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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mich eben
wieder an — und vergessen Sie nicht ein Mordsaufhebens über den Tropf zu
machen, der nicht wußte, was ihm geschah, als Sie sich ihn vornahmen, und der
noch immer ganz benommen wäre. Sie wissen schon ?«
    »Ich weiß schon«, sagte sie mit
einer plötzlich kalten, klaren Stimme. »Sympathisch ist es mir gar nicht .«
    »Okay«, sagte ich und zuckte
mit den Schultern. »Vielleicht begraben sie uns zusammen im Hinterhof .«
    »Sympathisch ist es mir nicht,
aber ich werde es tun«, sagte sie schnell.
    »Wenn sie wissen wollen, was
für Fragen ich Ihnen gestellt habe, so sagen Sie, ich hätte behauptet, wir
hätten eine direkte Verbindung zwischen Diana Arists Ermordung und der Travers und Bladen GmbH festgestellt. Sagen Sie den Burschen,
ich hätte gesagt, wenn Ihr Mann wirklich im Ausland sei, käme er automatisch
nicht mehr in Betracht — und Bladen sei der Mann, den
ich sprechen wolle. Ich hätte eine ganze Reihe Fragen über ihn an Sie
gerichtet: Wann Sie ihn während der letzten beiden Monate gesehen hätten — Sie
können improvisieren—, aber lassen Sie ja keinen von den Burschen hier
heraufkommen !«
    »Oh, ausgezeichnet«, sagte sie mißvergnügt . »Halten Sie mich vielleicht für eine
Judoexpertin oder so was Ähnliches ?«
    Ich packte sie am Arm und schob
sie auf die Tür des Schlafzimmers zu. »Übertreiben Sie ruhig«, sagte ich dabei.
»Wenn Sie jetzt hinunterkommen, werden diese drei Idioten so fasziniert von
Ihrem Anblick und von Ihrem Bericht sein, wie Sie diesen lausigen Polypen
allein durch Anwendung weiblicher Strategie übers Ohr gehauen haben, daß sie
gar nicht daran denken werden, hier heraufzukommen. Sobald Bladen das Haus
betritt, überfahren Sie ihn mit all den Fragen, die ich angeblich seinetwegen
gestellt habe - er wird jede einzelne ganz genau hören wollen !« Auf meiner Uhr war es sieben Uhr dreiunddreißig. »Wenn Sie die Kerle gar nicht
anders aufhalten können, erzählen Sie ihnen, ich hätte einen Streifenwagen auf
sieben Uhr fünfundvierzig hier zum Haus bestellt, um nachzusehen, ob ich
wohlauf sei .«
    »Na schön«, sagte sie lustlos.
»Jetzt könnte ich gerade nett und ruhig Pinochle spielen, wenn ich Sie nicht angerufen hätte. Ich darf gar nicht daran denken !«
    Ich ging auf Zehenspitzen
hinter ihr her, bis sie oben an der Treppe angelangt war, und schlich mich dann
an ihr vorbei in Richtung auf die Zimmer davon, die im hinteren Teil des Hauses
lagen. Ein paar Sekunden lang sah ich zu, wie Margie die Treppe hinunterging;
und selbst von hinten konnte ich erkennen, wie ihre Rolle Besitz von ihr
ergriff. Ihr Kopf legte sich trotzig schräg zur Seite, was die hochtoupierte
Frisur noch grotesker erscheinen ließ. Ihr Gang wurde forsch, und ihre
übertrieben schwingenden Hüften legten herausfordernd Zeugnis der Überlegenheit
des weiblichen Geschlechts über alle Männer ab.
    »Hallo, ihr Kanaken !« rief sie mit frohlockender, heiser-frecher Stimme, als
sie unten an der Treppe angelangt war. »Kommt mal und seht euch Klein-Margie an
— sie hat gewonnen !« Ihre Stimme wurde schwächer, als
sie sich dem Wohnzimmer näherte. »Hallo, Pete! Harry! Ed! Was ist denn mit euch
los? Ihr habt wohl Angst vor einem richtigen Frauenzimmer? Ihr werdet nicht...«
    Ungefähr eine halbe Minute
später wurde mir klar, daß es viel zweckmäßiger gewesen wäre, weniger Zeit auf
Anweisungen für Margie zu verwenden und mich statt dessen besser über das Haus zu informieren. Die Fenster zweier Räume führten auf die
Hinterseite des Hauses hinaus — nämlich das Zimmer, das anscheinend den Gästen
vorbehalten war und das daran grenzende Bad. Das erste Fenster bot die
einladende Aussicht auf eine in ungefähr zehn Meter Tiefe liegende betonierte Terrasse. Und im Bad hätte sich nur ein Zwerg durch das
Fenster quetschen können.
    Also hatte ich die Wahl
zwischen zwei Möglichkeiten — entweder die Treppe hinunter oder dorthin zu
gehen, woher ich gekommen war. Ein Ausbruch plötzlichen Gelächters überfiel
meine mitgenommenen Nerven, als ich wieder oben an der Treppe vorbeischlich. Es
klang so, als stünde die Gesellschaft vor der Wohnzimmertür im Korridor. Das
bedeutete, daß mir nur noch eine Möglichkeit des Ausweichens blieb.
    In Margies Zimmer angelangt,
ging ich geradewegs zum Fenster und sah, daß die beiden Männer beinahe den
vorderen Eingang erreicht hatten. Nun war ich wieder genausoweit wie am Anfang,
nur daß Margie das nicht einmal wußte. Und ich hatte mir alles so

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