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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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meiner Phantasie existiert, braucht er ja keinen Schutz.
Wenn es irgendwo nach Scherereien aussieht, denke ich einfach nicht mehr an
ihn.«
    Lowry rieb sich nachdenklich
mit den Fingerknöcheln das Kinn. »Was haben denn diese Dreckskerle eigentlich
vor?«
    Ich zuckte die Schultern. »Das
kann Ihnen doch gleichgültig sein.«
    »Sagen Sie mir wirklich die
Wahrheit, Lieutenant?«
    »Nein«, sagte ich müde. »Das
habe ich mir eben erst alles ausgedacht. Deshalb bin ich ja auch in dieser
verdammten Hitze den ganzen Weg ins Valley herausgefahren.«
    »Wenn Pete etwas zustößt«,
sagte Charlie, »wäre das ganz übel, Herb.«
    »Er kann für sich selber
sorgen«, fauchte Lowry.
    Charlie schüttelte eigensinnig
den Kopf. »Nicht, wenn er nicht weiß, worauf er achtgeben muß.«
    »Vielleicht macht der
Lieutenant bloß Spaß?« sagte Lowry. »Vielleicht hat er es sich tatsächlich
alles bloß ausgedacht?«
    »Ich glaube, du täuschst dich,
Herb.« Charlie wandte den Blick von ihm ab und konzentrierte sich auf mich.
»Ungefähr anderthalb Kilometer weiter unten im Tal liegt das Haus der Cooneys.
Dort ist Pete.«
    »Ich kann nur hoffen, daß du
recht hast, Charlie«, brummte Lowry. »Das ist alles.«
    Charlie zuckte die massiven
Schultern und wandte sich ab. Dex, sein Kumpan, dachte ein paar Sekunden lang
tief nach und spie dann erneut auf den Boden. Es war nicht gerade der
hygienischste Lagerraum der Welt, dachte ich, und es bestand kein Grund, mich
noch länger dort aufzuhalten. Also ging ich hinaus und schloß die Tür
vorsichtig hinter mir.
    Der Ladenbesitzer stieß sich
von der Wand ab und ging sogar so weit, das Zündholz aus seinem Mund zu
entfernen.
    »Wenn Sie zu den Cooneys
kommen, Lieutenant«, sagte er ruhig, »dann bleiben Sie in Ihrem Wagen, bis
jemand aus dem Haus herauskommt. Ja?«
    »Sie haben gelauscht.«
    Er nickte selbstzufrieden.
»Dieser Mendoza hat ein paar sehr nervöse Burschen bei sich. In meinen Augen
sehen sie wie professionelle Leibwächter oder so was aus. Ich würde kein Risiko
auf mich nehmen.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Ich«, sagte er, »habe nichts
für Gewalt übrig. Aber die Plantagenbesitzer sind meine besten Kunden. In
Zeiten wie diesen kümmere ich mich um meinen Laden und meine eigenen
Angelegenheiten.«
    »Klar!« sagte ich. »Mendoza
stammt nicht aus dem Valley?«
    Er schüttelte entschieden den
Kopf. »Sie holten ihn vor ungefähr einem Monat aus Los Angeles, als sie
erfuhren, daß es Schwierigkeiten mit der Gewerkschaft geben würde. Herb und die
anderen fanden, daß sie, wenn die Pflücker einen Profi haben wie Hernandez,
ebenfalls einen brauchen.«
    »Inwiefern Profi?«
    Er grinste bedächtig. »Dieselbe
Frage habe ich auch gestellt, als ich das erstemal von ihm gehört habe, und ich habe auch keine Antwort darauf bekommen,
Lieutenant.«
     
     
     

8
     
    Pete Mendoza war ein kleiner
Mann mit den geschmeidigen, anmutigen Bewegungen einer Dschungelkatze. Ich
schätzte ihn auf Mitte Dreißig, er hatte einen dichten Schopf lockigen
schwarzen Haars und einen dazu passenden Oberlippenbart, der ihm das Aussehen
eines Banditen im alten Stil eines Hollywoodfilms verlieh. Er lag halb
ausgestreckt auf einer Couch, eine Büchse Bier in der einen Hand und einen
dünnen Zigarillo in der anderen. Seine Augen schienen pechschwarz zu sein, was
in lebhaftem Kontrast zu dem weichen weißen Teint stand. Vielleicht weniger
eine Dschungelkatze als eine Klapperschlange, überlegte ich. Die Klimaanlage
summte leise, und ich spürte, wie der Schweiß auf meinem Gesicht kalt wurde und
trocknete.
    »Es tut mir leid, daß Sie extra
diese Geschichte für Lowry erfinden mußten, nur um mich zu finden, Lieutenant«,
sagte er mit einschmeichelnder weicher Stimme. »Ich bin ein großer Anhänger von
Zusammenarbeit mit den Behörden bei jeder Art von Streitigkeiten.«
    Wenn er ein solch netter Kerl
war, hätte er mir meiner Ansicht nach ruhig eine Büchse oder wenigstens Platz
anbieten können. »Sind Sie Experte auf dem Gebiet industrieller und
landwirtschaftlicher Schwierigkeiten?« fragte ich.
    Er machte eine abwehrende
Handbewegung. »Ich bin kein Experte, Lieutenant. Wer ist das heutzutage schon?
Aber ich habe in den letzten Jahren eine Menge Erfahrungen gesammelt. Es gibt
immer zwei Seiten, und wenn eine davon den starken Maxe spielt und die andere
nicht entsprechend reagiert, wird das immer als Zeichen von Schwäche
ausgelegt.«
    »Und wenn beide Seiten
entschlossen sind, den starken Maxe zu

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