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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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markieren, muß irgendwo nachgegeben
werden«, sagte ich.
    Er zuckte anmutig die
Schultern. »Wenn Sie auf Herb Lowry und diese Dickschädel, mit denen er sich
umgibt, gehört haben, so würde ich nicht weiter auf sie achten. Sie haben mich
hierhergebracht, damit ich alles für sie regle, und genau das habe ich auch
vor. Ich versichere Ihnen persönlich, Lieutenant, von unserer Seite aus wird
keinerlei Provokation und Gewaltanwendung erfolgen. Aber wenn Sie morgen
Scherereien vermeiden wollen, dann gibt es dafür eine einfache Methode.
Untersagen Sie Hernandez seinen Marsch durch das Tal.«
    »Kennen Sie ein Mädchen namens
Alice Medina?« fragte ich abrupt.
    Der Rauch von dem Zigarillo
zwischen den schlanken Fingern stieg in gerader, ungebrochener Linie zur Decke
empor. »Alice Medina?« wiederholte er ruhig. »Warum fragen Sie, Lieutenant?«
    »Sie wird seit letzten Freitag
vermißt.«
    »Tut mir leid.« Er schüttelte
den Kopf. »Aber diesen Namen habe ich soeben zum erstenmal gehört.«
    »Sie war also nicht Ihre
Freundin?« fragte ich in ungläubigem Ton.
    »Wollen Sie mich als Lügner
bezeichnen, Lieutenant?«
    »Alice hat eine Freundin«,
sagte ich. »Und die hat mir erzählt, Alice habe sie am Freitag angerufen und
ihr erklärt, sie habe eine Information, die in Pine City einen Skandal
hervorrufen würde. Der Ärger sei nur, Sie seien bereits mißtrauisch gegen sie
geworden und beobachteten sie die ganze Zeit über. Aber sie glaubte, am
Freitagnachmittag eine Stunde lang weggehen zu können, und es wurde mit ihrer
Freundin ein Treffen an einem, wie sie glaubte, sicheren Ort arrangiert.« Ich
benutzte eine kleine Ausflucht. »Aber sie tauchte gar nicht auf.«
      »Das klingt stark nach einer Räuberpistole«,
sagte er leichthin. »Außerdem bleibt Ihnen die Wahl, ihrer Freundin oder mir zu
glauben. Ich behaupte nach wie vor, niemals von einem Mädchen namens Alice
Medina gehört zu haben. Vielleicht hat die Freundin nicht alle Tassen im
Schrank. Oder vielleicht ist die Freundin eine Freundin von Hernandez und
versucht, mir Scherereien zu machen.«
    »Werden Sie morgen wie alle
übrigen solch eine komische Maske tragen?« erkundigte ich mich.
    Er starrte mich verdutzt an.
»Eine was?«
    Ich erzählte ihm von der
Gratisverteilung der Pappmaché-Masken im Tal und von der naheliegenden Idee,
sie böten eine perfekte Tarnung für jeden, der am nächsten Tag etwas
Gesetzwidriges vorhätte — wie zum Beispiel ein Attentat auf Hernandez.
    »Das ist das erste, wovon ich
gehört habe«, sagte er. »Wer hat denn diese Masken im Valley verteilt?«
    »Ein Mann namens Chuck Henry,
der mit Geschenkartikeln handelt«, sagte ich. »Ich habe noch nicht
herausgefunden, wer sein Kunde war, denn ich kann auch Henry selber nicht
auftreiben. Alice Medina war angeblich zeitweilig auch seine Freundin.«
    Er trank sein Bier aus und
knüllte dann plötzlich die Büchse zwischen den sehnigen Fingern zusammen. »Was
sind Sie eigentlich, Lieutenant?« fragte er in barschem Ton. »Einer dieser
modernen Bullen mit College-Ausbildung, die eine heimliche Sympathie für
Protestmärsche, Sit-ins und kommunistische Bombenwerfer überall im Land hegen?«
    »Was veranlaßt Sie zu dieser
Frage?« erkundigte ich mich mit ehrlicher Neugierde.
    »Weil das für mich ganz so den
Anschein hat.« Seine dunklen Augen glitzerten kalt. »Sie kommen hierher und
erzählen mir diese haarsträubende Geschichte über meine Freundin — ein
Frauenzimmer, von dem ich noch nie was gehört habe — , die vermißt wird. Und der Art und Weise nach, wie Sie das erzählen, könnte man direkt
entnehmen, Sie verdächtigten mich, sie umgebracht zu haben. Dann geben Sie all
diesen Quatsch von sich, jemand habe zweihundert Karnevalsmasken im Tal
verteilt, nur um mir die Möglichkeit zu geben, zweihundert verkleidete
Attentäter morgen herumtoben zu lassen. Haben Sie je daran gedacht, daß
Hernandez oder jemand, der mit ihm zusammenarbeitet, absichtlich versucht haben
könne, mir all das in die Schuhe zu schieben?«
    »Noch nicht«, sagte ich
höflich. »Aber lassen Sie mir dazu ein bißchen Zeit.«
    Er drückte den Zigarillostummel
im Aschenbecher aus und stand dann geschmeidig auf. »Ich bin ein Fachmann auf
meinem Gebiet, Lieutenant. Eine Arbeitgeberorganisation ruft mich nur, wenn ihr
die Situation völlig aus der Hand geglitten ist. Damit verursache ich keine
Schwierigkeiten, sondern verhindere sie.«
    »Ausgezeichnet!« sagte ich.
»Wenn es also morgen irgendwelche

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