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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hinter mir habe.«
    »Es besteht überhaupt keine
Notwendigkeit, sich um die Couch herumjagen zu lassen«, wandte ich ein. »Ich
habe nicht das geringste dagegen, wenn sie sich einfach sofort auf die Couch
legen.«
    »Sie haben ein widerwärtiges
Gemüt«, sagte sie, während sie unverdrossen ihr Haar weiterbürstete. »Sie
hätten leicht meinen Glauben an die Männer total zerstören können, aber
glücklicherweise gibt es da Terry.«
    »Terry?«
    »Ich werde in ein paar Minuten
mit ihm zu Mittag essen«, erklärte sie. »Und zu Abend essen auch. Terry ist ein
Mann, dem eine Frau vertrauen kann. Er glaubt noch immer an all die
altmodischen Prinzipien, die Sie für dumm halten — so wie Romantik, Respekt vor
einem Mädchen und, und...«
    »Und nicht gleich bei der
ersten Verabredung bumsen?« schlug ich hilfreich vor.
    »Terry ist ein Gentleman«,
sagte sie stolz. »Er strolcht nicht herum und zwickt Frauen in den Hintern oder
versucht ihnen die ganze Zeit über unter den Rock zu sehen, ganz abgesehen von
anderen unaussprechlichen und ekelhaften Dingen, die Sie dauernd zu tun
versuchen.«
    »Mit Erfolg«, sagte ich. »Nicht
oft, das muß ich zugeben. Aber ich habe bei Ihnen nicht immer versagt,
Honiglämmchen, erinnern Sie sich?«
    »Ich scheine ein Großteil
meines Daseins damit zu verbringen, das zu vergessen«, sagte sie mit
Bitterkeit. »Aber mit Hilfe von Terry fällt es mir leichter, all diese
schmutzigen und vulgären Augenblicke in Ihrer Gesellschaft aus dem Gedächtnis
zu tilgen.«
    »Stammt er aus Georgia?« fragte
ich. »Und trägt er einen weißen Anzug und einen Panamahut und raucht er dicke
Zigarren? Und verdeckt sein weißer Bart vollständig das Gesicht, sobald er sich
dem Wind zuwendet, ja?«
    »Ihr Humor ist genau wie alles
andere bei Ihnen, Al Wheeler«, sagte sie. »Erbarmungswürdig.«
    Sie legte die Haarbürste hin
und stand auf, wobei sie ihren Rock mit beiden Händen sorgfältig nach unten strich.
Sie sah hinreißend aus. Ich empfand allein bei ihrem Anblick einen Stich
nostalgischen Bedauerns.
    »Sheriff Lavers schreit seit gestern nachmittag nach Ihnen, sofern
Sie das interessiert«, bemerkte sie beiläufig. »Und zu Ihrer Information —
Terry ist zufällig Elektronikingenieur und sieht blendend aus. Natürlich ist er
wesentlich jünger als Sie, was ein Vorteil ist. Ich meine, wenn ich je zulasse,
daß er mich um eine Couch jagt, so wird er jedenfalls bei der ersten
Runde nicht gleich einen Anfall von Arthritis bekommen.« Sie lächelte mir
mitfühlend zu. »Wird es nicht allmählich Zeit, daß Sie sich Partnern Ihres
eigenen Alters zuwenden, Al? Ich meine, Sie können doch einer
Senioren-Spielgruppe beitreten oder so was.«
    »Nun ja, ich habe jedenfalls
immer noch meine Erinnerungen«, sagte ich. »Etwas, das mich in meiner Senilität
tröstet. Wie Sie zum Beispiel auf dem Höhepunkt immer kreischen und
dergleichen. Soll ich Terry ein paar Tips geben, wie
er Sie dazu bringen kann, in Ekstase zu geraten?«
    Sie griff hastig nach dem
schweren Stahllineal auf ihrem Schreibtisch, und ich spürte, daß es Zeit war,
abzutreten. Also eilte ich zur Tür des Sheriffbüros, klopfte schnell und trat
ein.
    Sheriff Lavers ,
eine Zigarre im Mundwinkel, starrte mich an, und alle seine fünf Kinne wirkten
grimmig. Ich lächelte ihm voller Herzlichkeit und Wärme zu und ließ mich auf
dem Besucherstuhl nieder. Er ließ sich die Zeit, mit einer Wolke
scharfriechenden dunkelblauen Rauchs mein Bild auszulöschen, dann grunzte er
unheildrohend.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber
gelegentlich überwältigt mich einfach die Begeisterung für meine Arbeit. Ich
habe mich vierundzwanzig Stunden hintereinander mit diesem Mordfall
beschäftigt, aber glauben Sie mir, Sheriff, ich bin bereit, noch einmal
vierundzwanzig Stunden dranzugeben!«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte
er.
    Das schien mir ein guter
Ratschlag zu sein, und so befolgte ich ihn.
    »Clive Matthews«, sagte er
langsam. »Der Multimillionär Clive Matthews. Wir hatten gerade eine lange,
freundschaftliche Unterhaltung. Er möchte alles dazu beitragen, um uns bei der
Aufklärung des Falls behilflich zu sein, und er war Ihnen gegenüber sehr
kooperativ. Er hat Ihnen sogar eine Handschrift-Probe gegeben, damit Sie
Vergleiche anstellen lassen können — unmittelbar nachdem Sie ihn beschuldigt
haben, er sei der Mörder.«
    »Ed Sanger gibt die
Schriftproben Theissen, dem Schriftsachverständigen«, sagte ich.
    »Hoffentlich wissen Sie, was
Sie tun«, sagte

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