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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Geschichte, die ich schon in
der Nacht zuvor gehört hatte: von Luthers Beschuldigung, die Unterschriften
gefälscht zu haben, und daß er versprochen habe, zu beweisen, daß die
Unterschriften echt seien.
    »Ich
verabredete einen Zeitpunkt, an dem ich ihn vergangene Nacht besuchen wollte«,
fuhr Harkness fort. »Wir vereinbarten zehn Uhr dreißig in seinem Hotel, aber
ich wurde aufgehalten und schaffte es nicht. Ich verspätete mich über eine
Stunde, und er war inzwischen weggegangen. Ich wartete im Foyer bis
Mitternacht, dann gab ich es auf und kam hierher zurück.«
    »Was
veranlaßt Sie zu der Vermutung, das alles könnte irgendwie mit dem Mord zusammenhängen?«
fragte ich ihn.
    »Nun«
— er rülpste diskret —, »die Unterschriften auf diesen Verträgen sind echt, Lieutnant . Ich glaube Ben Luthers Geschichte nicht, die
Arnold habe sich wegen des Unsinns von den kopierten Unterschriften zu Tode
gesorgt. Ich glaube vielmehr, Ben hat sich das aus irgendeinem Grunde
ausgedacht. Jetzt spricht er nicht einmal mehr mit mir — Ravell und die Manners auch nicht —, folglich muß er ihnen
einen Floh ins Ohr gesetzt haben.«
    »Ich
werde mich der Sache einmal annehmen«, sagte ich. »Noch etwas?«
    »Nichts
Konkretes.« Genießerisch betupfte er seine Lippen mit der weißen Serviette.
»Ben ist in gewisser Hinsicht ein gefährlicher Bursche, Lieutnant — ein bißchen unausgeglichen vielleicht.« Bedeutungsvoll tippte er mit dem
Zeigefinger gegen die Schläfe. »Er verfügt über eine ungeheure Einbildungskraft
und, na ja, Sie haben ja gestern früh gesehen, wie er aus den Pantinen kippen
kann.«
    »Wünschen
Sie Polizeischutz?« fragte ich ihn sehr freundlich.
    »Nicht
im eigentlichen Sinn«, entgegnete er ebenso freundlich. »Aber daß Luther gestern nacht nicht erschien und die drei heute morgen mich schneiden, das sieht mir nach verteufelt
mehr aus als nach einem Zufall. Viel eher nach einer Verschwörung — und ich
glaube, Sie sollen wissen, was los ist.«
    »Vielen
herzlichen Dank«, sagte ich. »Wie kommen Sie darauf, daß die drei plötzlich
eine Anti-Harkness-Liga bilden könnten?«
    Er
schüttelte bedächtig den Kopf. »Vielleicht brauchen sie ganz rasch einen
Sündenbock — vielleicht haben Sie damit den Finger bereits auf eine
empfindliche Stelle gelegt, Lieutnant .«
    »Wenn
ja, dann allerdings blindlings«, sagte ich.
    »Geschäft
ist Geschäft«, sagte er. »Aber Mord steht auf einem anderen Blatt. Ich möchte
mich mit diesen Leuten vertragen, Lieutnant , weil ich
diesen Film drehen möchte, aber auf den elektrischen Stuhl setze ich mich nicht
für sie. Es gibt schließlich eine Grenze der Gefälligkeit, finden Sie nicht?«
    »Gewiß«,
sagte ich. »Woran lag es, daß Sie zu der Verabredung mit Luther gestern nacht nicht rechtzeitig da sein konnten?«
    »Ich
war draußen am Paradise Beach und unterhielt mich mit Judy über das Drehbuch«,
sagte er. »Ihr Sergeant war auch da — wie heißt er noch — Klobig?«
    » Polnik «, sagte ich geistesabwesend. »Erinnern Sie sich, ob
Judy Manners angerufen wurde, während Sie dort
waren?«
    »Jemand
wollte Rudi sprechen«, sagte er. »Aber er war fünf Minuten vorher weggegangen,
so daß Judy den Anruf entgegennahm.«
    »Es
hat mich nur interessiert«, sagte ich.
    »Vergessen
Sie nicht, was ich über diese Verschwörung gesagt habe, Lieutnant !«
Seine Stimme klang schärfer. »Luther führt etwas im Schilde, und ich traue ihm
nicht — ich habe ihm nie getraut!«
    »Genau
das gleiche denkt er über Sie«, sagte ich höflich.
    »Haben
Sie heute morgen mit ihm gesprochen?«
    » Gestern nacht «, sagte ich. »Er hat mir mit aller
Ausführlichkeit erklärt, warum er Ihnen nicht —«
    »Wovon
reden Sie eigentlich?« fragte er erregt.
    »Durch
eine Kette bemerkenswerter Zufälle hat er Rudi Ravell mit Ihnen verwechselt«, berichtete ich. »Und er gab drei Schüsse auf ihn ab.«
    Harkness’
Gesicht erblaßte in Sekundenschnelle. »Machen Sie
keine Witze!«
    »Fragen
Sie Rudi. Luther redet nicht mit Ihnen, weil ich es ihm verboten habe — ich
habe ihm gedroht, ich würde ihn einsperren, wenn er Ihnen zu nahe käme.«
    Seine
Hand griff automatisch nach der Kaffeetasse, und die Tasse klirrte laut gegen
die Untertasse. »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß er im Kopf etwas seltsam ist«,
sagte er mit bebender Stimme. »Der Kerl ist durcheinander, Lieutnant ,
wahnsinnig ist er! Wahnsinnig!«
    »Tun
Sie mir einen Gefallen«, bat ich ihn. »öffnen Sie ihre Tür nicht,

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