Al Wheeler und der falsche Mann
es tatsächlich nichts weiter als eine höfliche,
langweilige Unterhaltung. Madeline wanderte müßig herum und spielte die
Gastgeberin, gab sich huldvoll und freundlich — und all dieses Geschiß .«
»Ein Mädchen namens Carol
tauchte nicht zufällig auf?«
»Nicht, daß ich mich erinnern
könnte«, sagte sie knapp. »Wollen Sie die Geschichte nun hören oder nicht?«
»Ich möchte sie hören.«
»Vielleicht kam es nur dadurch,
weil ich dabei war«, sagte sie geheimnisvoll. »Sie behandelten Madeline mit
gleichsam gutmütiger Verachtung. Offensichtlich liebt sie Homos ,
und es schmeichelte ihr, daß sie bei ihr in ihrem Apartment waren. Als sie sie
beleidigten, redete sie sich ein, daß sie es nicht so meinten. Manchmal
tätschelten sie ihr den Kopf wie einem guten alten Haushund, der gleich einen
Knochen bekommt. Zu mir waren sie anders. Vermutlich glaubten sie, daß ich nur
meine Neugierde befriedigen wollte oder etwas in der Richtung. Und so wurde es
nach einer Weile sehr fies.«
»Wie fies?«
»Plötzlich bemerkte ich, daß
sich ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich konzentrierte. Sie fingen an, mir zu
erzählen, was für ein netter Junge Lou sei, was bedeuten sollte, was für ein
netter Homo er war. Nach einer Weile ließen sie sich sehr eindeutig und
grundsätzlich darüber aus. Und schließlich begannen sie mir sozusagen
persönliche Fragen zu stellen. Wie zum Beispiel, ob ich jemals mit einer
anderen Frau geschlafen und ob es mir Spaß gemacht hätte. Ich erklärte, ich
hätte nicht, und war blöde genug zu glauben, daß die Sache damit beendet sei.
Aber das war nur der Anfang.«
»Wie hat Madeline Carmody reagiert?«
»Sie saß einfach nur da und
lächelte sie an, als könnte sie einfach nicht fassen, wie süß sie doch alle
waren. Lou hatte mich gewarnt, daß ich ganz auf mich allein gestellt sein
würde, wenn ich mitging, und offensichtlich hatte er nicht vor, sich
einzumischen. Also fuhren sie fort, mir zu erzählen, was Lesbierinnen alles
Tolles miteinander erleben könnten, und daß ich das niemals erfahren, wenn ich
es nicht mal versuchen würde. Und da hatte Nigel Barrett eine großartige Idee.
Weshalb probierte ich es nicht mal mit Madeline aus? Madeline sah ganz
verschämt drein und sagte, daß sie keine Lesbierin wäre. Nigel fand das
fantastisch. Wir beide hatten es also noch nie ausprobiert, und jetzt war genau
die goldrichtige Gelegenheit dazu. Lou saß da und sah mich nur verkrampft
grinsend an. Zum Teufel mit dir, Schwester! Du hast dich selbst in diese
Situation gebracht, jetzt sieh zu, wie du auch allein wieder herausfindest. Sie
ließen mich einen Moment lang in Ruhe und konzentrierten sich auf Madeline. Sie
wäre ihr ganz besonderer Liebling. Weshalb wollte sie ihnen da nicht —
sozusagen als Gegenleistung — diesen kleinen Dienst erweisen?«
Mandy unterbrach sich kurz und
trank einen Schluck. »Ich konnte es nicht glauben. Nach einer Weile lächelte
sie die Jungens einfältig an und klapperte mit den Augendeckeln. Daraufhin
begannen zwei — Nigel und Gerry Donnel —, sie
auszuziehen. Und sie ließ es zu! Wenige Minuten später stand sie splitternackt
in der Mitte des Zimmers und warf mir scheue Blicke zu. Und dann kehrten sie zu
mir zurück. Ich schickte sie alle zum Teufel und sagte ihnen, ich hätte genug
davon und würde jetzt gehen. Dann erhob ich mich, und da wurde es erst richtig
fies. Nigel und Gerry Donnel packten mich und
begannen, mir die Kleider runterzureißen. Ich drehte durch, kreischte, trat mit
den Füßen um mich und versuchte sie zu beißen. Nigel preßte mir daraufhin eine
Hand auf den Mund, während Donnel mich bis auf meinen
BH und mein Höschen auszog. Lou sagte schließlich, er fände, der Spaß wäre
jetzt weit genug gegangen. Doch Nigel teilte ihm mit, daß der Spaß jetzt erst
beginnen würde, und zog mir zum Beweis das Höschen runter.
Lou wurde nun sehr wütend. Er
versuchte, ihn von mir wegzuziehen. Nigel schlug ihn und stieß ihn um. Und als
Lou wieder hochkam, ließ Donnel mich los und schlug
zusätzlich auf Lou von hinten ein, bis Lou außer Gefecht gesetzt war. Da begann
Peter auf die beiden einzudreschen, und es sah aus, als würde er Fliegen
zerquetschen. Peter schlug beide k. o. Der Spaß wäre zu weit gegangen, erklärte
er. Er sagte mir, ich sollte meine Sachen anziehen, und das tat ich auch, aber
fix. Lou war inzwischen wieder zu sich gekommen, und Peter befahl mir, ihn aus
dem Apartment zu schaffen. Auch das tat ich, und zwar ebenfalls
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