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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Antwort«,
erklärte ich streng. »Welche von den einhundertsiebenunddreißig Sexpositionen
sind Ihre fünf liebsten? Nennen Sie sie in der Reihenfolge, in der Sie sie
bevorzugen, und geben Sie Ihre Gründe dafür an.«
    »Sind Sie verrückt?« Nach wie
vor hatte sie Probleme mit ihrer Stimme.
    »Eine völlig irrelevante
Frage«, sagte ich in scharfem Ton. »Bitte, konzentrieren Sie Ihre volle
Aufmerksamkeit auf mich. Sind Sie mit Leuten befreundet, die zu sexuellen
Perversionen neigen, oder haben Sie selbst perverse Beziehungen? Wenn ja, geben
Sie bitte die Namen, die Adressen und die speziellen Perversionen dieser
Personen an — in dieser Reihenfolge.«
    Hinter der völlig erstarrten
Dunkelhaarigen tauchten Zana Whitney und ein Mann auf. Die Blonde trug einen
kirschroten Bikini, der noch dürftiger wirkte als der des dunklen Mädchens,
weil Zana persönlich wesentlich mehr zu bieten hatte. Der Kerl neben ihr war
mir auf Anhieb unsympathisch, entschied ich. Um dreißig herum, groß und dunkel,
mit langem Haar und einem dicken, herabhängenden Schnauzbart. Unter seiner
bronzefarbenen Haut bewegten sich so ziemlich überall Muskeln, und die Shorts
aus imitiertem Leopardenfell hätten ihm spielend fast überall den ersten Preis
für schlechten Geschmack eingetragen, sogar Miami Beach eingeschlossen.
    »Gibt’s Schwierigkeiten,
Diana?« fragte er mit tiefer Baßstimme.
    »Dieser Irre hier«, sagte sie.
»Er muß so was wie ein Erotomane sein.«
    »Er ist ein Bulle«, erklärte
Zana Whitney. »Ein Bullenlieutenant, genaugenommen, und das sind vermutlich die
schlimmsten.«
    »Ein Polizeilieutenant?« Das
Gesicht des dunkelhaarigen Mädchens nahm einen zutiefst bestürzten Ausdruck an.
»Der da?«
    »Er heißt Feeler oder so was«,
sagte die Blonde.
    »Wheeler«, knurrte ich. »Vom
Büro des Sheriffs.«
    »Haben Sie so was wie einen
Ausweis?« erkundigte sich der Kerl in drohendem Ton.
    »Klar.« Ich zeigte ihm meine
Dienstmarke. »Und wer sind Sie?«
    »Earl Jamison«, antwortete er.
»Und diese Hundemarke hier gibt Ihnen nicht das mindeste Recht, hier obszönes
Zeug an Diana hinzureden.«
    Der Knabe kam mir gerade recht.
Ich nahm die Fotos von den beiden Toten heraus und zeigte sie ihm. »Kennen Sie
einen der beiden?«
    »Wechseln Sie nicht das Thema!«
fauchte er. »Ich habe Ihnen gerade erklärt, Ihre Dienstmarke gäbe Ihnen nicht
das Recht—«
    »Geh mir nicht auf die Nerven,
Earl«, sagte Zana Whitney in nörgelndem Ton. »Ein Wort zu Daddy, und er büßt
seine Dienstmarke ein — wie nichts.« Sie schnippte mit den Fingern. »Und ich
bin ganz begierig darauf, diese Fotos zu sehen.«
    Die drei betrachteten mit
hingerissenem Eifer die Bilder, während ich mir die Zeit nahm, eine Zigarette
anzuzünden.
    »He«, sagte die Blonde, »ist
das nicht der Mann, der heute früh tot in unserem Blockhaus lag?«
    »Und dabei ist es bereits
Nachmittag«, bemerkte ich. »Sie haben ein großartiges Gedächtnis, Miß Whitney.«
    »Ich kenne keinen von den
beiden«, sagte das dunkelhaarige Mädchen.
    »Ich auch nicht«, behauptete
Jamison und gab mir die Fotos zurück.
    »Den Mann habe ich natürlich
erkannt.« Der Schauder, der Zana Whitney überlief, hatte in dem kaum
nennenswerten Bikini etwas ausgesprochen Indiskretes. Ihre linke Brust hüpfte
plötzlich vollständig aus dem sie umhüllenden Stoff, und Zana hörte schlagartig
auf zu schaudern.
    Das dunkelhaarige Mädchen
schnalzte mißbilligend mit der Zunge und schob die Brust ihrer Freundin wieder
dahin zurück, wohin sie gehörte. »Du solltest wirklich vorsichtiger sein, Zana,
ehrlich! Ich meine, zumindest solange dieser Lustmolch von einem
Polizeilieutenant in der Nähe ist.«
    »Es ist komisch«, sagte die
Blonde zerstreut, »irgendwie bin ich ganz sicher, das Mädchen schon mal
irgendwo gesehen zu haben.«
    »Vielleicht beim Fotografen?«
warf ich ein.
    »Wo?« Sie sah mich verdutzt an.
    Ich zeigte ihr die Rückseite
des Fotos. Sie las die gestempelte Inschrift und hob die Brauen um einen
Zentimeter.
    »Pete’s Super Pix?« fragte sie
verblüfft. »Was sollte ich denn in einem solchen Kramladen zu suchen haben?«
    »Ich war bei dem Mann, der ihm
gehört«, sagte ich. »Das Foto wurde irgendwann im letzten März aufgenommen. Er
hatte sogar Namen und Adresse des Mädchens aufgeschrieben.«
    »Dann wissen Sie also, wer sie
ist?« erkundigte sich Jamison.
    »Der Name und die Adresse, die
der Fotograf aufgeschrieben hatte, lautete Zana Whitney, Sunrise Drive,

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