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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Haus haben nämlich bereits ausgesagt.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
fragte Stensen scharf.
    »Tut mir leid«, sagte ich,
»aber vorläufig beantworte ich keine Frage mehr.« Ich trat auf den Gang hinaus
und schloß die Tür leise hinter mir.
    Ich ging wieder durch den
rückwärtigen Teil des Hauses auf die Terrasse hinaus. Die beiden anderen saßen
an einem kleinen Tisch; Tino Martens in einem roten Hemd, auf dessen
Brusttasche sein Monogramm in Weiß eingestickt war. Johnny Barry trug noch den
Bademantel über den Badehosen.
    Sie machten nicht gerade
begeisterte Gesichter, als ich an den Tisch kam.
    »Johnny hat mir von Ihren Revolverheldentaten
erzählt, Lieutnant«, sagte Tino. »Ich habe mich durch Ihre eiskalte Masche
zunächst täuschen lassen — aber der Polyp kommt eben immer wieder durch.«
    »Nach dem Anblick von Johnnys
Muskeln«, sagte ich, »gab’s für mich kein Halten mehr. Die Art, wie er mit
einem Frauenzimmer, das Haare auf den Zähnen hat — wie Bella —, umgesprungen
ist, hat mich neidisch gemacht, was ich gestehen muß.«
    Tino bewunderte einen
Augenblick lang seine ausgezeichnet manikürten Fingernägel, dann blickte er
mich aus seinen großen Bernhardineraugen an.
    »Vielleicht werde ich eines
Tages die Zeit dazu finden«, sagte er freundlich. »Es könnte recht amüsant
werden.«
    »Zeit wofür?« fragte ich. »Ihre
Fingernägel maniküren zu lassen?«
    »Um Sie auseinanderzunehmen,
Polyp«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. »Mal nachsehen, was für Sägespäne
aus Ihnen herauslaufen.«
    »Das haben Sie absichtlich
gesagt«, sagte ich vorwurfsvoll. »Jetzt wissen Sie, daß ich nachts kein Auge
mehr werde zutun können.«
    »Nur zu, machen Sie nur Ihre
Witze, Polyp!« sagte Johnny Barry. »Ihnen wird das Lachen schon noch vergehen.«
    Ich blickte auf die Gläser auf
dem Tisch, aber keiner bot mir was zu trinken an. Dann fiel mein Blick auf
Barrys Glas, und ich traute meinen Augen nicht — die Flüssigkeit hatte die
Farbe geronnenen Blutes.
    »Ich hätte gedacht, Vampire
gibt es bloß in den Gruselfilmen«, sagte ich. »Sollte ich mich wirklich geirrt
haben?«
    Tino lächelte schwach. »Johnny
trinkt das Zeug immer — ihm schmeckt’s . Sag’s ihm,
Johnny.«
    Barry brummte ungnädig. »Kann
man denn noch nicht einmal trinken, was man will, ohne daß gleich ein Theater
gemacht wird? Es ist Bier und Sarsaparille — mit einem Schuß Wodka —, weiter
nichts.«
    »Weiter nichts?« sagte ich mit
ehrfürchtiger Stimme. »Jetzt weiß ich, woher die Haare auf Ihrer Brust stammen
— aber wie verhüten Sie, daß Ihnen die Zähne ausfallen, Johnny?«
    »Witzbold!« sagte Barry
gezwungen. »Und was für ein Witzbold. Den Bauch voller Witze und im Angeben
ganz groß mit dem Revolver, und natürlich, haste was kannste, einen
Dienstausweis zum Eindruckschinden. Der kotzt mich an, Tino. Müssen wir uns das
bieten lassen?«
    »Nichts für ungut, Lieutnant«,
sagte Tino sanft. »Wollen Sie etwas Besonderes?«
    »Ich möchte nur ein paar Dinge
überprüfen«, sagte ich. »Johnny wollte zwar den Mund nicht auf machen, solange
Stensen nicht in der Nähe wäre, aber nachdem jetzt Sie hier sind, nehme ich an,
daß er vielleicht seine Ansicht ändert. Ich kenne den Namen der Bar, die Sie vergangene
Nacht besucht haben, und den des Schnapsladens, weil Sie ihn mir gesagt haben,
Tino.«
    »Für einen Polizisten haben Sie
ein bemerkenswert gutes Gedächtnis«, sagte Martens gelangweilt. »Na und?«
    »Ich vergaß zu fragen — waren
Sie beide die ganze Zeit beisammen?«
    »Natürlich«, sagte Tino. »Die
ganze Zeit.«
    Ich blickte Barry an.
»Schließen Sie sich dieser Aussage an?«
    »Klar«, antwortete er. »Ich und
Tino waren die ganze Zeit beisammen. Wollen Sie uns den Mord an Kowski
anhängen, weil Sie denken, mit uns können Sie’s machen, oder was ist los?«
    »Was los ist? Hat einer von
Ihnen beiden eine Vorstellung, wer ihn umgebracht haben könnte — wenn Sie es
schon nicht gewesen sind?«
    »Klar«, sagte Tino. »Dieser
Winterman. Er hat vor, Tom so oder so aufs Kreuz zu legen, und er ist in
letzter Zeit ziemlich verzweifelt gewesen. Erkundigen Sie sich mal über ihn —
stellen Sie genau fest, was er vergangene Nacht getan hat, Lieutnant.«
    »Und kommen Sie bloß nicht
wieder, Polyp«, warnte Barry. »Sie verschandeln hier bloß die Landschaft.«
     
    Vor der Haustür traf ich Pearl
Sanger, die an der Wand lehnte und die Arme unter ihrem Busen verschränkt
hatte.
    »Glauben Sie, daß Sie

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