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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ins Wohnzimmer zurück. Eine
leere Gürtelhalfter hing über der Rücklehne der Couch und den Bruchteil einer
Sekunde lang fragte ich mich albern, was wohl aus meiner Achtunddreißiger geworden
war. Dann blickte ich auf die Waffe, die ich nach wie vor umklammert hielt, und
wußte die Antwort auf die Frage. Ich untersuchte sie und stellte fest, daß eine
Patrone fehlte. Wer sein Wettgeld günstig anlegen wollte, konnte es auf die
Wahrscheinlichkeit setzen, daß die Kugel irgendwo in Albies Kopf steckte. Es mußte Hal gewesen sein, der den Gorilla erschossen hatte. Aber
warum? Oh, du gerissener Polyp du! kicherte eine spöttische Stimme in meinem
Kopf. Albie wurde in deiner Wohnung mit deiner Pistole erschossen und der
Mörder hat die Waffe in deinem Flur fallen lassen, in der Hoffnung, du seist
dumm genug, sie aufzuheben. Ich zog ein Taschentuch heraus und wollte eben
meine Fingerabdrücke vom Griff abwischen, dann wäre ich fast in Gelächter
ausgebrochen. So verrückt meine Geschichte auch war, sie mußte eine Spur
überzeugender wirken, wenn meine Abdrücke nach wie vor auf der Waffe waren. Vielleicht, so dachte ich,
während ich zum Telefon ging, war nicht nur Al Fortuna allein der geborene
Verlierer.
    Zwei Stunden später, als es so
aussah, als ob die gesamte Mitmenschheit durch meine Wohnung getrampelt sei,
blieb ich in der Gesellschaft Sheriff Lavers’ allein zurück. Sein beachtlicher
Wanst ließ selbst meine Couch klein erscheinen, und seine massiven Hängebacken
sahen aus, als ob sie mit schnell trocknendem Beton überzogen seien.
    »Doc Murphy hat gesagt, der Tod
sei zwischen eins und halb zwei eingetreten. Sie haben kein Alibi für diese
Zeit, Wheeler?«
    »Nein, Sir.« Ich räusperte mich
leise. »Sehen sie...«
    »Ich weiß schon«, knurrte er.
»Die Robbins war stockhagelbetrunken, und so brachten Sie sie ins Bett und
durchsuchten ihre Wohnung, bevor Sie hierher zurückkehrten. Sie dachten sich
schon — weil Ihre Pistole unter dem Sitz Ihres Wagens weggestohlen worden war —
, daß die beiden Strolche möglicherweise hier in Ihrer Wohnung auf Sie
warteten, um Sie umzubringen. Und anstatt den nächsten Streifenwagen
anzufordern, stürmten Sie tapfer, den Kopf voran, in Ihren eigenen Wohnungsflur
und fanden unterwegs rein zufällig die Mordwaffe.«
    »Es klingt vielleicht ein
bißchen unwahrscheinlich«, sagte ich, »aber...«
    »Ein bißchen unwahrscheinlich?«
In sein Gesicht stieg dumpfes Rot. »Die ganze verdammte Geschichte ist von A
bis Z die wildeste Räuberpistole, die mir in meinem ganzen Leben je aufgetischt
worden ist — das Märchen von Schneewittchen eingeschlossen!« Er fuhr sich mit
dem Handrücken über eine seiner Hängebacken, was einen dumpf kratzenden Laut
verursachte. »Sie haben zugegeben, eine Affäre mit der Fowler in Reno und Carmel
gehabt zu haben, wobei sie damals den Namen ihrer Schwester als den ihren
ausgab. Woher soll ich wissen, ob Sie in der Sache nicht noch viel tiefer
drinstecken, als Sie zugeben? Angenommen, Sie haben die Fowler umgebracht und
diese beiden Strolche waren die einzigen, die von Ihrer Verbindung zu ihr
wußten? Sie können versucht haben, Sie zu erpressen, und vielleicht hatten Sie
geplant, sie heute nacht alle beide umzubringen, aber
der andere ist entkommen? Wie steht’s mit dieser Version?«
    »Es muß unsere lange
persönliche Bekanntschaft sein, die Ihnen all diesen Glauben in mich verleiht,
Sheriff«, sagte ich bitter.
    »Ach, zum Teufel!« Er zuckte
die Schultern, und sein massiver Bauch zitterte voller unfreiwilliger Sympathie
mit. »Bedenken Sie doch mal, wie das auf einen Außenstehenden wirkt: Polyp
bringt in seiner eigenen Wohnung einen Unbewaffneten um! Eine prima
Schlagzeile.«
    »Wollen Sie mich jetzt gleich
verhaften oder später!« knurrte ich.
    »Werden Sie bloß nicht keß , Wheeler«, fauchte er. »Sonst werde ich das vielleicht
wirklich tun.« Er nahm eine Zigarre aus seiner Brusttasche und riß die
Zellophanhülle mit einer bösartigen Befriedigung herunter, als ob es sich um
Streifen meiner Haut handelte. »Vielleicht sollte ich Sie jetzt gleich
suspendieren und der Fall der Mordabteilung überlassen?«
    »Scheint mir eine gute Idee«,
sagte ich vorsichtig.
    »Hm!« Er schnaubte verächtlich.
»Noch mal Urlaub — eine Woche nach dem letzten! Ich muß Ihnen die traurige
Mitteilung machen, Wheeler, daß Sie diesmal darangehen müssen, einen Mordfall
auf orthodoxe Weise aufzuklären. Sie werden von meinem Büro aus und

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