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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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solange Sie nicht
wissen, wer draußen steht. Es würde mir um Sie leid tun ,
wenn Sie erschossen würden.«
    »Freut
mich zu hören!« sagte er matt.
    Ich
schüttelte mich. »Überall dieser Syrup ! Ich werde nie
wieder etwas essen können!«
     
    Draußen
am Paradise Beach parkte ich meinen Wagen in einer Reihe mit dem grauen Lincoln
und dem knallroten Porsche. Die Weite des Ozeans wirkte eintönig und trostlos,
und über dem Horizont hingen dunkle Wolken. Es sah aus, als stünde uns eines
dieser Unwetter bevor, die später kein Bewohner Kaliforniens zugibt.
    Das
gedämpfte Glockenspiel verkündete meine Ankunft, und ich wartete eine endlose
halbe Minute, bevor die Tür aufging. Es war ein ernüchternder Gedanke, sich an
all die Witze zu erinnern, die über Invasionen fremder Wesen aus dem Weltall kursieren
— über die Wesen vom Mars, die Musikautomaten für Menschen hielten und all den
Unsinn. Das ist alles ganz hübsch, bis es wirklich einmal eintritt. Steht man
einem Wesen vom Mars Auge in Auge gegenüber, sieht die Situation völlig anders
aus.
    Zum
ersten Male stand ich also solch einem Fremdling gegen über, und ich betrachtete ihn
sorgfältig. Eine gewisse Menschenähnlichkeit ließ sich nicht leugnen. Er oder
es besaß einen gedrungenen, breischultrigen , behaarten
Körper von einer leuchtendrosa Farbe. Der Schädel war etwas spärlich mit
kurzgeschnittenem grobem Haar bedeckt, und das Gesicht wirkte zur Gänze
abstoßend. Das fremde Wesen war nackt bis auf ein Paar scharlachroter kurzer
Hosen; die Zähne hatte er in eine dicke Zigarre verbissen. Während ich es
ausdruckslos anstarrte, verzog es die Lippen und bleckte die Zähne zu dem
entsetzlichen Zerrbild eines Lächelns.
    »Hallo, Lieutnant «,
sagte der Fremdling. »Was gibt’s Neues?«
    » Polnik «,
sagte ich verbittert. »Sie hätten mich warnen sollen. Ich hatte Sie schon mit
der Vorhut der Marsinvasion verwechselt.«
    »Wie bitte, Lieutnant ?«
Er blinzelte verständnislos mit den Augen.
    »Schon gut«, knurrte ich. »Was,
in drei Teufels Namen, treiben Sie hier halbnackt?«
    »Ich schwimme«, sagte er in
verletztem Ton. »Ich muß doch die ganze Zeit auf Judy aufpassen, nicht wahr?
Das hat der Sheriff gesagt — und da sie im Becken schwimmen wollte, hat sie
mich gefragt, ob ich ihr Gesellschaft leisten könnte. Wie gefallen Ihnen diese
Badehosen, Lieutnant ? Schick, wie? Rudi trägt immer nur
solche!«
    Mit dem Zeigefinger schnippte
er lässig die Asche von seiner Zigarre und rammte sie wieder in den Mund.
    Zum erstenmal in meinem Leben war ich sprachlos. Schweigend folgte ich ihm ins Haus und in
das Wohnzimmer. Er tappte zur Hausbar hinüber und betrachtete kritisch die
achtunggebietende Ansammlung von Flaschen.
    »Was zu trinken, Lieutnant ?« fragte er.
    »Ja, ich könnte ein Glas
vertragen«, sagte ich heiser.
    »Trinken Sie noch immer
Scotch?« Seine Stimme hatte einen leicht gönnerhaften Klang.
    »Ja«, sagte ich. »Gehört das
nicht zu Rudis Gewohnheiten?«
    »Wir trinken Napoleon-Cognac«,
sagte Polnik beiläufig. »Aus Europa importiert.«
    »Woher, glauben Sie wohl, kommt
Scotch?« fragte ich ihn interessiert.
    »Wollen Sie sich selbst
eingießen, Lieutnant ?« Er vermied sorgfältig, auf
meine Frage einzugehen, und ich hegte den Verdacht, daß er ganz einfach die
Antwort nicht wußte.
    Ich goß mir einen Whisky ein
und zündete eine Zigarette an. Polnik hielt einen
riesigen Schwenker in beiden Händen, in den er seine Nase versenkt hatte.
Nachdem er rasch hintereinander mehrmals daran gerochen hatte, hob er den Kopf
und blinzelte mich mit wäßrigen Augen an.
»Ausgezeichnetes Zeug!« sagte er. »Man muß das Paket genießen.«
    »Paket?«
    »Der Geruch von dem Zeug«,
erklärte er. »Wenn Sie nicht daran riechen, bevor Sie es trinken, sind Sie ein
Flegel. Das war nicht persönlich gemeint, Lieutnant «,
fügte er rasch hinzu.
    »Ich sehe schon, daß ich mir
den unangenehmeren Teil der Arbeit ausgesucht habe«, sagte ich. »Anstatt
herumzurennen, mich im Kreis zu drehen und nichts zu erreichen, hätte ich hier
am Schwimmbecken sitzen, Judy Manners ’ Kurven aus
nächster Nähe betrachten und Cognac-Napoleon riechen können.«
    »Diese Judy ist eine«, sagte Polnik mit Wärme. »Die hat wirklich Klasse! Gestern abend hat es Fasan unter Glas gegeben — ich habe
nie gewußt, daß ein Fisch so gut schmecken kann.«
    »Ich auch nicht«, pflichtete
ich ihm bei.
    Mit einer plötzlichen Bewegung
des Kopfes nach hinten leerte Polnik sein

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