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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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höchstem Maß Ansteckendes.
    »Ich werde es Sie wissen
lassen«, sagte sie großmütig, »-sofern ich mich erinnern sollte. Ich nehme an,
daß Daddy ohnehin von Ihnen einen detaillierten Bericht über die Fortschritte
in Ihren Ermittlungen haben möchte, sobald er nach Hause kommt. Es wird ihm
nicht angenehm sein, wenn der Familienname mit einer so schmutzigen Sache in
Zusammenhang gebracht wird, also tun Sie gut daran, schnelle Arbeit zu leisten,
Wheeler, sonst stehen Sie, wie gesagt, als Verkehrsampel an der bewußten
Kreuzung hinter dem Bald Mountain, noch bevor die Woche vorüber ist.«
    »Der Gedanke setzt mir wirklich
zu«, sagte ich.
    »Ah, ja?« sagte sie milde.
    »Der Gedanke setzt mir zu, daß
eine attraktive Blondine wie Sie, mit einer solch faszinierenden Figur, eine
solche Nervensäge sein kann«, sagte ich.
    Sie schlug mir die Tür vor der
Nase kräftig zu, aber ich hatte das Gefühl, die Runde knapp nach Punkten
gewonnen zu haben. Ich kehrte zum Wagen zurück und fragte mich, was ich als
nächstes tun sollte. Dann fiel mir ein, daß ich am Morgen eine Theorie über
Mrs. Siddell entwickelt hatte und daß ich nichts zu verlieren hatte, wenn ich
sie zu verifizieren versuchte.
    Zehn Minuten später klingelte
ich an ihrer Haustür, und beim zweiten Versuch öffnete sie. Sie trug noch immer
denselben Pullover und die enganliegenden Hosen, und in ihren Augen war
keinerlei Reaktion zu erkennen, als sie mich sah.
    »Eine Frau wie Sie«, sagte ich,
»kann meiner Ansicht nach leicht zwei Flaschen hochprozentigen Alkohol
vertragen und dabei stocknüchtern bleiben.«
    »Ich nehme das als Kompliment«,
sagte sie. »Was wollen Sie, Lieutenant?«
    »Ich habe ein paar Neuigkeiten
für Sie«, antwortete ich. »Nichts von Bedeutung. Kann ich hereinkommen und
darüber reden?«
    »Ich habe Besuch«, sagte sie.
»Aber er wird nichts dagegen haben.«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer,
und ihr Besucher erhob sich aus einem Sessel, als wir eintraten. Er war ein
untersetzter, massiver Typ, mehr auf Ausdauer als auf Schnelligkeit angelegt,
um vierzig herum und mit drahtigem schwarzem Haar und dunklen Augen
ausgestattet, die aussahen, als seien sie schon seit längerer Zeit tot. Sein
Gesicht hatte etwas Verwittertes, und die Sonne hatte seine olivfarbene Haut
dunkelbraun gebrannt. Er trug einen überaus elegant geschnittenen Anzug, sein
Hemd und die dazu passende Krawatte waren in sich schon eine Sensation. Am
Mittelfinger seiner rechten Hand hatte er einen Diamantring, der, bescheiden
geschätzt, ein Vierjahresgehalt in meiner Branche wert war.
    »Lieutenant Wheeler«, sagte
Mrs. Siddell in formellem Ton. »Das hier ist Dane Connelly, ein langjähriger
und sehr naher Freund von mir.«
    »Hallo, Lieutenant.« Connellys
Stimme klang heiser, so als bereitete ihm das Sprechen Schmerzen. »Schrecklich,
was Elizabeths Tochter zugestoßen ist.« — »Sie können vor Dane völlig offen
reden«, sagte Mrs. Siddell.
    Ich erzählte ihr von der
zweiten Leiche und dem Abschiedsbrief ohne Unterschrift, auch von dem Bild
ihrer Tochter, das der Tote in der einen Hand umklammert gehalten hatte, und
von dem Revolver in seiner Rechten. Dann gab ich ihr das Bild des Burschen. Sie
betrachtete es ungefähr zehn Sekunden lang eingehend und reichte es dann
Connelly.
    »Ich habe seit heute morgen
meine Meinung geändert, Lieutenant«, sagte sie gelassen. »Wir werden mit Ihnen
kooperieren.«
    »Wir?« fragte ich.
    »Dane und ich. Ich habe ihn
gleich angerufen, nachdem Sie weggegangen waren, und er ist um die Mittagszeit
herum hierhergekommen.«
    »Ich möchte eine Frage
stellen«, sagte Connelly. »Nichts Persönliches, Lieutenant.« Seine Leichenaugen
starrten ins Gesicht der Frau. »Lokale Polizei?«
    »Es kann nicht schaden«,
erwiderte sie. »Außerdem mag ich ihn — auf eine merkwürdige Art.«
    » Du? «
    »Ihre Lippen verzogen sich zu
etwas, das möglicherweise als Lächeln gedacht war. »Ich weiß, es ist schwer zu
glauben, Dane, aber der hier ist smart und wahrscheinlich sogar ehrlich.«
    »Kooperieren«, sagte er, als
hätte er das Wort zum erstenmal gehört. »Bis zum äußersten?«
    »Warum nicht?« Sie zuckte
leicht mit den Schultern. »Er arbeitet auf seiner Straßenseite, wir auf der
unseren.«
    Er tippte mit dem Zeigefinger
ein paarmal ungeduldig auf das eine Foto. »Hast du den Burschen gekannt?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Ich
hatte gehofft, du würdest ihn kennen.«
    »Louis Fredo«, sagte er. »Ein
kleiner Ganove aus Los Angeles.

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