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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aussehen sollte, es zumeist aber nicht tut.
    »Ich bin Clive Matthews«, sagte
er mit tiefer, volltönender Stimme. »Und Sie sind Lieutenant Wheeler, wie mir
meine Tochter berichtet hat, der Polizeibeamte, der für diesen unglücklichen
Mordfall zuständig ist.«
    »Ganz recht«, bestätigte ich.
    Er traf keine Anstalten, mir
die Hand zu geben oder ähnliche demokratische Gesten vorzunehmen.
    »Das alles ist nicht gerade ein
guter Start für unseren alljährlichen Urlaub«, fuhr er fort. »Ich hoffe noch
immer, daß mein Sohn sich allmählich zu besseren Freunden entschließt, aber bis
jetzt sieht es nicht so aus.«
    »Vielleicht nimmt er Ihre
vielen Ehefrauen als Beispiel dafür, wie viele falsche Entscheidungen auf
menschlichem Gebiet ein Mann ohne weiteres überleben kann«, sagte ich
liebenswürdig.
    Sein Gesicht erstarrte. »Hören
Sie, Wheeler, ich gedenke nicht, mich von irgend jemand beleidigen zu lassen. Schon gar nicht von einem belanglosen Polizisten, der in
diesem Kuhnest hier wahrscheinlich seinen
Lebensunterhalt durch Bestechungsgelder bestreitet.«
    »Ich habe ebenso wenig Zeit,
mir anderer Leute Beleidigungen anzuhören«, erklärte ich munter. »Nicht einmal
die eines Millionärs. Ich muß einen Mordfall untersuchen. Und es handelt sich
um einen ganz besonders brutalen Mord. Ich möchte, daß Sie mir einige Fragen
beantworten, Mr. Matthews.«
    »Was wollen Sie?« Seine Augen
quollen hervor, sein Gesicht begann sich unter der Sonnenbräune zu röten.
    »Wo waren Sie vorgestern nacht ?«
    »Wollen Sie mich als
Verdächtigen behandeln?«
    »Natürlich«, erwiderte ich.
»Und Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.«
    »Das ist lächerlich!« Er
kämpfte hart um seine Selbstbeherrschung. »Ich werde sofort meine Anwälte
anrufen. Und mich außerdem mit Ihrem Vorgesetzten unterhalten. Das ist
vermutlich der County-Sheriff?«
    »Ganz recht. Wenn Ihnen meine
erste Frage nicht paßt, können wir es mit einer anderen versuchen. Zum
Beispiel: Haben Sie Ihre Absicht, Mandy Reed zu heiraten, geändert, weil Sie
entdeckt haben, daß sie keine Jungfrau war — und wenn das so ist, war das der
Grund, weshalb sie Sie belästigt hat?«
    »Sie sind wohl verrückt«, sagte
er langsam. »Wollen Sie damit andeuten, ich hätte eine Beziehung zu dem Mädchen
gehabt, das ermordet wurde? Zu der derzeitigen Freundin meines Sohnes?«
    »Sie kapieren außerordentlich
schnell, Mr. Matthews«, sagte ich. »Aber wenn Sie meine Fragen hier nicht beantworten
wollen, können wir immer noch ins Büro des Sheriffs fahren, damit Sie sie mir
dort beantworten. Natürlich in Anwesenheit Ihrer Anwälte. Ich kann allerdings
nicht garantieren, daß die Sache nicht bis zur Presse   durchsickern wird, weil ich gar nicht den
Versuch unternehmen werde, das zu verhindern. Wie dem auch sei-« Ich zuckte die
Schultern, »wollen Sie jetzt Ihre Anwälte anrufen, damit sie sich mit Ihnen im
Büro des Sheriffs treffen?«
    Er starrte mich lange Zeit an.
Dann grinste er bedächtig. »He — Sie sind wirklich ein Drecksack, nicht wahr?«
    »Wenn man ein belangloser Bulle
in einem Kuhnest ist, bleibt einem kaum eine andere
Wahl«, erwiderte ich.
    »Setzen wir uns und besprechen
die Sache«, sagte er. »Es ist ein bißchen früh am Morgen, aber ich glaube, ich
brauche einen Drink.« Er hob die Stimme. »Elaine!«
    Sie streckte ein paar Sekunden
später den Kopf herein. »Hast du gerufen?«
    »Ich brauche was zu trinken«,
sagte er. »Wodka-Tonic, glaube ich. Wie steht’s mit Ihnen, Lieutenant?«
    »Nein, danke«, antwortete ich.
»Ich versuche meine morgendliche Trinkerei einzustellen, weil sie immer mit
meinem nachmittäglichen Alkoholkonsum kollidiert.«
    »Ein Wodka-Tonic«, sagte die
Blonde. »Vielleicht hätten Sie gern noch eine Tasse simulierten Kaffee,
Lieutenant?«
    »Wenn Sie so reden, Kleine,
werden Sie niemals beim Film landen«, sagte ich sorgenvoll.
    Sie lachte und verschwand.
Matthews sah mich verdutzt an. »Ist das irgendein Geheimcode?«
    »Nur ein etwas dürftiger Scherz
zwischen uns beiden«, sagte ich und ließ mich im nächsten Sessel nieder.
    Er setzte sich auf die Couch
mir gegenüber und verschränkte die Hände zwischen den Knien. »Na gut — fangen
wir von vorne an. Vorgestern abend war ich in Los
Angeles. Ich habe zufällig Poker gespielt, und die Runde löste sich gegen vier
Uhr morgens auf. Ich kann Ihnen Namen und Adressen der Beteiligten geben, wenn
Sie wollen.«
    »Gern«, sagte ich.
    »Was die zweite

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