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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Frage
betrifft«, fuhr er fort, »so wissen Sie da offensichtlich etwas, das mir
unbekannt ist. Würden Sie mir bitte Einzelheiten erzählen?«
    »Ich werde sie Ihnen zeigen.«
    Ich nahm die beiden Briefe aus
meiner Brusttasche und reichte sie ihm. Elaine kam herein, reichte ihm sein
Glas und ging wieder hinaus, nachdem sie mir einen fragenden Blick zugeworfen
hatte. Ich lächelte ihr milde zu und sah, wie ihr Mund schmal wurde, bevor sie
verschwand. Matthews las beide Briefe sorgfältig durch, dann gab er sie mir
zurück.
    »Sehr interessant.«
    »Ist das alles?« fragte ich.
    »Ich habe sie nicht
geschrieben.« Er nippte bedächtig an seinem Glas. »Ich bin gern bereit, Ihnen
eine Probe meiner Handschrift zukommen zu lassen, Lieutenant, damit Sie einen
Fachmann Vergleiche anstellen lassen können.«
    »Gut.« Ich stopfte die Briefe
wieder in meine Brusttasche. »Wenn Sie sie nicht geschrieben haben, wer dann?«
    »Eine faszinierende Frage, aber
ich weiß keine Antwort darauf«, erwiderte er. »Aber eines kann ich Ihnen sagen
— mir gefällt die Sache überhaupt nicht.«
    »Mandy Reed hat mit einem
Mädchen namens Jennie Baker zusammengewohnt«, sagte ich. » Vorgestern
abend setzte Ihr Sohn Mandy vor ihrem Apartment ab und gab ihr die
Schlüssel zu diesem Haus hier. Er schlug ihr vor, sie solle am darauffolgenden
Vormittag geradewegs hier herausfahren, er würde dann später nachkommen. Also
packte sie einen Koffer, und hinterher wurde sie von jemand angerufen. Es sei
ein Mann gewesen, hat Jennie Baker gesagt, und Mandy habe ihr danach
mitgeteilt, sie müsse noch für eine Weile ausgehen. Sie ist nie
zurückgekommen.«
    »Ein Rendezvous mit dem Tod,
würde die Boulevardpresse schreiben«, murmelte er.
    »Sie hat außerdem noch etwas zu
Jennie Baker gesagt. Sie habe jetzt einen reichen Burschen kennengelernt, der
sie mit in sein Strandhaus nehmen wolle, und das sei wenigstens ein Kerl, der
eine Nicht-Jungfrau zu schätzen wisse — im Gegensatz zu seinem verdammten
Vater.«
    »Ich begreife nun, was Sie
empfunden haben, als ich hier hereinkam, Lieutenant«, sagte er. »Diese
angebliche Unterhaltung und die beiden scheinbar von mir geschriebenen Briefe!
Wenn ich es mir recht überlege, waren Sie noch relativ zurückhaltend.«
    »Wenn Sie mir aufschreiben, wo
das Pokerspiel stattgefunden hat, und dazu die Namensliste der Beteiligten
beifügten«, sagte ich, »dann könnte ich das Ganze einem Schriftsachverständigen
geben, der Vergleiche mit den beiden Briefen anstellen kann.«
    »Ja, natürlich.« Er grinste
etwas mühsam. »Was halten Sie von der Idee, daß jemand als
>Heirats-Matthews< auftritt und arme, unschuldige Mädchen mit
Eheversprechen in ihr Unglück lockt?«
    »Nicht viel«, erwiderte ich.
    »Ich auch nicht. Wie steht es
mit einer Verschwörung? Daß sich eine Gruppe entschlossener Leute zusammengetan
hat, um mich aus irgendeinem Grund fertig zu machen?«
    »Können Sie mir dafür einen
triftigen Grund angeben?«
    »Nein.«
    »Wollen Sie es mit einem neuen
Vorschlag versuchen?«
    »Im Augenblick nicht, glaube
ich.«
    Er zog ein kleines Notizbuch
und einen Kugelschreiber aus der Brusttasche und begann zu schreiben.
    »Halten Sie Ihren Sohn eines
kaltblütigen Mordes für fähig?« fragte ich.
    Er blickte mit einem Ausdruck
milder Überraschung auf dem Gesicht auf. »Ich halte Larry der meisten Dinge für
fähig, vor allem, wenn sie dumm sind — aber Mord? Nein. Vor allem keines
kaltblütigen Mordes. Irgendwie habe ich das Gefühl, dafür hätte er nicht das
erforderliche Durchsetzungsvermögen.«
    »Wie steht es mit seinem Freund
Butch Perkins?«
    »Ich kenne keinen seiner
Freunde.« Er runzelte die Stirn. »Das einzige Mal, an dem ich meinen Sohn zu
Gesicht bekomme, ist, wenn er geruht, uns bei unserem alljährlichen Urlaub hier
aufzusuchen. Soviel ich mich erinnere, blieb er im letzten Jahr ganze drei Tage
da.« Er schrieb weiter, riß dann die Seite aus dem Notizbuch heraus und reichte
sie mir.
    »Es würde mich außerordentlich
interessieren, das Ergebnis Ihrer Tests zu erfahren, Lieutenant.« Er lächelte
dünn. »Wenn Ihr Experte behauptet, die Handschrift sei in beiden Fällen
identisch, werde ich natürlich auf Amnesie plädieren.«
    »Sie bleiben doch wohl von
jetzt an hier, Mr. Matthews?« fragte ich und stand von meinem Sessel auf.
    »O ja«, antwortete er. »Nun, da
ich dank Ihnen persönlich an Ihrem Mordfall interessiert bin, Lieutenant, kann
ich gar nicht erwarten zu erfahren, was sich bei

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