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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wenn mich mein
Talent und Genie endgültig verlassen haben, was bleibt mir dann anderes übrig
als der Fluß? Ein Schuß Blausäure auf Eis? Oder nonchalant aufgeschlitzte
Pulsadern, während ich im warmen Bad ruhe? Ich sehe die Schlagzeilen schon vor
mir — Modeschöpfer Clyde Radin stirbt, wie er gelebt hat, elegant und nach Eau de Cologne duftend. Das werden
sie hineinschreiben .«
    » Clyde ,
Herzchen«, murmelte die Rothaarige mit kehliger sinnlicher Stimme, »ich will dich nicht langweilen, aber wir haben Besuch.
Besuch, dem die Augen heraushängen und der sich innerlich am Rand eines
Vergewaltigungsversuchs befindet.«
    »Wenn er etwas verkaufen
möchte, so haben wir im Augenblick nicht das nötige Kleingeld«, knurrte er,
ohne sich der Mühe zu unterziehen, den Kopf in meine Richtung zu wenden. »Und
wenn er kassieren möchte, so gilt dasselbe .«
    Die Rothaarige sprang leicht
vom Tisch auf den Boden, und der daraus resultierende, Ehrfurcht einflößende
Sprung ihres Busens brachte den trägerlosen Büstenhalter beinahe um Arbeit und
Brot. Ich verspürte einen Stich der Enttäuschung darüber, daß es nicht ganz
gelang, und darüber hinaus einen vagen Haß auf die modernen Büstenhalterfabrikanten .
Was, zum Teufel, sie doch uns temperamentvollen Männern bloß antaten!
    »Haben Sie gehört, was der Herr
gesagt hat ?« fragte sie mich mit derselben trägen,
entnervend aufreizenden Stimme wie zuvor. »Sammeln Sie Ihre Augäpfel ein und
trollen Sie sich, Kamerad !«
    Ich zeigte ihr meine
Dienstmarke, und sie warf einen uninteressierten Blick darauf, als ob sie schon
mehr amtlich aussehendes Blech in dem Scherzartikelladen um die Ecke gesehen
hätte.
    »Lieutenant steht darauf .« Ihre Stimme klang ungläubig. »Was für ein Lieutenant, Lieutenant? Bei den Pfadfindern?
Oder der hiesigen Heilsarmee, und zwar der Abteilung, die sich mit entführten
Rothaarigen in Not befaßt ?«
    »Auf den Mund gefallen sind Sie
nicht«, antwortete ich mit nachdenklich anerkennender Stimme. »Wie kommt es
bloß, daß ich immer so simple Sachen wie: > Polizeilieutenant vom Büro des Sheriffs< sagen muß ?«
    Dies genügte, um den
zukünftigen Selbstmörder den Kopf wenden zu lassen, um mich anzusehen, während
in seinen Quecksilberaugen Interesse aufdämmerte.
    »He!« Er warf einen
erwartungsvollen Blick auf die Rothaarige. »Ich wette, du hast gestern nacht irgendwas Ungezogenes gemacht, wie zum
Beispiel irgendeinen alten Freund umgebracht oder sonst etwas ähnlich
Faszinierendes, ohne mir davon zu erzählen .« Er
schürzte den Mund wie ein kleiner Junge. »Ich finde dich einfach gräßlich,
Marie, wirklich, und ich werde dich nie mehr mit meinen schönen Stoffen spielen
lassen — nie mehr — , du wirst schon sehen!«
    Er stellte sich in der
klassischen Pose des Homosexuellen hin — der bei der schlimmsten Sorte von Revuetheatern
so beliebten — , die eine Hand in die Hüfte gestemmt, den anderen Arm
ausgestreckt, das Handgelenk schlaff vor gespielter Entrüstung.
    »Wir anderen Mädchen reden kein
Wort mehr mit dir, Marie, nein !«
    »Ich habe einen langen harten
Tag vor und hinter mir«, erklärte ich ihm müde. »Also hören Sie mit dieser
abgedroschenen alten Schwulen-Masche auf. Ich gehöre nicht zu diesen primitiven
Gemütern, die glauben, jeder Bursche, der in der Modebranche tätig ist, müsse
automatisch ein schlaffes Handgelenk haben, um zu florieren .«
    »Wirklich?« Seine Stimme klang
plötzlich wieder normal und männlich. »Ich bin angenehm überrascht, das zu
hören, Lieutenant — !«
    »Wheeler«, sagte ich.
    »Ich bin Clyde Radin «, sagte er überflüssigerweise, »und das hier
ist Marie Gallant .« Er nickte der Rothaarigen zu, die
soeben ohne Eile in einen Rock stieg.
    Sie hielt einen Augenblick
inne, um säuberlich die in ihrem Mundwinkel verbliebenen Nadeln auf den Tisch
zu spucken, zog dann den Rock über die Hüften hoch und knöpfte ihn in der Taille
zu.
    »Hallo, wirklicher echter Polizeilieutenant vom Büro des Sheriffs«, sagte sie
beiläufig. »Um was handelt es sich? Eine Verhaftung?«
    »Ich wollte mit Ihnen über eine
Ihrer Freundinnen sprechen — Virginia Meredith«, sagte ich.
    »O Himmel!« Sie verzog das
Gesicht. »Das bedeutet, daß sie irgendwie tiefstens in der Tinte sitzt. Was hat sie jetzt ausgefressen ?«
    »Sie hat sich heute morgen um vier ermorden lassen«, knurrte ich.
    Ihr Gesicht wurde plötzlich
nüchtern. »Wie ist das passiert ?«
    »Jemand hat sie erstochen«,
sagte

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