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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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demselben
leichten Schritt, den er von dem Augenblick an, als die beiden Männer aus dem
Wagen gestiegen waren, an sich gehabt hatte, die Zufahrt herauf. Ich warf einen
Blick auf den anderen Mann, der sich zwei Schritte hinter ihm hielt und mir
irgendwie vage bekannt vorkam, obwohl mir das unsinnig schien.
    »Wer ist der Bursche bei Bladen ?« fragte ich.
    »Seine rechte Hand.« In Margies
Stimme lag ein dünner Unterton von Spott. »Der Knilch mit den großen
Ambitionen: Johnny Crystal.«

6
     
    Ich überlegte mir, daß sie
wahrscheinlich die ganze Umgegend des Hauses in ihrem Wagen abgefahren hatten,
bevor sie parkten. Da sie nirgendwo in den Straßen Polizei entdeckt hatten,
mußten sie sich nun davon überzeugen, daß sich auch auf dem Grundstück niemand
befand. Bei dem Tempo, mit dem sie die Zufahrt heraufschritten, würde es
mindestens fünf Minuten dauern, bevor sie am vorderen Eingang anlangten.
    »Margie«, sagte ich schnell,
»sind Sie ehrlich ?«
    Als sie mir fragend das Gesicht
zuwandte, riß ich sie in meine Arme und drückte wild meinen Mund auf den ihren.
Sie zappelte heftig, bis ich sie schließlich losließ.
    »Sind Sie verrückt ?« sagte sie leicht verwirrt. »Dazu ist es doch zu spät !«
    »Ich habe die verrückte Idee,
daß uns das helfen kann«, sagte ich. »Also, spielen Sie schon mit !«
    Ich zog sie wieder in die Arme
und küßte sie hart auf den Mund, wobei ich soviel wie
möglich von ihrem Lippenstift verschmierte. Dann unternahm ich so etwas wie
einen Forschungsversuch in Gegenden, in denen ich mich wohl auf dem richtigen
Weg befand, um hinter die wirkliche Margie zu kommen — und sorgte auf brutale
Weise dafür, daß an sichtbaren Stellen deutliche blaue Flecken zu sehen waren.
    Als ich sie zum zweitenmal losließ, taumelte sie ein paar Schritte zurück
und blickte mich mit diesmal wirklich hervorquellenden Augen an.
    »Ich muß dauernd daran denken,
wie es sein würde, wenn Sie es ernst meinen«, murmelte sie benommen. » Chihua- hua ! «
    Für Liebesgespräche war keine
Zeit. Ich packte sie an ihrem Ausschnitt, zerrte sie nach vom, daß sie vornüber
auf den Teppich fiel, rollte sie einige Male durch das Zimmer und riß sie
schließlich wieder hoch. Hilflos schwankend, stand sie wie ein Uhrpendel da.
    »Schon besser«, sagte ich
hingerissen.
    Das Silberlamékleid machte einen entschieden zerknitterten Eindruck, das toupierte Haar strömte auf
einer Seite herab, und über ihrem rechten Auge hingen Strähnen. Der Ausschnitt
hing an seiner tiefsten Stelle lustlos herab, und ein Blick genügte, um
keinerlei Raum mehr für jedwede Phantasie zu lassen. Ich spähte schnell zum
Fenster hinaus und sah die beiden Männer, die die Zufahrt zur Hälfte hinter
sich gebracht hatten. Sie gingen ein wenig langsamer, als ich vermutet hatte.
    Margie hörte auf zu schwanken,
blies sich die losen Strähnen vom Auge und starrte mich unheilvoll an. »Warum
hassen Sie mich so sehr, Al ?« fragte sie mit belegter
Stimme. »Was habe ich Ihnen denn getan ?«
    »Tut mir leid, Süße«, sagte
ich. »Aber es war notwendig .«
    »Gegen den stehenden Teil habe
ich nichts einzuwenden«, gab sie zu. »Aber mich so auf dem Boden herumzustoßen !«
    »Was für Chancen habe ich,
durch den Hinterausgang hinauszukommen ?« fragte ich
schnell.
    »Gar keine«, sagte sie
entschieden. »Dazu müßten Sie erst die Treppe hinuntergehen .«
    »Was ist mit diesem Stock hier ?«
    »Es ist der oberste Stock, Al .« Sie blickte mich beinahe mitfühlend an. »Alle unsere
Türen sind im Erdgeschoß — auf diese Weise braucht man sie nicht so hoch zu
machen !«
    »Fenster!« Ich knirschte mit
den Zähnen. »Vielleicht kann ich hinunterspringen ?«
    »Was für eine schreckliche
Methode!«
    »Hören Sie zu !« Ich packte sie an beiden Ellbogen und schüttelte sie erregt. »Es ist ein
Wahnsinnsgedanke, aber mir fällt nichts anderes ein. Von jetzt an in zwei
Sekunden gehen Sie wieder die Treppe hinab und zwar genau so, wie Sie aussehen .«
    »Wie sehe ich denn aus ?« fragte sie vage.
    »Als ob Sie sich eben von einer
verlassenen Insel gerettet hätten, auf der Sie vor einem Jahr mit zweihundert
Matrosen ausgesetzt wurden«, sagte ich. »Und es ist eine Wucht !«
    »Wirklich?«
    »Sie gehen also hinunter und
sagen den Kerlen, es bestünde kein Grund zur Beunruhigung, dieser Polyp hätte
zwar angefangen, Fragen zu stellen, aber Sie hätten ihm bald den Mund gestopft.
Wenn sie wissen wollen, wo ich bin, dann sagen Sie ihnen, ich zöge

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