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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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genau von der Sorte Kerle, an die ich denke .«
    »Walters ?« wiederholte ich.
    »Ray Walters«, sagte er. »Er
ist ein großes Tier im Pelzgeschäft .« Seine
verblichenen blauen Augen blickten mich noch spöttischer an. »Ein großes
Nichts, heißt das .«
    »Wo kann ich ihn finden ?«
    »Er ist ein billiger Gangster,
aber so billig auch wieder nicht, daß er kein Telefon hätte .« Der Alte kicherte schrill. »Er steht im Telefonbuch, Lieutenant, und Sie
brauchen bloß nachzusehen .«
    Ich sah ihn mit dünnem Lächeln
an. »Herzlichen Dank. Haben Sie durch irgendeinen unwahrscheinlichen Zufall
gehört, wann Ihre Stieftochter heimkam ?«
    Er kicherte erneut. »Sie wissen
nicht, mit wem Sie reden, Lieutenant. Ich? Ich stehe schon mit zwei Füßen im
Grab, aber ich denke noch nicht daran, mich hinzulegen! Werden Sie so alt wie
ich, dann brauchen Sie keinen Schlaf mehr, ganz egal, was diese Bildungsfatzken , die Ärzte, sagen. Aber sie haben mich so
weit gebracht, daß ich tue, was sie sagen; und so kriege ich jeden Abend eine
hübsche große Dosis Seconal , womit ich geradewegs in
meine zweite Kindheit versetzt werde und wieder schlafe wie ein Baby. Falls
irgendwann nach halb zehn Uhr einmal der Himmel einstürzen sollte, so würde ich
es nicht hören. Stimmt’s nicht, Karen ?«
    Die Privatsekretärin nickte
zustimmend. »Es stimmt genau, Lieutenant. Ich muß dafür sorgen, daß Mr. Pace
jeden Abend seine Schlaftabletten nimmt, bevor ich selber zu Bett gehe. Er
wacht niemals vor neun Uhr morgens auf .«
    In ihre Augen trat ein Ausdruck
plötzlichen Erschreckens. Ich folgte ihrem auf die zusammengeschrumpfte Gestalt
im Rollstuhl gerichteten Blick und sah, wie die faltigen, von dicken Adern
durchzogenen Lider des alten Mannes plötzlich herabsanken und die verblichenen
Augen verdeckten. Dann fiel der winzige affenähnliche Kopf sachte und völlig
lautlos gegen die gepolsterte Lehne zurück.
    »Ich fürchte, die Aufregung war zuviel für ihn«, sagte Karen Donworth schnell. »Ich werde ihn besser auf sein Zimmer bringen — er braucht eine Menge
Ruhe .«
    »Klar«, sagte ich und nickte.
»Gehen Sie nur .« Ich zögerte für den Bruchteil einer
Sekunde und fügte dann hinzu: »Wenn Sie wollen, daß Doktor Murphy einen Blick
auf ihn wirft, so kann ich...«
    »Danke .« Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Das ist nicht nötig. Ich bin an diese
plötzlichen Anfälle gewöhnt und weiß genau, was zu tun ist .«
    Sie faßte nach dem Griff des
Stuhls und schob ihn energisch vor sich her in den Korridor hinaus. Ich warf
einen letzten Blick auf den bemitleidenswerten Haufen gebrechlicher Knochen — nur
noch mühsam von der matten alten Haut zusammengehalten — , während der Alte an
mir vorübergerollt wurde. Sein Gesicht wirkte völlig blutlos, und es war
unmöglich, zu erkennen, ob er überhaupt noch atmete. Er mußte wirklich sehr alt
sein, überlegte ich, und vielleicht war das einzige, was ihn noch am Leben
hielt, das Gefühl von Haß. Irgendwie paßte R.I.P.
Pace nicht in das glänzende Schema der einschlägigen Zeitschriften vom mutigen
Altwerden.
    Ich folgte dem Rollstuhl und
dem sorgfältig beherrschten Wippen des Hinterteils der Privatsekretärin unter
dem Baumwollkleid hinaus in den Flur. Dann schob Karen Donworth den Stuhl in das letzte Zimmer links, und ich wandte mich der dritten Tür
rechts zu.
    Doc Murphy lehnte mit
übereinandergeschlagenen Armen an der Wand und blickte auf die über dem Bett
liegende Leiche, als interessiere sie ihn nicht sonderlich, aber als habe er im
Augenblick nichts Besseres zu tun. Da die einzige Alternative in dem sich in
unmittelbarer Nähe befindlichen Gesicht Sergeant Polniks bestand, konnte ich es ihm nachfühlen. Dann blickte Murphy mich an und zuckte
mit einer Braue, was seinem Gesicht einen noch satanischeren Ausdruck verlieh
als gewöhnlich, wenn das möglich war.
    »Hört, hört !« sagte er mit ehrfurchtsvoller Stimme. »Der Tausendsassa Wheeler hat bereits
einen neuen Mordfall aufgeklärt! Sagen Sie, wer war nun der eigentliche Mörder,
Lieutenant? Der Bursche in dem Rollstuhl, der sich bereits hat einbalsamieren
lassen? Oder war es vielleicht die schöne — aber frigide — dunkelhaarige Huri,
die so gehemmt wirkt, als ob sie schon zweimal ihre Halsmandeln geschluckt hat ?«
    »Sie sind einfach
unwiderstehlich«, sagte ich und fletschte meine Zähne in seiner Richtung, »wie
ein Furunkel .«
    »He!« Polnik erwachte explosionsartig zu neuem Leben.
    »Mein älterer

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