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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ihre Hüften waren glatt und rund und ihre Beine
schlank, mit kräftigen Oberschenkeln und zerbrechlichen Fesseln.
    Margie ging beinahe schüchtern
zur Couch und setzte sich.
    »Wenn ich irgendwas zum
Anziehen da hätte, würde ich es anziehen«, sagte sie nervös.
    »Das wäre ein Verbrechen«,
sagte ich.
    »Sie sind so lieb, Al .« Ihre Nasenflügel zitterten.
    »Manchmal wenigstens. Halten
Sie gar nichts davon, Ihre Trunksucht mit den Gästen des Hauses zu teilen ?«
    Ich brachte ihr ein Glas und
nahm meines mit zur Couch hinüber, um ihr Gesellschaft zu leisten. Ihr Glas war
besonders groß, weil ich bereits drei Whiskys voraus war und ich ihr die Chance
einräumen wollte, mich einzuholen. Als sie das Glas zu den Lippen hob, lächelte
sie mir liebevoll zu — und als sie es wieder senkte, war es um annähernd drei
Fingerbreit reinen Alkohols leichter geworden.
    »Ah!« Sie atmete sanft auf.
»Schon besser.«
    »Sind Sie hungrig ?« fragte ich.
    »Wahnsinnig !« sagte sie. »Aber das kann noch warten .«
    »Worauf?«
    »Wie ich schon sagte, Al, Sie sind
so lieb, wenigstens gelegentlich. Die übrige Zeit sind Sie ein richtiger Polyp .«
    »Im Augenblick kann ich den
Unterschied nicht erkennen .«
    »Ein paar Dinge müssen wir
klarstellen, Al .« In ihre Stimme kam ein barscher
Unterton. »Ich habe das deutliche Gefühl, der wirkliche Al ist ausschließlich
Polyp, und im Augenblick hängt meine Zukunft so sehr von dem wirklichen Al ab —
ungeachtet dessen was er auch ist—, daß ich schon nervös werde, wenn ich Sie
bloß ansehe.«
    Sie hob erneut ihr Glas und
senkte den Flüssigkeitsspiegel um weitere zwei Fingerbreit reinen Alkohols.
»Eines müssen Sie wissen«, sagte sie abrupt. »Paul Travers hat mir nie etwas
bedeutet, nicht einmal am Anfang unserer Ehe. Ich heiratete ihn, um aus ihm
herauszuholen, was herauszuholen war, und er heiratete mich aus denselben
Gründen. Wir sind seit acht Jahren verheiratet, und in den letzten beiden
Jahren hat er überall, nur nicht zu Hause geschlafen .«
    »Margie«, sagte ich, »Sie
brauchen nicht...«
    »Halten Sie den Mund !« knurrte sie bösartig. »Ich dachte, als ich Sie im Büro
des Sheriffs anrief, ich könnte die Sache ganz gerissen anfangen — Ihnen zum
Beispiel nur einen Teil der Sache erzählen und die peinlichen und gefährlichen
Abschnitte weglassen. Aber ich habe in den letzten drei Monaten soviel stillschweigend ertragen, daß es mir für mein ganzes
Leben reicht. Ich habe es einfach satt. Ich...« Sie trank mit einer heftigen
Bewegung ihr Glas aus, und als sie es senkte, waren ihre Augen feucht. »Ich
habe gesagt, Paul hat mir nie etwas bedeutet, und das stimmt auch«, flüsterte
sie. »Aber nun bin ich überzeugt, daß er tot ist; und das ist ebensosehr meine Schuld wie die irgendeines anderen —
einschließlich des Mannes, der die Pistole abgeschossen hat oder was für ein
Mordwerkzeug dazu benutzt wurde, um ihn abzumurksen .«
    »Ich werde Ihnen einen frischen
Whisky bringen«, sagte ich und griff nach ihrem Glas.
    »Später«, knurrte sie. »Sie
werden das alles anhören müssen, Lieutenant, die ganze verdammte Schweinerei !«
    »Okay«, brummte ich. »Aber
lassen Sie mich wenigstens ein paar Fragen stellen, damit ich Bescheid weiß .«
    Sie zuckte gereizt die
Schultern. »Immerzu der ewig Fragen stellende Polyp!«
    »Diese Travers und Bladen
GmbH«, sagte ich, »was für eine Firma ist das denn ?«
    »Ein Warenlager«, sagte sie
gleichgültig. »Vorwiegend Maschinen, und das meiste geht an Händler in San
Diego .«
    »Gut«, sagte ich. »Und was wird
dort wirklich gemacht ?«
    Margie wandte den Kopf und
blickte mich in echtem Erstaunen an. »Das wissen Sie noch nicht ?«
    »Nein«, sagte ich ehrlich. »Ich
habe noch nie etwas davon gehört, bevor heute früh Nina Ross’ Leiche gefunden
wurde .«
    Sie schüttelte langsam den
Kopf. »Und ich dachte, Sie wären solch ein Schlaukopf .« Ihre Lippen verzogen sich zu einem kurzen Lächeln. »Einen Ausspruch kann ich
auswendig, weil Paul ihn so oft gesagt hat: >Man muß mit der Zeit gehen,
Baby! Wir sind in einer kooperierten Branche und gedenken dabeizubleiben; und
das erste, was wir tun müssen, ist unsere Aktivität zu variieren. Was ist ein
kleines Unternehmen? Darauf weiß jeder eine Antwort. Was ist ein großes
Unternehmen? Eine Menge zusammengefaßter kleiner
Unternehmen. Worin liegt der Unterschied? Einzig und allein im zentralen Kontrollsystem
Was muß man also heutzutage vor allem schützen? Wenn

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