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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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doch wohl vertraulich
behandeln? Ich meine, Sie würden nicht weitersagen, von wem Sie sie haben ?«
    »Dafür kann ich nicht
garantieren«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Aber ich würde versuchen, meine Quelle geheimzuhalten , wenn es das ist, woran Ihnen liegt .«
    »Ja.« Er trank sein Glas aus
und strich sich erneut die graue Strähne aus der Stirn. »Nun, ich hoffe wirklich,
daß Sie geheimhalten , was ich Ihnen jetzt sage,
Lieutenant. Es handelt sich um einen Burschen, mit dem ich unter keinen
Umständen ins Handgemenge kommen möchte. Virginia erzählte mir eines Nachts von
ihm, als er ihr wirklich Angst eingejagt hatte. Anscheinend war er lange Zeit
hinter ihr her gewesen, aber sie hatte nichts von ihm wissen wollen. So wie sie
sich benahm, hatte ich den Eindruck, daß er sie eingeschüchtert hatte und daß
sie etwas gegen ihn unternehmen wollte, aber nicht wußte, wie sie es anfangen
sollte. Ich konnte es ihr nicht verdenken, daß sie Angst hatte. Verstehen Sie?
Dieser Kerl ist wirklich eine bösartige Type. Allein der Gedanke an ihn kann
mich nervös machen .«
    »Wer ist es ?« fragte ich aus den Tiefen meiner unerschöpflichen Geduld heraus.
    »Steve Albard .«
Seine Stimme sank unwillkürlich zu einem Flüstern herab, als er den Namen
nannte.
    »Was für ein Mann ist das ?«
    Radin warf mir einen ungläubigen
Blick zu. »Wollen Sie behaupten, Sie kennen ihn nicht ?«
    »Ich habe bis zu diesem Augenblick
seinen Namen noch nie gehört«, sagte ich.
    »Steve Albard — der Bursche, der in dieser Stadt die gesamte Klamottenbranche kontrolliert.
Und Sie haben nie von ihm gehört ?« Er blickte drein,
als glaube er noch immer, daß ich nur Spaß machte. »Niemand unternimmt in der
Modebranche auch nur das geringste ohne Albards Okay .«
    »Ich habe nie etwas mit der
Bekleidungsbranche zu tun gehabt«, brummte ich. »Wo finde ich ihn ?«
    »Er besitzt die drei obersten
Stockwerke im Myerson -Bau in der Stadtmitte«, sagte
er. »Die beiden unteren sind Büros, und er selbst wohnt im Dachgartenapartment.
Außerhalb der Berge ist dieses Dachgartenapartment so ungefähr das am höchsten
liegende Spinnennetz von ganz Südkalifornien .«
    »Was meinen Sie damit, wenn Sie
sagen, er kontrolliere das gesamte Bekleidungsgeschäft in Pine City ?« erkundigte ich mich.
    »Er kontrolliert es eben:
Grundstücke, Mietverträge, Geschäftsleute, Käufer — alles, was dazu notwendig
ist«, sagte er heftig. »Und wenn Sie versuchen, Steve Albard links liegenzulassen, dann sehen Sie zu, daß Sie ihm nicht zu nahe kommen — man
wird Sie, Kopf nach unten über die hintere Planke eines Lastwagens hängend, aus
der Stadt befördern!«
     
    Eine aufregend aussehende
Blonde öffnete die Tür zum Dachgartenapartment, und ich dachte sehnsuchtsvoll,
daß, wenn dies die Art Beute wäre, die man fängt, wenn man seine Netze
ausreichend hoch webt, ich mich in diesem Fall um die Spitze des Empire State Building bewerben sollte. Die Blonde war so atemberaubend,
wie eine Blonde eben sein sollte, aber so selten zu sein pflegt. Ihr langes,
wirbelndes Haar hatte die Farbe gehämmerten Silbers, auf dem gedämpfte
Glanzlichter tanzten. Ihr großer sinnlicher Mund war atemberaubend
herausfordernd, und ihre Kurven waren atemberaubend gekurvt. Sie trug einen
engen Baumwolljersey, der die atemberaubende Rundung ihres vollen Busens mehr
betonte, als wenn sie nackt gewesen wäre, und dazu eine blaue Hose, die, als
sie neu war, offensichtlich hauteng angesessen hatte, jetzt aber um zwei Größen
eingegangen war. Ich überlegte, daß die einzige Möglichkeit, sie auszuziehen,
darin bestand, sich eines Büchsenöffners zu bedienen. Oder eines Lieutenants,
dachte das Unterbewußtsein des Träumers Wheeler
hoffnungsvoll.
    Eins war immerhin sicher. Wenn
die atemberaubende Blonde auf mich eine atemberaubende Wirkung hatte, so hatte
ich meinerseits auch einen gewissen Eindruck gemacht. Das war leicht zu
erkennen, so wie sie mir direkt ins Gesicht starrte und dann lauthals gähnte.
    »Wollen Sie was ?«
    »Eigentlich nicht«, gab ich zu.
»Meistens renne ich weg, wenn ich an einer Wohnungstür geklingelt habe. Nur war
diesmal der Aufzug schon weggefahren .«
    »Ihr Kindermädchen ist nicht
hier, Sonny«, sagte sie und gähnte erneut. »Wie wär’s also, wenn Sie jemand
anderem auf die Nerven fielen ?«
    »Ich möchte Mr. Albard sprechen«, sagte ich, »Steve Albard .«
    »Das hier ist seine
Türklingel«, sagte sie liebenswürdig. »Vielleicht sollten Sie jetzt

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