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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich. »Bis jetzt habe ich mit ihrem Stiefvater und seiner in seinem Hause
wohnenden Sekretärin und dann mit Mr. Walters in dessen Büro gesprochen. Alle
drei stimmen anscheinend darin überein, daß es einen Haufen Männer in ihrem
Leben gegeben hat. Walters sagte, Sie seien ihre beste Freundin gewesen, und
vielleicht könnten Sie mir über die Männer in ihrem Leben besser Auskunft geben
als irgend jemand sonst .«
    Sie zögerte einen Augenblick,
während die rosa Spitze ihrer Zunge über die faszinierende Unterlippe fuhr.
Dann warf sie einen schnellen Blick auf den Modeschöpfer.
    »Nun —«, wieder fuhr sie sich
mit der Zunge über die Lippe, »ich bin nicht allzu sicher, ob ich Ihnen
da eine große Hilfe sein kann, Lieutenant, aber ich will es versuchen .«
    »Danke für die Anspielung,
Süße«, sagte Radin mit kalter Stimme. »Der Lieutenant
ist offensichtlich ein Fachmann auf dem Gebiet des Abfangens bedeutungsvoller
Seitenblicke — oder sollte ich >bedeutungsträchtig< sagen. Was meinst du?
Und natürlich hast du das alles gewußt, und deshalb hast du mir diesen
Seitenblick zukommen lassen, nicht ?«
    » Clyde ,
bitte .« Ihre Lider senkten sich müde. »Nun laß daraus
keine emotionellen Katastrophen entstehen, ich habe im Augenblick einfach nicht
die Kraft dazu .«
    »Was Marie so taktvoll mit
diesem bedeutungsvollen Seitenblick andeuten wollte — wie Ihnen inzwischen
sicher bereits klargeworden ist — war, daß zu den Männern in Virginia Merediths
Leben auch ich gehöre, Lieutenant«, sagte Radin bissig.
    »Und stimmt es ?« fragte ich.
    »Oh, klar !« Er lachte kurz. »Virginia Meredith war einer der besten Betthasen, welche diese
trübselige Stadt je hervorgebracht hat. Es tut mir leid, daß sie tot ist; ich
werde all diese aufregenden Nächte im Heu vermissen !«
    » Clyde «,
sagte das Mädchen mit gepreßter Stimme. »Hör auf, in
dieser Weise von ihr zu reden !«
    »Ah, das liebe konventionell
denkende Mädchen, das du bist !« sagte er in
verächtlichem Ton. »Nun, nachdem die arme kleine Virginia tot ist, dürfen wir
nichts Häßliches mehr über sie sagen, nicht einmal,
wenn es die Wahrheit ist? Du hast nur nicht die Intelligenz, um es richtig zu
würdigen, Darling, aber das ist unter allen Gründen, sie nicht ins Jenseits zu
wünschen, mein bester. Der Lieutenant weiß das sicher zu würdigen, nicht wahr ?«
    »Zusammen mit einigen hübschen
harten Tatsachen vielleicht«, sagte ich. »Wie zum Beispiel der eines gußeisernen Alibis für die Zeit des Mordes?«
    »Sie enttäuschen mich,
Lieutenant !« Er schüttelte so heftig den Kopf, daß ein
Teil seines grauen Haares über seine Stirn fiel. »Ich dachte, meine logische
Mann-zu-Mann-Erklärung würde ausreichen ?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Nun«, er nahm auf groteske
Weise die Haltung eines Denkers an, »lassen Sie mich überlegen. Was habe ich gestern nacht im einzelnen getan? Vielleicht sollte ich Ihnen das gar nicht
sagen, bevor ich nicht mit meinem Rechtsanwalt gesprochen habe ?«
    »Ich glaube nicht, daß du dazu allzuviel Gelegenheit haben wirst, Clyde «,
sagte Marie Gallant in schneidendem Ton. »Du schuldest ihm noch immer Geld.
Erinnerst du dich, Darling ?«
    »Stimmt .« Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Es ist einfach zum
Wahnsinnigwerden, daß solch ein profanes Detail wie Geld in den unpassendsten
Augenblicken zwischen mich und meinen Rechtsanwalt treten kann! Nun — dann
bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu gestehen — , um mit reiner Brust dazustehen, wie das Mädchen zu dem Wärter im Türkischen Bad
sagte?«
    »Das ist nicht einmal mehr
komisch, Clyde «, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Wenn du’s nicht glaubst, wirf einen Blick auf das Gesicht des
Lieutenants. Es reißt ihm jetzt gleich der Geduldsfaden .«
    Der Modezeichner warf einen
schnellen Blick in meine Richtung und räusperte sich dann hastig. »Nun ja,
Lieutenant, soviel ich mich erinnere, habe ich gestern bis etwa gegen
Mitternacht gearbeitet und bin dann ins Bett gegangen .«
    »Wo ?« brummte ich.
    »Dort hinten.« Er wies mit dem
Kopf auf eine Tür an der anderen Seite des Zimmers. »Ich habe dort ein elendes
Polster, das meinen spartanischen Bedürfnissen genügt; und das erspart mir die
Mühe, sowohl die Miete für mein Atelier als auch die für eine Wohnung schuldig
zu bleiben .«
    »Sind Sie allein zu Bett
gegangen ?« fragte ich.
    »Es war eine meiner dürftigeren
Nächte«, gab er zu. »Mein flammendes Talent bedarf im

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