. Aber das war noch vor elf —
ich möchte sagen, gegen halb elf ungefähr.«
    Stensen lächelte mir freundlich
zu. »Ich dachte, Sie wollten Tom Fragen stellen?«
    »Ich wollte Mr. Martens nicht
zu lange auf seinen Drink warten lassen«, sagte ich leichthin. »Erinnern Sie
sich an den Namen der Bar, Tino?«
    »Die Calypso Bar«, sagte
er. »Wir kauften den Stoff in einem Laden etwa eine Querstraße weiter — Christie’s hieß er, glaube ich.«
    »Danke«, sagte ich. »Das ist
alles.«
    Tino zuckte die Schultern und
ging ins Haus. Woods zündete sich eine Zigarre an und sog in nervöser Ungeduld
daran, bis das Ende rötlich aufglühte wie ein Leuchtfeuer für sturmumtoste
Seeleute oder ihrer Frauen überdrüssige Ehemänner.
    »Gehen wir hinein und machen es
uns bequem«, sagte er. »Haben Sie viele Fragen, Lieutnant?«
    »Genügend, um sich’s erst mal
bequem zu machen«, sagte ich.
    Ich folgte ihnen ins Haus, und
Woods führte mich wieder in den einen Raum, der anscheinend als einziger vom
ganzen Haus benützt wurde.
    »Bevor wir beginnen, möchte ich
eine Tasse Kaffee haben«, brummte Woods. »Wie steht’s mit Ihnen, Harry — wollen
Sie lieber Alkohol?«
    »Für mich ebenfalls Kaffee«,
sagte Stensen liebenswürdig.
    »Und Sie, Lieutnant?« fragte
Woods.
    »Danke«, sagte ich.
    Er öffnete die Tür und brüllte:
»Pearl!« Wenige Sekunden später erschien sie und erblickte mich über Woods
Schulter hinweg.
    »Ei!« Sie grinste mit einem
Anflug von Grimm. »Unser Charaktermörder ist schon wieder da. Sie können’s wohl
gar nicht erwarten, sich die Quasten anzumachen, Sonny?«
    »Hör auf mit dem Blödsinn!«
knurrte Woods. »Du pellst dich hier nicht in ‘ner Fleischbeschaurevue aus. Die
Zeiten sind längst vorbei!«
    Ihre Augen blitzten. »So, du
glaubst, dafür wäre ich passé?« Ihre Finger fummelten einen Augenblick lang an
den Knöpfen ihrer Bluse. Dann riß sie sie vorn auf und enthüllte kleine, hohe
Brüste von exquisiter Rundung.
    »Und Sie, Lieutnant«, fragte
sie mit barscher Stimme, »glauben Sie auch, ich sei zu alt?«
    »Du Schlampe!« sagte Woods
heiser und schlug ihr mit dem Handrücken brutal ins Gesicht, so daß sie durch
die offene Tür hinaus auf den Gang taumelte.
    Ich konnte sie nicht mehr
sehen, aber ich hörte sie. Sie wimmerte leise, als könnte sie es nicht glauben.
Wie ein kleines Kind, das sich in der Nacht verlaufen hatte. Es hörte sich
alles andere als einladend an.
    »Mach Kaffee«, rief Woods und
stieß die Tür zu.
    Ich blickte Stensen an und sah,
daß er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepreßt hatte. Sein Blick
traf ganz kurz meinen, dann sah er weg.
    »Diese Frauenzimmer!« grollte
Woods. Er setzte sich, die Zigarre zwischen die Zähne gerammt und die buschigen
Augenbrauen über durchbohrenden grauen Augen eng zusammengezogen, mir
gegenüber. »Von Zeit zu Zeit muß man handgreiflich werden, von sie im Zaum zu
halten!«
    »Ich glaube nicht, daß den
Lieutnant Ihre Ansichten über die Behandlung des anderen Geschlechts
interessieren, Tom«, sagte Stensen mit seiner klingenden Stimme.
    »Ja, schon gut.« Woods grinste
gezwungen. »Ich vergaß — er versucht noch immer herauszukriegen, wie ich Kowski
umgebracht habe.«
    »Tom!« Stensens Stimme klang scharf. »Seien Sie nicht kindisch!«
    »Soll ich Ihnen mal was sagen,
Harry?« Woods lächelte ihn an. »Im letzten Jahr haben Sie mehr Geld von der
Gewerkschaft bezogen als ich. Vergessen Sie das bitte nicht!«
    »Wenn Sie eine andere
Rechtsvertretung wünschen«, sagte Stensen mit schneidender Stimme, »werde ich...«
    »Ach!« Woods verwarf das Thema
mit einer angewiderten Handbewegung. »Lassen wir das. Okay, Lieutnant, schießen
Sie los!«
    »Einige der Fragen können sehr
persönlich werden«, sagte ich. »Wenn Sie wünschen, daß Mr. Stensen zuhört — mir
soll es recht sein. Ich wollte Sie nur gewarnt haben.«
    »Ich habe nichts dagegen«,
sagte er. »Harry können Sie durch nichts überraschen — er hört das alles nicht
zum erstenmal.«
    »Beichtvater und

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