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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Als alles abgelaufen war,
sagte der Kerl, wenn der Film ins Büro des Staatsanwalts geschickt würde, so würde
natürlich der Teil herausgeschnitten werden, in dem gezeigt wurde, wie er sich
beim Sturz den Kopf anschlug. Danach würde es genauso aussehen, als ob Corinne
ihn absichtlich umgebracht hätte.«
    »Hat er Ihnen gesagt, wie er
überhaupt an den Film herangekommen ist?« fragte ich.
    »Er behauptete, der Mann, der
das Apartment an Corinne vermietet hatte, hätte die verborgene Kamera
spaßeshalber und aus Profitgier installiert. Aus einigen der Filme, die er
gedreht hatte, seien großartige Pornos geworden.«
    »Was geschah dann?«
    »Er nahm den Film und den
Projektor wieder mit. Am nächsten Abend rief Hardesty an. Er sagte, es
erleichtere das Ganze, daß ich nun den Film gesehen hatte, und ich möge Corinne
ja alles darüber erzählen. Ich fragte ihn, was er eigentlich wolle, und er
antwortete, ich solle Corinne sagen, daß Guy Wolfe binnen kurzem einen Besuch
in Los Angeles machen würde, und sie solle das tun, was er von ihr verlangte.
Zuerst dachte ich, Wolfe wolle nichts weiter als Sex, aber als dann Corinne mit
ihm zusammen hierher zurückkehrte, konnte ich mir einfach nicht vorstellen,
warum er sie mitgebracht hatte.«
    »Warum bestand er darauf, daß
sie ihren Namen änderte?«
    »Weil Corinne Farley ein
Callgirl gewesen war und weil er, obwohl inzwischen ein Jahr verstrichen war,
nicht das Risiko auf sich nehmen wollte, daß sich jemand ihrer erinnerte.«
    »Haben Sie außer Ihrer
Schwester jemand von Hardesty erzählt?«
    »Ja, Bruce«, antwortete sie.
»Das war ein großer Fehler. Wenn Corinne angreifbar sei, dann träfe das auf ihn
auch zu, behauptete er. Damals schlug er mich zum erstenmal.« Sie kaute ein
paar Sekunden lang auf ihrer Unterlippe herum. »Merkwürdigerweise machte es mir
nichts aus. Ich dachte, ich hätte es nicht besser verdient.«
    »Was veranlaßte Sie, einen
Privatdetektiv zu engagieren?«
    »Der Grund war, daß Hardesty
sich an Bruce heranmachte«, sagte sie. »Nichts Primitives oder Direktes wie
etwa Geld. Er riet Bruce lediglich, Bullen und Wolfe als
Public-Relations-Unternehmen anzuheuern, obwohl Bruce gar keine rechte
Verwendung für die Firma hatte. Dann wies er ihn an, sich auf Geschäfte mit
Nesbitt und Russell einzulassen, die er zur Gänze zu finanzieren und bei denen
er das gesamte Risiko auf sich zu nehmen hatte, aber nur ein Drittel des
Gewinns erhielt. Beim letzten Mal gab es nur Verluste, die ausschließlich Bruce
zu tragen hatte. Während alldem hatte ich ein scheußliches Schuldgefühl.
Schließlich war ich es gewesen, die Corinnes wegen Bruce eingeschaltet hatte.
Also glaubte ich, ihm zu Hilfe kommen zu müssen.«
    »Haben Sie Thompson all das
erzählt?«
    »Nicht die Einzelheiten. Ich
erzählte ihm nur, dieser Mann, dessen Stimme ich nur vom Telefon her kannte — Hardesty — , würde uns erpressen. Und dann berichtete ich
ihm von dem Mann, der mich aufgesucht hatte. Ich meine den Kerl, den Hardesty
geschickt hatte. Und natürlich erwähnte ich auch die anderen Namen, das mußte
ich ja tun.«
    »Ergibt dieser Brief
irgendeinen Sinn für Sie?«
    »Nicht den geringsten.« Sie
schüttelte den Kopf. »Vor allem nicht die Bemerkung, es lohne sich, für den
neuen Kontakt über Corinne mehr Zeit und Mühe aufzuwenden.«
    »Also war all das, was Sie mir
erzählt haben, nämlich daß Sie sich solche Sorgen um Ihre Schwester machten,
reiner Unsinn?«
    »Ich mußte mir in Windeseile
etwas einfallen lassen«, sagte sie.
    »Haben Sie, nachdem Corinne mit
Wolfe von Los Angeles zurückgekehrt war, wieder von Hardesty gehört?«
    »Nein.« Sie schauderte. »Ich
möchte auch nie wieder etwas von ihm hören.«
    »Wie steht’s mit Bruce?«
    »In letzter Zeit auch nicht,
soweit ich mich erinnern kann. Nicht seit diesem letzten Geschäft mit Nesbitt
und Russell «
    »Benachrichtigen Sie mich, wenn
Sie wieder von ihm hören?«
    »Ja«, antwortete sie. »Was habe
ich denn noch zu verlieren?«
    »Ich muß mit Madden reden«,
sagte ich.
    »Aber bitte nicht jetzt«,
flehte sie. »Bitte nicht!«
    »Vermutlich hat es noch Zeit«,
sagte ich.
    Sie hob den dünnen Stock vom
Boden auf und strich sich damit langsam über die Handfläche. »Wenn Sie ihn beim
Hinausgehen treffen sollten, sagen Sie ihm, ich sei bereit«, flüsterte sie.
    »Ich kann ihm eine solche
Heidenangst einjagen, daß er nie wieder Hand an Sie legt«, sagte ich. »Das ist
ganz einfach und würde mir sogar Spaß

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