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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich glaube...«
    »Ich habe mir selber die Hölle
heiß gemacht«, sagte sie triumphierend. »Es wird Zeit, so sagte ich zu mir, daß
du gehst und diesem wundervollen Mann, Al Wheeler, für alles, was er für dich
getan hat, dankst. Aber schließlich, so fragte ich mich, auf welche Weise
kannst du einem nett aussehenden, vitalen Mannsbild wie ihm schon danken? Laß
also Logik walten, sagte ich zu mir selbst, du bist erwachsen und von diesen gräßlichen Frigiditätskomplexen befreit. Nicht wahr? Und
hier mußte ich natürlich mir selber zustimmen. Nun also!« Sie lächelte mir zu.
»Ich sagte zu mir...« Sie hielt abrupt inne und schloß halb die Augen. »Was ist
das für eine wundervolle Musik ?«
    » Sp ...«
    »Egal!« Sie öffnete wieder weit
die Augen. »Darauf können wir in einer Minute noch zu sprechen kommen .«
    »Wie steht’s mit diesem Drink ?« murmelte ich.
    »Wundervoll! Ich möchte das
haben, was Sie haben, Al — aber die doppelte Portion«, sagte sie beiläufig.
    Ich trottete in die Küche
hinaus und ließ mir lange Zeit mit der Zubereitung des Drinks, in der Hoffnung,
mein zerrüttetes Nervensystem irgendwie wieder einigermaßen in Ordnung zu
bringen. Es klappte. Und es hielt auch vor bis zu dem Augenblick, als ich ins
Wohnzimmer zurückkam und Karen Donworth wieder
erblickte, oder — um mich genau auszudrücken — ihr flammenfarbenes Kleid. Es war achtlos über die Rücklehne der Couch geworfen worden, und neben
ihm lag ebenso achtlos ein flammenfarbener Unterrock.
Danach folgte ein Paar Strümpfe, ein winziger
Strumpfhaltergürtel und ein flammenfarbener Büstenhalter.
    Sie selber stand mitten auf dem
Teppich und trug ein flammenfarbenes Höschen, dessen
untere Ränder mit schwarzen Spitzen umsäumt waren. Ihre Hände waren hinter dem
Kopf verschränkt, und ihr ganzer Körper wiegte sich sachte im Rhythmus der
Musik. Es war ein Anblick, der schwache Männer stark macht.
    Das Glas klirrte heftig auf dem
Tisch, denn meine Augen waren noch immer auf ihren sich wiegenden Körper
geheftet, aber der Krach war laut genug, um sie zu bewegen, die Augen zu öffnen
und mich anzusehen.
    »Wundervolle Musik, Al!« Sie
strahlte mich anerkennend an. »Was ist das ?«
    »Spanisch«, sagte ich erstickt.
    »Hat sie irgendeine praktische
Aufgabe ?« fragte sie interessiert. »Ich meine — wozu
wird sie gespielt ?«
    »Meiner Ansicht nach«, sagte
ich wahrheitsgemäß, »benutzen sie sie dazu, um sich im Rhythmus der Gitarren
langsam und rhythmisch zu lieben .«
    »Wie herrlich!« Sie seufzte
ekstatisch. »Warum versuchen wir es nicht ?«
    »Das scheint mir ein
wundervoller Gedanke«, sagte ich mit leidenschaftlicher Aufrichtigkeit. »Aber
wollen Sie nicht zuerst etwas trinken ?«
    »Nein, ich glaube nicht .« Ihre Augen fuhren mit einem Ausdruck erbarmungslosen
Besitzergreifens über mein Gesicht. »Sind Sie vielleicht durstig ?«
    »Nein.«
    Sie machte eine langsame
schwungvolle Drehung, hob die Arme über den Kopf und klatschte mit den Händen
im Takt zu dem Spiel der Gitarren. Der Anblick ihrer flammenfarbenen ,
rhythmisch wippenden Hinterfläche brachte mich völlig
um meinen Verstand.
    »He, Al«, sagte sie plötzlich
mit einem deutlichen Unterton von Ungeduld in der Stimme. »Was ist mit Ihnen?
Sind Sie vielleicht so was wie ein Liebhaber auf Distanz, mit
Fernlenkvorrichtung ?«
    Ich beeilte mich, sie über
ihren völligen Irrtum aufzuklären; drei schnelle Schritte brachten mich in
Griffweite, und ich griff zu. Manche Leute haben von Natur aus Glück, dachte
ich, andere haben eine Hifi-Anlage . Haargenau in dem
Augenblick, als ich Karen richtig in den Griff bekam, wechselte die Platte, und
zwei Sekunden später flutete der Walzer der Toreros ins Zimmer.
    Olé !

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