Al Wheeler und die geborene Verliererin
Valley
Heights.«
»Sind Sie übergeschnappt?«
fragte die Blonde.
»Soll das ein schlechter Witz
sein?« fügte die Dunkelhaarige hinzu.
»Hören Sie«, sagte Jamison
streitlustig, »ich weiß nicht, was für Spielchen Sie da treiben, Wheeler, aber
wenn Sie versuchen, Zana in irgendwas reinzuziehen, dann überlegen Sie sich das
besser—«
»Ich hätte angenommen, es sei
schon ausreichend problematisch, dumm auszusehen«, sagte ich kalt. »Warum
müssen Sie auch noch dumm daherreden?«
»Hören Sie!« Sein Gesicht
verdunkelte sich. »Ich werde mir—«
»Halten Sie die Klappe«, sagte
ich, was ihn bewog, mit offenem Mund stehenzubleiben und gar nichts mehr zu
äußern, was entschieden ein Fortschritt war.
»Achte nicht auf ihn, Earl«,
sagte die Dunkelhaarige, packte ihn am Ellbogen und drehte ihn mit einem
Schwung von mir weg. »Er ist eben der typische Bulle. Versteckt sich hinter
einer Dienstmarke und ist schrecklich tapfer, während er unschuldige Leute
attackiert. Zanas Vater wird ihn schon zu Hackfleisch machen.«
Sie führte Jamison samt seinem
offenen Mund ins Haus zurück, während mich Zana mit aufgerissenen Augen
anstarrte.
»War das Ihr Ernst?« fragte sie
schließlich.
»Warum sollte ich mit so etwas
Spaß machen?« sagte ich sachlich.
»Und es war kein Irrtum?«
»Haben Sie sich jemals dort
fotografieren lassen?«
»Natürlich nicht!« Ihre Stimme
klang verächtlich. »Bei den letzten Fotos, die von mir gemacht wurden, ließ
Daddy Mannie Kirsch aus Los Angeles kommen.«
»Also kann es sich nicht um
eine Namensverwechslung handeln«, sagte ich. »Das Mädchen muß absichtlich Ihren
Namen angegeben haben.«
»Wer ist sie denn?«
»Sie meinen, wer war sie?« sagte ich freundlich.
»Ist sie tot?«
»Ermordet. Sie haben doch
diesen Zettel in Ihrem Blockhaus heute früh gelesen?«
Sie nickte bedächtig. »Sie
meinen, das hier ist das Mädchen, das der Mann ermordet hat, bevor er sich
selbst umbrachte?«
»Sie hieß Carol Siddell«, sagte
ich. »Sagt Ihnen der Name irgend etwas?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein,
aber ich habe nach wie vor das Gefühl, sie schon einmal irgendwo gesehen zu
haben.«
»Sie können sich nicht daran
erinnern, wo und wann?«
»Vielleicht fällt es mir noch
ein.« Sie schlang die Arme unter den üppigen Brüsten übereinander und preßte
sie zusammen. »Mir gefällt das alles nicht. Mich schaudert irgendwie. Dieses
Mädchen, das ermordet worden ist und das vorher meinen Namen benutzt hat...«
»Können Sie sich irgendeinen
Grund denken, weshalb sie Ihren Namen angegeben haben könnte?«
»Nicht den geringsten«, sagte
sie ohne zu zögern. »Und nach wie vor ist mir die Sache unheimlich. Ich bin
froh, daß Daddy bald heimkommen wird.«
»Heute abend?«
»Er kann jeden Augenblick
kommen. Ich habe ihn in Los Angeles angerufen und ihm erzählt, was vorgefallen
ist. Er hat gesagt, er käme sofort nach Hause. Sie tun gut daran, sich auf Ihre
Manieren zu besinnen, wenn er auftaucht, Wheeler.«
»Ihre Freundin Diana—«, sagte
ich. »Was tut sie?«
»Sie amüsiert sich, genau wie
ich. Warum?«
»Alle Bullen sind von Natur aus
neugierig«, sagte ich. »Wie steht es mit Earl Jamison?«
»Wir kennen ihn noch nicht
lange, erst ein paar Wochen«, antwortete sie. »Zuerst war es ganz lustig mit
ihm, aber allmählich entpuppt er sich als Langweiler, also werden wir ihn
wahrscheinlich bald abschieben. Er regt sich fortwährend über die albernsten
Dinge auf.«
»Worüber zum Beispiel?«
»Ach, über Partnertausch«,
erwiderte sie beiläufig. »Er war von Anfang an scharf auf Diana und bekam fast
eine Herzattacke, als sie ihn in der zweiten Nacht an mich abgab. Aber wir
teilen immer alles. Das haben wir so gehalten, seit wir zusammen auf dem
College waren. Unter all der Glimmerfassade ist der alte Earl nichts weiter als
ein Spießer.«
»Was tut er denn?«
»Er ist einer von Daddys
Mitarbeitern«, erwiderte sie. »Daddy brachte ihn vor ein paar Wochen hierher,
damit er so was wie Ferien machen sollte — sich von dem Streß in Los Angeles
erholen. Wenn das nicht wäre, hätten wir ihn längst abgehängt.«
»Wenn Ihnen wieder einfällt, wo
Sie das Mädchen schon einmal gesehen haben, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie es
mich wissen ließen«, sagte ich und gab ihr eine meiner Visitenkarten. »Um
welche Tages- oder Nachtzeit, spielt keine Rolle.«
Sie hielt die Karte an den
Rändern zwischen Daumen und Zeigefinger fest, so als sei sie etwas Unangenehmes
und in
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