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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ellbogen und schob sie durch die Diele auf das Telefon zu, während Polnik
hinter mir her stapfte. »In der nächsten halben Stunde wirst du sehr
beschäftigt sein.« Ich setzte sie auf den Stuhl neben dem Telefon. »Hör gut
zu«, sagte ich scharf. »Deine Loyalität gegenüber Miriam ist ein wenig
unangebracht. Indirekt ist sie die Ursache zu zwei Morden.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Al,
ich... «
    »Du mußt es mir glauben. Nun
kannst du etwas tun, um die Sache gutzumachen. Aber es muß gut erledigt
werden.«
    Sie ruckte zögernd. »Ich werde
es versuchen.«
    »Du hast zwanzig Minuten Zeit,
um zu üben. Sergeant, holen Sie Miß Morris was zu trinken.«
    »Ja, Lieutenant.« Polniks Augen
quollen hervor, während er sich in der riesigen Diele umblickte. »Aber wo ist
der Alkohol in dieser Scheune hier?«
    »Im Wohnzimmer ist eine Bar«,
erklärte ihm Toni. »Ich habe nie geglaubt, daß ich so nötig einen Drink
brauchen könnte!« Sie begann zu zittern und wickelte sich eng in den Morgenrock.
    »Erinnerst du dich, wie Lisa
Nettheim spricht?« fragte ich. »Sehr kühl, sehr beherrscht?«
    »Nur vage«, murmelte sie. »Es
ist so lange her.«
    »Versuch, dich zu erinnern«,
drängte ich sie. »Du mußt Burt Evans davon überzeugen, daß du Lisa Landau
bist.«
    »Was?« Ihre Augen weiteten sich
erneut, und dann begann sie zu zittern. »Das kann ich nicht tun, Al! Ich kann
es einfach nicht!«
    Polnik traf wieder ein, ein
Glas in der Hand. »Hier ist der Drink, Lieutenant.«
    Ich nahm das Glas in die Hand
und betrachtete es. »Was ist es?«
    »Cognac«, sagte er schlicht.
»Importierter, glaube ich.«
    »Trink das.« Ich reichte Toni
das Glas.
    Sie nippte daran und spuckte
heftig. »Das ist reiner Cognac.«
    »Ausgezeichnet!« sagte ich.
»Das nimmt dir die Haare von der Brust.«
    »Ich habe keine —« Sie starrte
mich einen Augenblick lang finster an und kicherte dann. »Vielleicht tut er mir
wirklich gut.« Sie trank ein wenig mehr, diesmal ohne zu spucken.
    »Okay«, sagte ich. »Es schadet
nicht, wenn du mit Evans ein bißchen verschwommen redest. Wenn er sagt, deine
Stimme klänge seltsam, erkläre ihm, du seist blau.«
    »Gut.« Sie schien sich
allmählich an den Gedanken zu gewöhnen. »Was soll ich ihm sonst noch sagen?«
    »Du sagst ihm, du könntest
nicht durchhalten. Wheeler wisse bereits zuviel, und gleich wenn du mit ihm,
Evans, gesprochen habest, würdest du Wheeler anrufen, ihn in deine Wohnung
bitten und ihm dann den Rest erzählen. Die seiest sicher, daß er mit dir eine
Vereinbarung träfe, damit du mit heiler Haut davonkämest.«
    »Ist das alles?«
    »Ja. Sag es mir einmal auf.«
    Sie sagte es mit zögernder
Stimme auf. Ich befahl ihr, noch mehr Cognac zu trinken und es erneut zu
versuchen. Beim zehntenmal war das Glas fast leer. Zwei rosige Flecken brannten
auf ihren Wangen, ihre Stimme klang sicher, und die Worte klangen ein wenig
verschlissen, was ihr keinerlei Mühe mehr bereitete.
    »Ausgezeichnet so«, sagte ich.
»Lege bei deinem Gespräch mit Evans auf, wenn er es nicht erwartet — noch
während du redest. Dann — das ist ebenso wichtig — ruf sofort hinterher Lisa Landau
an.«
    »Was soll ich denn diesem Luder
sagen?«
    »Irgendwas, was dir eben
einfällt. Es spielt keine Rolle, aber du mußt sie am Reden halten. Wenn sie
einhängt, ruf sie gleich wieder an und mach eine Viertelstunde lang so weiter.
Ich möchte Evans keine Chance geben, sie anzurufen, wenn er das tut, platzt die
ganze Sache.«
    »Ich habe begriffen, Al.« Sie
leerte ihr Glas und hielt es Polnik hin, während die beiden rosigen Flecken auf
ihren Wangen noch stärker glühten. »Holen Sie mir noch was von diesem wunderbaren
importierten Zeug, Sie zauberhafter Mann.« Sie lächelte ihn ein paar Sekunden
lang einfältig an. »Himmel! Ich möchte Schiffbruch erleiden und mit Ihnen
zusammen auf eine einsame Insel verschlagen werden! Wir könnten uns zusammen
durch die Bäume schwingen — und so weiter.«
    Polnik lief scharlachrot an,
während er ihr das Glas aus der Hand nahm. »Ja, Ma’am!« Er trottete in Richtung
des Wohnzimmers davon; und ich sorgte dafür, daß ich es war, der ihm das volle
Glas aus der Hand nahm, als er zurückkehrte. Ich stellte es vorsichtig auf den
Tisch und fuhr mit dem Finger vor Tonis Nase hin und her. »Du sollst nur ein
bißchen beschickert sein, wenn du Evans anrufst, aber nicht in einem Cognacfaß
versunken sein! Du darfst nur noch einmal nippen, bevor du ihn anrufst,

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