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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ihnen die Frage
beantwortet«, sagte Albard mit gepreßter Stimme. »Ich bin also jetzt an der Reihe, Wheeler. Ich möchte wissen, was mit
der Meredith gestern nacht passiert ist ?«
    »Es war irgendwann heute in
aller Frühe«, berichtigte ich automatisch. »Sie ist ermordet worden .«
    » Phuiii !«
Die atemberaubende Blonde setzte sich mit einem Ruck kerzengerade auf. »Wer hat
es getan ?«
    »Bitte?« Ich blickte Albard flehend an. »Würden Sie ihr sagen, sie soll für eine
Weile den Mund halten. Sie kann ich beleidigen — aber bei ihr ist das unmöglich .«
    »Wo ist das passiert ?« fragte er heiser.
    »In ihrem eigenen Schlafzimmer«,
sagte ich. »Im Haus ihres Stiefvaters.«
    »Beim alten Pace«, sagte er
geistesabwesend. »Sie haben keine Ahnung, wer es getan hat, Lieutenant ?«
    »Es ist erst heute früh
passiert«, knurrte ich. »Manchmal dauert es sogar zwei volle Tage, bis man einen
Mörder erwischt .«
    »Sie war ein ziemlich wildes
Mädchen, soviel ich gehört habe .« Er blickte mich
Bestätigung heischend an, und er mußte nicht recht bei Trost sein, wenn er
ernsthaft erwartete, diese zu erhalten.
    »Wirklich ?« fragte ich höflich.
    »Nun«, er zuckte schnell die
Schultern, »wer weiß, wie weit die Geschichten, die erzählt werden, der
Wahrheit entsprechen? Aber eine Menge Burschen, die ich kenne, pflegten tolle
Geschichten über...« Seine Schultern zuckten gereizt. »Wahrscheinlich sollte
ich diesen Tratsch nicht weitererzählen, nun, nachdem sie tot ist. Es paßt
nicht —«
    »Wenn er dazu beiträgt, den
Mörder zu finden, so können Sie das, glaube ich, als gerechtfertigt ansehen,
Mr. Albard «, sagte ich ernst. Da er soeben angefangen
hatte, höflich zu werden und mich sogar »Lieutenant« zu nennen, dachte ich, ich
könnte als Gegenleistung zumindest »Mister« zu ihm sagen.
    »Ich kenne den alten Mann recht
gut«, sagte er beiläufig. »Ich kenne vermutlich so ziemlich jeden hier in der
Stadt, der mit der Klamottenbranche zu tun hat .«
    »Ich dachte, der alte Herr sei
zu fünfzig Prozent an einer Pelzfirma beteiligt«, sagte ich.
    »Klamotten — Pelze — was ist
das schon für ein Unterschied? Es ist im Grund dieselbe Branche. Klar, ihm
gehört der größere Teil von Ray Walters’ Firma, und er hält hübsch die Finger
an der Pulsader. Daher kannte ich auch Virginia. Ich traf sie manchmal, wenn
ich den Alten besuchte .«
    »Sie waren nie mit ihr
verabredet ?«
    »Ich?« Seine Augen fuhren zu
der plötzlich bolzengerade aufrecht dasitzenden Gestalt auf der Couch hinüber.
»Nie!«
    Das Telefon auf der Bar neben
ihm gab einen sanft trillernden Laut von sich, und er nahm den Hörer ab. »Was
ist ?« Er lauschte ein paar Sekunden, und seine dünnen
Lippen preßten sich zusammen, bis sie fast völlig verschwunden waren. »Warum,
zum Teufel, kann er das nicht selber erledigen, ohne mich zu belästigen... ?« Er lauschte erneut. »Okay. Ich komme gleich hinunter .« Er legte den Hörer auf und sah mich an. »Stört es Sie,
wenn ich für ein paar Minuten unten Hilfestellung leiste, Lieutenant? Sie haben
unten irgendeine gewaltige Pfuscherei gemacht und brauchen dringend ihren
Führer — so behaupten die Kerle .«
    »Bitte, wie Sie wollen«, sagte
ich großmütig.
    »Danke — ich bin gleich wieder
da .« Er rutschte vom Barhocker, landete auf beiden
Füßen, watete durch den dicken Teppichdschungel und verschwand, die Tür hinter
sich schließend.
    Ich zündete mir eine Zigarette
an, sank auf die nächste niedrige Couch und blickte auf die noch immer
kerzengerade dasitzende atemberaubende Blonde gegenüber.
    »Was soll das mit Stevie und
der Meredith bedeuten ?« fragte Terry plötzlich.
    »Nichts, wie Stevie eben gesagt
hat.« Ich lächelte ihr beruhigend zu. »Das ist doch wenigstens anzunehmen ?«
    »Was meinen Sie mit
>anzunehmen<, Sonny ?« knurrte sie.
    »Nun, ich denke mir, ein Mann
in Albards Position schafft sich ohnehin viele
Feinde, also wäre es nur natürlich, wenn jemand behauptete, er sei so sehr
hinter dem Mädchen hergejagt, daß sie bereits halb tot vor Angst war. Das ist
doch nur natürlich, nicht wahr ?«
    »Natürlich?« Sie holte tief
Luft, und ich schloß die Augen, denn das Unterbewußtsein des Träumers Wheeler kann nur soundsoviel auf einmal
ertragen. »Natürlich !« fauchte sie. »Wenn ich
einen Augenblick lang dächte, Stevie würde mich mit irgendeinem anderen
Frauenzimmer betrügen, dann würde ich...«
    »Ja ?« sagte ich ermutigend.
    »Schon gut.« Sie

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