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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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glühten in ihren Höhlen.
    »Wir waren draußen in ihrem
Haus am Strand und unterhielten uns über diesen Film«, sagte er. »Dabei lernte
ich Barbara kennen. Sie war ein wirklich tüchtiges Mädchen. Mich packt die Wut,
wenn ich bloß daran denke, daß sie von so einem verrückten Hund umgebracht
worden ist! Ich wette, es gibt nur einen Grund, weshalb jemand ein so nettes
Mädchen umbringen würde — Eifersucht! Ravell konnte
seine Finger nicht von ihr lassen — und das hat jemanden derart in Rage
gebracht, daß er sie ermordet hat.«
    »Eine interessante Theorie, Mr.
Luther«, sagte ich höflich. »Können Sie mir vielleicht irgend
jemanden in Vorschlag bringen, der so in Rage geriet, daß er sie
umgebracht hat?«
    Er schüttelte bedauernd den
Kopf. »Ich glaube kaum — aber ich würde sagen, finden Sie ihren Freund, dann
haben Sie auch den Mörder.«
    »Na ja, vielen Dank
jedenfalls«, sagte ich.
    »Willst du einen Schluck
Kaffee, Ben?« murmelte Harkness, der den Mund voll Syrup und Kekse hatte. »Nachdem du Rudi in die Gaskammer befördert hast, kannst du
dir es ja gut gehen lassen!«
    »Kaffee!« Luther spuckte das
Wort förmlich aus. »Ich habe gute Lust hinauszufahren und diesem Ravell eins auf die Nase zu geben!«
    »Und auch noch das Profil
ruinieren!« krächzte Harkness aufgebracht. »Bist du denn völlig
übergeschnappt?«
    Ich sah zu, wie er
geistesabwesend mehr und mehr Schlagsahne in seinen Kaffee löffelte, und mein
Magen kündigte an, daß es Zeit zu gehen war. Ich stand rasch auf, wobei Luther
mich anstaunte.
    »Wenden Sie bei Ravell ein bißchen Ihre Überredungskunst an«, sagte er
aufmunternd, »und Sie werden den Dingen schon auf den Grund kommen, Lieutnant !«
    »Ben!« kreischte Harkness
verzweifelt.
    »Na schön«, sagte Luther
widerwillig. »Wenn Sie’s also tun, Lieutnant , dann
könnten Sie uns ja einen kleinen Gefallen erweisen. Bearbeiten Sie ihn nur da
ein bißchen mit dem Gummiknüppel, wo man nachher vor der Kamera die blauen
Flecke nicht so sieht.«
     
    Im Daydream Court ließ es sich gut leben, solange man ein paar hundert Dollar im Monat
für die Miete aufbringen konnte. Das Hotel lag etwa hundert Meter abseits der
Straße — ein modernes, zweistöckiges Gebäude, in Hufeisenform um einen großen Swimming-pool angelegt. Dahinter lagen zwei Tennisplätze
und ein Park mit gutgepflegten Rasenflächen und hübschen kleinen Kieswegen, die
unter geometrisch exakt angepflanzten Bäumen hindurchführten. Genau in der
Mitte zwischen den Enden des Hufeisens stand ein in ländlichem Stil erbautes
Sommerhaus, das den ganzen natürlichen Charme eines Busbahnhofes in sich
vereinte.
    An der Tür zum Büro hing ein
glänzendes Schild mit der Aufschrift Manager. Ich trat ein, ohne
anzuklopfen, und der kleine Bursche mit der dicken Hornbrille fuhr am Fenster
herum, wobei er gleichzeitig seinen Feldstecher sinken ließ.
    »Oh!« Er blinzelte nervös.
»Entschuldigen Sie — Sie haben mich erschreckt!«
    »Das passiert mir immer
wieder«, sagte ich. »Ich suche eine Miß Clovis — Camille Clovis.«
    »O ja, natürlich«, sagte er
hastig. »Eine charmante junge Dame — einfach charmant! Sie wohnt im Apartment 5
A. Fast unmittelbar in der Mitte des Hofes, Sir.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Nichts zu danken, nichts zu
danken.«
    Er rang sichtbar mit seinem
Gewissen, so wie es diese Bibelprediger zu tun pflegen. »Ich glaube«, sagte er
endlich, »daß Sie Miß Clovis am Swimming-pool finden
werden. Ja ja , ich bin sogar davon überzeugt.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Nichts zu danken, Sir, nichts
zu danken«, fuhr er mit gequälter Stimme fort. »Äh — kennen Sie sie?«
    »Noch nicht«, sagte ich.
    »Sie ist die Brünette.« Er
errötete. »Die in dem Bikini.«
    »Nochmals vielen Dank«, sagte
ich. »Ich bin davon überzeugt, daß es mir jetzt nicht mehr schwerfallen wird,
sie zu finden. Gegebenenfalls werde ich mich daran erinnern, daß es die aus
Ihrem Feldstecher ist.« Ich verließ das Büro und ging zum Swimming-pool .
Im seichten Ende des Beckens watete eine ziemlich vollschlanke Blondine in
einem feuerroten Badeanzug und mit juwelenbesetzter Sonnenbrille durch das
Wasser. Sie bewegte sich ganz vorsichtig, um die Zigarette nicht naß zu spritzen, die sie in der langen, jadefarbenen Zigarettenspitze trug. Es ist immer hübsch, einem Mädchen beim Training
zuzusehen.
    Ein leitender Angestelltentyp
mit Bürstenschnitt lag flach auf dem Rücken, die Hände liebevoll über dem
Schmerbauch

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