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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Wie kam es zu
diesem Krieg zwischen den beiden?«
    »Ich nehme an, daß Sie die
grundlegenden Tatsachen kennen. Evans war hier im wesentlichen Herr im Haus.
Dann rückte Kutter an. Wie ich damals die Sache ansah, waren beide gleich schlimm.
Sie rauften sich um die fettesten Weiden, und das Spiel wurde immer
schmutziger, je länger es weiterging. Am Ende ließ Lennie Silver, was Evans
anbetraf, die Katze aus dem Sack, erklärte, das, was seinem Bruder zugestoßen
sei, habe Kutter organisiert; und so organisierte er seinerseits eine Rauferei
zwischen Evans’ Leuten und den Burschen, die für Kutter arbeiteten. Überall gab
es eingeschlagene Schädel, und wir mußten das Überfallkommando einsetzen, um
die Sache zu beenden. Zum Glück wurde dabei niemand getötet. Kutter hatte keine
Schwierigkeit, nachzuweisen, daß Silver angefangen hatte, und seiner Aussage
zufolge bedeutete das: Evans. Die Öffentlichkeit war sehr gegen Evans
aufgebracht, und er wußte, daß er erledigt war, und zog sich zurück. Ich kann
es nicht beweisen, aber ich bin überzeugt, ein Teil der Abmachung bestand
darin, daß Kutter die Angelegenheit mit Silver oder irgendeinem anderen von
Evans’ Leuten nicht weiter gerichtlich verfolgen würde. Damit war die
Geschichte zu Ende.«
    »Hat Kutter hier geheiratet?«
fragte ich.
    »Ja.« Er nickte. »Großes
gesellschaftliches Ereignis. Dreihundert Gäste beim Empfang. Das war, nachdem
er Evans aus der Stadt gejagt hatte und ganz obenauf schwamm.«
    »Stammt seine Frau von hier?«
    »Ja — Miriam Perkins.« Er warf
mir einen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Warum?«
    »Wissen Sie etwas von ihr — was
sie getan hat, bevor sie heiratete?«
    »Ein bißchen.« Seine Lippen
preßten sich zu einem schmalen Strich zusammen. »Warum fragen Sie, Al?«
    »Sie wissen, wie das bei
Mordfällen ist, Don«, sagte ich vage. »Manchmal begegnet man dabei Leuten, die
es gar nicht erwarten können, Ihnen Dinge über andere Leute, die in den Fall
verwickelt sind, zu erzählen. Bei solchem Biereifer fragt man sich dann
gelegentlich, wieviel davon wahr ist und wieviel dazu verhelfen soll, daß Ihr
Blick in die falsche Richtung gelenkt wird. Ich habe in den letzten beiden
Tagen schrecklich viel über Miriam Kutter gehört. Wenn ich ein bißchen Einblick
in ihre Herkunft bekäme, wäre das nützlich.«
    »Sie haben bestimmt noch eine
Viertelstunde Zeit, wenn wir in die Zentrale zurückkommen, bevor Sie nach Pine
City aufbrechen«, sagte er. »Ich würde das nicht machen, wenn ich Ihnen nicht
noch was für den Lunch schuldete.«
    »Vielen Dank, aber...« Ich
blickte ihn an. »Worüber reden Sie eigentlich?«
    »Ich bin nicht gerade der
sentimentale Typ eines Polizeibeamten«, brummte er. »Aber ich finde, wenn
jemand Schluß mit einem Racket macht und ein ehrliches Leben anfängt, verdient
er, daß man ihm eine Chance gibt. Ich hoffe, Sie sind derselben Ansicht,
Lieutenant?«
    »Ich glaube schon, Lieutenant«,
sagte ich. »Sind wir keine Freunde mehr, Lieutenant?«
    »Wir waren nie welche.« Er
grinste flüchtig. »Vielleicht mögen wir uns ganz gern leiden, Al, aber sowohl
Sie als auch ich wissen genau, daß wir einem anderen Polypen nie trauen
dürfen.«
    »Auf den Gedanken bin ich nie
zuvor gekommen«, sagte ich verwundert. »Aber vielleicht haben Sie recht.«
    »Sie wissen genau, daß ich
recht habe, Sie verdammter Lügner!«
    Er bog mit dem Wagen in eine
Parklücke ein, auf der sein Name stand, und wir stiegen aus. Ich folgte ihm
durch das Gebäude der Polizeizentrale in ein Büro, das nicht das seine war. Der
einzige Insasse war ein bulliger, vergnügt aussehender Bursche, der damit
beschäftigt war, eine oberlastige Nudistin zu begutachten, deren Hüften sich
über eine ausklappbare Seite eines Männermagazins ausbreiteten.
    »Das hier ist Sergeant Hanson«,
sagte Schell. »Jake, ich möchte Ihnen gern Lieutenant Wheeler aus Pine City
vorstellen.«
    »Hallo, Lieutenant!« Der
bullige Bursche wedelte träge mit einer Hand, ohne den Blick von der
ausklappbaren Seite zu wenden. »Hallo, Don! Wissen Sie, was hier steht? Hier
steht, das Lieblingshobby dieser Puppe sei, alte Säufer aufzulesen. So wie sie
ausgestattet ist, wette ich, daß sie eine Menge alter Säufer aufliest, aber die
denken dann nicht mehr an Alkohol. Was?« Er brach in ein bellendes Gelächter
aus und blickte dann auf. »Was wollt ihr Burschen? In Sachen Laster haben wir
heute nichts mehr zu bieten.«
    »Ich möchte mir für ein paar Minuten
die

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