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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schwierigkeiten geben sollte, Mr. Mendoza,
können wir uns darauf verlassen, daß Sie sie verhindern werden. Ja?«
    »Versuchen Sie nicht, mich
hereinzulegen, Lieutenant.« Seine Unterlippe verzog sich verächtlich. »Das
haben schon ganz andere Fachleute versucht! Was immer morgen geschieht, hängt
von Hernandez und seinen Leuten ab. Wir werden nicht anfangen, wie ich bereits
gesagt habe, aber wenn die anderen Scherereien haben wollen, werden wir
jedenfalls nicht davonlaufen.«
    »Wenn Sie etwas von Alice
Medina hören, wäre ich froh, wenn Sie es mich wissen ließen.«
    »Angesichts meiner Kontakte
hier im Valley«, sagte er in gleichmütigem Ton, »werde ich mit Sicherheit
innerhalb einer Stunde erfahren, ob sie überhaupt je hier war.«
    Ich verließ das Zimmer und
stellte fest, daß die beiden Burschen — die genauso aussahen, wie der
Ladenbesitzer sie beschrieben hatte — auf mich warteten. Einer von ihnen
geruhte, mich auf eine vage Weise anzulächeln, und dann begleiteten mich alle
beide zum Healey hinaus. Sie warteten, bis ich sicher auf der Straße war und
mich vom Haus entfernte.
    Während ich in der stillen,
brütenden Hitze durch das Tal zurückfuhr, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken,
vor allem über Alice Medina. Die Kraftprobe der Gewerkschaft gegen die
Plantagenbesitzer morgen war nicht das, was mir Kopfzerbrechen machte. Diese
Art politischer Konfrontation konnten einem County-Sheriff ein paar weitere
graue Haare bescheren, aber theoretisch konnte so etwas durch eine
Demonstration der Stärke, kombiniert mit viel Disziplin und Geduld, bewältigt
werden. So nachzulesen jedenfalls auf Seite fünf von Wheelers Handbuch.
    Warum war es für Mickymaus und
Donald Duck so wichtig gewesen, am Freitagabend die Leiche der Medina aus der
Strandhütte zu entfernen? Und warum hatten sie Stephanie Channing mitgenommen
und das ganze Wochenende über bei sich behalten? Zwei gute Fragen, fand ich,
und auf keine von beiden wußte ich eine Antwort. Also fand der Masochist in mir
noch eine weitere Frage: Was war mit der Toten geschehen?
    Eine Leiche ist unglaublich
schwer loszuwerden. Begraben Sie sie; und Sie können Gift darauf nehmen, daß
jemand innerhalb der nächsten zwölf Stunden die aufgewühlte Erde bemerken wird.
Werfen Sie sie in den Ozean, und sie wird geradewegs an den Strand
zurückgeschwemmt. Und so weiter. Ergo, sagte mein Verstand selbstgefällig, wo
würdest du die Leiche
verstecken? Und ohne abzuwarten, ob mir vielleicht eine Antwort einfiele: an
dem einen Ort, an dem niemals jemand suchen würde.
    Es bedurfte beinahe einer
Stunde Fahrt, um dorthin zu kommen, wohin mich meine Ahnung trieb, und ich
hatte dieses bestimmte déjà vu -Gefühl, als ich den Wagen vor der Strandhütte
parkte und es mir schien, als befände ich mich wieder mitten in den
Geschehnissen vom vergangenen Freitagabend. Die Wellen der Brandung verebbten
nach wie vor schaumig auf dem Sand und derselbe türkisfarbene Himmel bildete
dieselbe perfekte Kulisse für die ganze idyllische Szene.
    Der Türknauf ließ sich unter
meiner Hand willig drehen, und ich trat ins Innere der Hütte. Gleich darauf
stieß ich die Schlafzimmertür auf, und dann umklammerten meine Finger
verzweifelt den Griff meines Achtunddreißigers. Donald Duck lag rücklings auf
dem Bett und hatte es sich äußerst bequem gemacht. Meine Finger entspannten
sich allmählich wieder, als mir klar wurde, daß er noch nicht einmal gezuckt
hatte, als ich das Zimmer betrat. Ich hob den Kopf sorgfältig an und entfernte
ungeschickt die Maske. Es war fast eine Erleichterung, das lange schwarze Haar
über das Kissen fallen zu sehen; und ich wußte, daß ich nicht mit einer
funkelnagelneuen Leiche konfrontiert wurde. Es war dieselbe Tote, die ich am
vergangenen Freitagabend gesehen hatte; und mit der grünlichblauen Verfärbung
der Adern unter ihrer Haut begannen sich bereits die ersten Zeichen der
Zersetzung bemerkbar zu machen. Wer immer es gewesen war, der die Leiche so
ausgestattet hatte — mit dem ausgepolsterten Overall, weißen Handschuhen und
Tennisschuhen und schließlich der grotesken Pappmaché-Maske — er mußte über
einen makabren Sinn für Humor verfügen.
    Ich kehrte in den Wohnraum
zurück und rief im Büro an. In der Stimme des diensthabenden Sergeants lag ein Unterton milder Ungläubigkeit, als er
versprach, den Coroner und den Leichenwagen zum zweitenmal an denselben Ort zu schicken. Er sagte auch, Sergeant Stevens wolle mit mir
sprechen; und ich wartete

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