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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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atmete langsam
aus. »Wie Sie sagten, es müßte schon ein Feind von Stevie sein, der so etwas
behauptet. Nicht?«
    »Na klar !« Ich nickte nachdenklich. »Entweder das oder jemand hat einfach die Wahrheit
gesagt .«
    »Wenn ich es mir recht
überlege...« Sie holte erneut tief Luft, Meine Augen schlossen sich erneut, und
das Unterbewußtsein des Träumers Wheeler schnappte
erneut über! »Wenn ich es mir recht überlege, hat er neuerdings eine Menge Zeit
in diesem Walters-Pace-Laden zugebracht. Und — das fällt mir jetzt eben ein — diese
Sache ist keineswegs so groß oder wichtig, daß es eine Erklärung dafür gäbe,
weshalb er dort so beschäftigt war .«
    »Es sei denn, er war damit
beschäftigt, Virginia Meredith zu verführen«, sagte ich freundlich.
    »Ja!« Sie warf den Kopf zurück,
daß das gehämmerte Silberhaar nur so um sie wirbelte. »Vielleicht sollte ich
jetzt gleich mal Steve meine Meinung sagen .«
    »Warum wollen Sie sie nicht mir
sagen ?« schlug ich eifrig vor. »Ich könnte ihm damit
viel besser eins auf die Nase geben als Sie .«
    »Das stimmt wahrscheinlich .« Sie starrte mich ein paar ewig anmutende Sekunden mit
leerem Gesichtsausdruck an und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Denn dann
versuchen Sie vielleicht, ihm diesen Mord in die Schuhe zu schieben. Was er
auch mit dem Frauenzimmer angefangen hat, umgebracht hätte er sie nie, das weiß
ich .«
    »Wirklich ?« brummte ich.
    »Ja, wirklich.« Sie blickte
mich unsicher an. »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß er sie ermordet hat,
oder ?«
    »Sie hätten sagen sollen: Er kann sie gar nicht umgebracht haben«, erklärte ich ihr. »Nämlich deshalb, weil er
zur Zeit des Mordes hier mit Ihnen zusammen war. Das haben Sie doch gesagt ?«
    Sie schluckte krampfhaft. »Wie
blöd ich doch bin! Natürlich kann Stevie sie gar nicht umgebracht haben! Himmel !« Sie lächelte schwach. »Ich bin froh, daß Sie mich daran
erinnert haben — Lieutenant !«
    »Wissen Sie was ?« Ich lächelte sie meinerseits an. »Bis zu der Sekunde, in
der ich Sie ertappt habe, haben Sie mich >Sonny< genannt .. Was für ein Komplex bewegt Sie jetzt plötzlich, eine
höfliche Lügnerin zu sein, Terry ?«
    »Ich bin keine Lügnerin«, sagte
sie errötend. »Ich bewundere Ihre stinkende Unverschämtheit — Sonny !« Sie holte vor Zorn erneut so tief Luft, daß der Jersey
bis zum äußersten gedehnt wurde. »Und ich will Ihnen noch etwas sagen, Sie
schleimiger...«
    Die Tür öffnete sich mit leisem
Klicken, und Terry erstarrte, während sie in plötzliches Schweigen versank, den
Mund noch immer weit geöffnet. Albard warf ihr einen
schnellen Blick zu, während er zur Bar zurückwatete und wieder auf den Hocker
kletterte.
    »Diese Trottel können aus dem
Problem, wie sie ihre Salatsauce anmachen sollen, eine internationale Krise
hervorzaubern«, sagte er mit angeekelter Stimme. »Wozu bezahle ich ihnen
eigentlich waschechtes Geld, frage ich mich? Sie können es meistens doch nicht
von falschem unterscheiden .«
    »Ich habe in meinem Leben ein paar
eingefleischte Lügner kennengelernt«, sagte ich träge. »Die wußten meistens
nicht einmal, ob sie logen oder nicht. Dann, wenn sie wegen Meineids im Loch
saßen, machten sie diese erstaunten Gesichter — Sie wissen schon — à la
>Wieso — iiich ?< «
    »Hm .« Er blickte gelangweilt drein. »Wollen Sie jetzt den Rest Ihrer Fragen stellen,
Lieutenant, bevor diese Idioten dort unten in ihre nächste größere Krise
hineinstolpern ?«
    »Nein, danke .« Ich blickte geradewegs auf die erstarrte Blonde und betrachtete sie mit warmem
Grinsen. »Ich habe alle Antworten bekommen, die ich im Augenblick brauche .«
    »Was soll das heißen ?« fragte er leise.
    »Es war mir ein Vergnügen, den
König der Bekleidungsindustrie von Pine City
kennenzulernen, Mr. Albard «, sagte ich mit höflicher
Stimme. »Vielleicht sehen wir uns wieder — demnächst einmal .«

4
     
    Ich ging sehr früh ins Büro — etwa
dreiviertel zehn — und stellte den Healy neben einem Feuerhydranten ab, nur um
zu beweisen, in welch miserabler Laune ich mich befand.
    Die erste sich lohnende Ansicht
des Tages bot sich mir, als ich ins Vorzimmer trat und einen honigblonden, über
eine Schreibmaschine gebeugten Kopf sah. Annabelle Jackson, die Sekretärin des
Sheriffs und das einzige Mädchen, das, sobald es ihr paßt, in mir die goldenen
Zeiten im alten Virginia in Erinnerung zu bringen vermag, war wieder an der
Arbeit. Das sei ein schlechter

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