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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Lieutenant.«
    »Wann ist es passiert?« fragte
ich.
    »Ich weiß nicht. Aber der
Ehemann rief an und hat den Sheriff kurz vor zehn Uhr benachrichtigt.«
    »Warum hat mich der Sheriff nicht
gleich angerufen?«
    »Das hat er ja getan, aber Sie
waren weg.«
    Das mochte stimmen. Ich bog mit
dem Wagen in die Zufahrt ein und hielt neben dem nächsten Streifenwagen. »Wie
sind Sie mit Donovan zurechtgekommen?« fragte ich, während ich den Motor
abstellte.
    Er saß da und brütete etwa fünf
Sekunden lang. »Ich habe ihn immerfort gefragt, warum er gelogen hat, als er
sagte, er kenne die Landau nicht; und nach einer Weile lief er mir einfach
immer wieder davon. Also folgte ich ihm die ganze Zeit und fragte ihn immer
wieder, und dann wurde er aus irgendeinem Grund wütend und schlug auf mich
ein.«
    »Er hat Sie hoffentlich nicht
verletzt, Sergeant?«
    »Mich verletzt?« Er lachte
ungläubig. »Sie machen wohl Spaß, Lieutenant.«
    »Was geschah dann?«
    »Na, ich dachte, ein Polyp hat
nach wie vor seine Rechte. Ich meine, wenn die Leute einfach hergingen und
Polizeibeamte schlagen, wenn ihnen danach zumute ist. Wo kommen wir da hin?«
    »Sie haben recht«, sagte ich
schnell. »Was geschah also?«
    »Ich habe zurückgeschlagen.«
    Die nächste Frage kam
automatisch. »In welchem Krankenhaus liegt er?«
    »Im Bayside. Der Doktor sagt,
sein Kiefer sei nicht gebrochen.«
    »Vielleicht nur ein bißchen
angeknackst?«
    »Disloziert, sagt der Doktor.«
Er rutschte unbehaglich hin und her. »Sie sind nicht böse auf mich, weil ich
ihn geschlagen habe, Lieutenant?«
    »Er hat Sie zuerst geschlagen«,
sagte ich. »Ich glaube, er sollte dankbar sein. Das gibt ihm ein perfektes
Alibi für diesen Mord hier.«
    »Ja!« Polniks Stimme klang
erleichtert. »Daran hab’ ich gar nicht gedacht.«
    Wir stiegen aus dem Wagen und
gingen ins Haus. Polnik ging voran ins Wohnzimmer, das voller Leute zu sein
schien. Die Leiche der rundlichen kleinen Blonden lag auf der Seite auf dem
Boden: ein Ausdruck des Entsetzens lag wie vom Tod eingeätzt auf ihrem Gesicht.
Unmittelbar oberhalb ihres rechten Auges war ein Loch, von getrocknetem Blut
verkrustet. Mord ist Mord, aber wenn das Opfer eine Frau ist — dazu eine junge
und hübsche —, dann ist es irgendwie noch schlimmer.
    Ich ging auf den Sheriff zu, der
mit Doc Murphy sprach. Ed Sanger und sein neuer Assistent waren noch mit ihren
verzwickten kleinen Routinearbeiten beschäftigt, während zwei Polizeibeamte in
Uniform herumstanden und sich Mühe gaben, nicht gelangweilt dreinzublicken.
    »George Kutter hat sie um neun
Uhr vierzig heute abend gefunden«, sagte Lavers. »Doktor Murphy meint, sie
könne nicht lang tot gewesen sein, nicht mehr als zehn Minuten.« Er nickte zu
Sanger hinüber. »Ed hat die Mordwaffe. Sie lag neben der Leiche auf dem Boden.
Eine Smith and Wesson achtunddreißig. George identifizierte sie als Waffe
seines Bruders und sagte, er habe sie immer in der obersten Schublade seines
Schreibtisches in der Bibliothek aufbewahrt.«
    »In der Nacht, als sein Bruder
ermordet wurde, war sie nicht da«, sagte ich.
    »Stimmt.« Lavers nickte. »Es
ist also wahrscheinlich, daß Nicks Mörder die Waffe mitnahm, nachdem er Nick
ermordet hatte, und daß er sie danach benutzt hat, um Eve Kutter umzubringen.«
    »Wo ist George jetzt?«
    »Ich habe ihn zusammen mit
einem Bewacher in ein anderes Zimmer geschickt.« Lavers streichelte sorgfältig
eins seiner Kinne. »Ein anonymer Telefonanruf hat ihn aus dem Haus gelockt, und
als er zurückkam, fand er seine Frau tot auf. Kaufen Sie ihm das ab, Wheeler?«
    »Ich weiß noch nicht.« Ich
blickte ihn an. »Sie nicht?«
    »Ich glaube, wir stehen kurz
vor der Aufklärung des ganzen Falles — und ich meine damit beide Morde. In
gewisser Weise ist es seltsam. Wir haben ohne jede Spuren und mit einem recht
komplizierten Mord angefangen, und nun, da wir die Lösung haben, stellt sich
heraus, daß sie so einfach und naheliegend war wie nur möglich. Ich glaube, ich
sollte Ihnen dafür danken, daß Sie sie mir verschafft haben.«
    »Was für eine Lösung habe ich
Ihnen denn verschafft?« fragte ich vorsichtig.
    »Als ich Sie wegen Schell heute
morgen angerufen habe«, sagte er mit ungeduldiger Stimme, »sagten Sie etwas
davon, daß sich der Liebhaber als der jüngere Bruder George herausgestellt habe
und daß seine Frau ihm für die Zeit des Mordes ein Alibi gäbe. In diesem einen Satz
war alles fein säuberlich enthalten. George kam in jener Nacht zu

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